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DEL-PlayoffsKölner Haie vergeben trotz 2:0-Führung ersten Matchball gegen Bremerhaven

Lesezeit 4 Minuten
Kölns Torwart Julius Hudacek kassiert das 2:1. Bremerhavens Dominik Uher (l) schaut zu. Foto: Federico Gambarini/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Kölns Torwart Julius Hudacek kassiert das 2:1 im Spiel gegen Bremerhaven. Die Haie haben ihren ersten Matchball zum Einzug ins Halbfinale vergeben.

Nach einer 2:0-Führung kassiert der KEC am Montag in der ausverkauften Lanxess-Arena im Playoff-Viertelfinale ein 2:5 gegen  die Fischtown Pinguins. Damit gibt es am Mittwoch ein fünftes Spiel.

Der erhoffte „Sweep“, der Zu-Null-Durchmarsch in der Playoff-Serie gegen Bremerhaven, ist für die Kölner Haie ein unerfüllter Traum geblieben. Vor 18.600 Zuschauern in der Lanxess-Arena verlor der KEC am Montag nach 2:0-Führung noch mit 2:5 (2:0, 0:2, 0:3) gegen die Fischtown Pinguins, die ab dem zweiten Drittel bissiger und effektiver spielten als die Haie. Für die Kölner war es die erste Niederlage in der Viertelfinal-Serie im Modus „Best of 7“, in der sie mit 3:1 führen. Somit kommt es am Mittwoch um 19 Uhr zu einer fünften Playoff-Partie in Bremerhaven.

„Wir hatten zu viele Strafen, wir müssen vielleicht ein bisschen cleverer spielen. Aber wir führen 3:1. Wir hätten gern den Sack zugemacht, aber jetzt fahren wir nach Bremerhaven, um dort zu gewinnen“, sagte Haie-Stürmer Maxi Kammerer.

Kölner Haie verlieren erstes Spiel in der Viertelfinal-Serie

KEC-Angreifer Kevin Niedenz, der am Freitag beim 3:2-n.V.-Erfolg der Kölner in Bremerhaven gefehlt hatte, war wieder mit dabei. Dagegen fehlte weiterhin Center Louis-Marc Aubry. Die Gäste, die auf den gesperrten Verteidiger Rayan Bettahar verzichten mussten, kämpften wie erwartet mit dem Mut der Verzweiflung um ihre letzte Chance, die Serie zu verlängern. In den Anfangsminuten hatten sie im Powerplay zwei klare Chancen durch Miha Verlic und Max Görtz, die Goalie Julius Hudacek jedoch beide brillant parierte.

Dann wurde es dramatisch: Nach einem Bandencheck von Markus Vikingstad blieb der finnische Haie-Stürmer Juhani Tyrväinen zunächst benommen auf dem Eis liegen, konnte dann aber gestützt auf die Bank gehen, wo er behandelt wurde. Die Schiedsrichter stellten Vikingstad mit einer Spieldauer-Disziplinarstrafe vom Eis – ein fünfminütiges Powerplay für die Haie war die Folge. Sie nutzten den Vorteil: Gregor MacLeod passte in den Slot, von Bremerhavens Maxim Rausch abgefälscht, rutschte die Scheibe unhaltbar an Kristers Gudlevskis vorbei zum 1:0 ins Tor.

Tyrväinen nach Check benommen – Haie nutzen Powerplay zur Führung

Tyrväinen hatte sich inzwischen berappelt und seinen Platz auf der Bank eingenommen. Kurz darauf machte sich der 34-Jährige auch auf dem Eis wieder  bemerkbar – als Torschütze zum 2:0, das er noch im selben Powerplay nach Vorarbeit von Alexandre Grenier erzielte (16.). „Es ist turbulent, manchmal ein bisschen übermotiviert. Beide hatten einen guten Start“, sagte Haie-Stürmer Justin Schütz in der Pause vor dem Mitteldrittel, in das die Fischtown Pinguins erfolgreich starteten – mit dem Treffer zum 2:1 durch Ross Mauermann in Überzahl. Es entwickelte sich ein typischer Playoff-Fight: schnell, hitzig, phasenweise zerfahren.

Nicht schön, aber intensiv und spannend. Die Gäste erarbeiteten sich zunehmend Vorteile und  spielten geradliniger. So gelang Bremerhaven im nächsten Powerplay der Ausgleich: Nachdem Hudacek zunächst mit einem Fanghandsave geglänzt hatte, traf Christian Wejse zum 2:2 (32.). Justin Schütz hätte den KEC in der 36. Minute beinahe wieder in Führung gebracht, doch Gudlevskis parierte seinen Schuss.

Bremerhaven erkämpft sich Vorteile und dreht das Spiel

Im Schlussdrittel beruhigte sich die Partie zunächst ein wenig. In einem Powerplay kamen die Haie durch MacLeod und Kammerer zu Abschlüssen, ein Tor gelang ihnen jedoch nicht. Besser machten es die Gäste, die unermüdlich weiterkämpften – und in der 47. Minute durch den Deutsch-Dänen Felix Maegaard Scheel zum 2:3 trafen. Die rund 200 Bremerhavener Fans im Oberrang der Arena machten sich nun lautstark bemerkbar. Noch mehr Jubel gab es dort oben wenig später, als Ziga Jeglic nach einer Einzelaktion das 4:2 erzielte – er zirkelte die Scheibe perfekt über Hudaceks Schulter in den Winkel (54.).

Die Haie warfen in der Schlussphase alles nach vorn, um noch einmal heranzukommen. Doch die Fischtown Pinguins verteidigten kompromisslos und ließen kaum noch Chancen zu Miha Verlic traf schließlich noch ins leere Kölner Tor zum 5:2-Endstand. „Jetzt geht’s los“, sangen die Bremerhavener Fans.

Kölner Haie: Hudacek - Hudacek – Sennhenn, Vittasmäki – Almquist, Austin – Rantakari, Müller – Glötzl – Grenier, MacLeod, Schütz – Storm, Tyrväinen, Kammerer – Niedenz, Currie, Tuomie– Münzenberger, Wohlgemuth, van Calster. – Zuschauer: 18.600 (ausverkauft). – Schiedsrichter: Schadewaldt, Ansons. – Strafminuten: Köln 10/Bremerhaven 33. – Tore: 1:0 MacLeod (11:45), 2:0 Tyrväinen (15:27), 2:1 Mauermann (23:44), 2:2 Wejse (31:45), 2:3 Scheel (46:07), 2:4 Jeglic (53:06), 2:5 Verlic (59:11).