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Frauenfußball1. FC Köln will der Torlos-Serie unter Britta Carlson ein Ende setzen

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FC-Trainerin Britta Carlson

FC-Trainerin Britta Carlson

Die Kölnerinnen haben unter der neuen Trainerin noch keinen Treffer erzielt. Das soll sich am Samstag bei der TSG Hoffenheim ändern.

Sechs Tage nach dem Ausnahmezustand geht es zurück in den Alltag: Für die Fußballerinnen des 1. FC Köln steht nach dem jüngsten Auftritt im Rhein-Energie-Stadion gegen Bayern München (0:3) vor 35.711 Zuschauern am Samstag (14 Uhr) das Bundesliga-Duell bei der TSG Hoffenheim an. Für die Kölnerinnen gilt es, den Schalter nach dem Highlight von Müngersdorf wieder auf Normalbetrieb umzulegen. Trainerin Britta Carlson hatte den Auftritt auf der großen Bühne schon am Montag abgehakt. „Ich möchte das aus den Köpfen raushaben“, sagte Carlson und schilderte ihre Eindrücke: „Von der Atmosphäre her hat es die Spielerinnen beflügelt, aber die Niederlage tat trotzdem weh.“ Deswegen habe auch die Rekord-Kulisse „keine Euphorie-Welle durch die Woche beschert“.

Hoffenheim mit viel Rückenwind

Stattdessen versuchte Carlson direkt zum Wochenstart die Sinne für die kommende Aufgabe zu schärfen. Denn Hoffenheim dürfte über reichlich Selbstbewusstsein verfügen. Die Kraichgauerinnen warfen unlängst den VfL Wolfsburg aus dem DFB-Pokal und beendeten damit die jahrelange Vorherrschaft des niedersächsischen Seriensiegers in diesem Wettbewerb. Eine Woche nach dem Heimspiel gegen den FC tritt die TSG zum Pokal-Halbfinale bei den Bayern an. Möglicherweise ist es eine Chance für den FC, sollten die Hoffenheimerinnen gedanklich schon in München sein.

Beim FC wiederum könnte die Gefahr drohen, dass nach dem Highlight-Spiel im Saison-Endspurt die ganz große Motivation fehlt. Schließlich geht in der Tabelle von Schlusslicht Turbine Potsdam kaum Gefahr aus. Nach oben geht für den FC, aktuell mit sieben Punkten auf Platz zehn, ebenfalls nichts mehr. Essen als Neunter ist bereits sechs Punkte entfernt, Bremen als Achter gar schon 16.

Köln muss auf Janina Hechler verzichten

Carlson betonte jedoch: „Ich habe kein Gefühl von einem Spannungsabfall.“ Vielmehr treibe sie und das Team ein großes Ziel um: „Ein anderes Gesicht zu zeigen in der Rückrunde.“ Dafür bietet wiederum die Partie bei der TSG Hoffenheim eine gute Gelegenheit, denn im Hinspiel setzte es eine 0:3-Niederlage für den FC.

Carlson muss am Samstag weiter auf die angeschlagene Janina Hechler verzichten. Sara Agrez habe zwar wieder mittrainiert, dennoch dürfte zumindest ein Startelf-Einsatz noch zu früh kommen. Somit ist im Abwehr-Zentrum wieder Improvisation gefragt. Sylwia Matysik, die gegen Bayern noch in der Innenverteidigung begann, dürfte wieder auf ihre angestammte Rechtsverteidiger-Position rücken. Denkbar wäre für die Abwehr-Zentrale das Duo Celina Degen und Laura Vogt.

Wiedersehen mit Selina Cerci

Das Duell am Samstag wird auch ein Wiedersehen mit Selina Cerci. Die Stürmerin wechselte im vergangenen Sommer vom Geißbockheim in den Kraichgau. Die 24-Jährige schoss sich mit sieben Bundesliga-Treffern in 14 Einsätzen für die TSG in die aktuelle Top 10 der Torschützenliste und feierte ihr Comeback im Trikot der deutschen Nationalmannschaft.

Cercis Treffsicherheit wird in Köln schmerzlich vermisst. Das Team wartet seit 367 Minuten auf einen Treffer. Carlson konnte als FC-Trainerin noch keinen Bundesliga-Treffer bejubeln. Das soll sich am Samstag bei der TSG endlich ändern.