Das 0:8 in Frankfurt war der vorläufige Tiefpunkt einer Horror-Saison der FC-Frauen. Folgt nun der Trainer-Rauswurf?
Horror-Saison der FC-FrauenAbsturz des 1. FC Köln nimmt dramatische Ausmaße an
Der Absturz des 1. FC Köln in der Frauenfußball-Bundesliga nimmt dramatische Ausmaße an: Das 0:8 am Samstag bei Eintracht Frankfurt war der vorläufige Tiefpunkt einer Entwicklung, die den FC immer weiter an den Abgrund Richtung Zweiter Liga führt.
Die Diskrepanz zwischen den eigenen Ansprüchen und der Realität wird dabei von Woche zu Woche größer. Die Sportchefin des FC im Frauen-Bereich, Nicole Bender-Rummler, sprach zu Saisonbeginn noch vom „stärksten Kader, den wir je hatten“. Entsprechend war es nicht nur der Anspruch, sondern die Verpflichtung, in dieser Saison mit dem Kampf um den Klassenerhalt nichts zu tun zu haben – zumal die Zahl der Absteiger durch die Liga-Aufstockung in der kommenden Saison auf eins reduziert wurde. Doch selbst unter diesen Vorzeichen hängt der FC unten drin in der Tabelle.
Der erhoffte Entwicklungsschritt blieb aus, der FC wird nach Stand der Dinge mit den beiden Aufsteigern Jena und Potsdam um den Klassenerhalt kämpfen. Der Kader wurde im Sommer viel zu dünn zusammengestellt, die von den Abgängen hinterlassenen Lücken konnten nicht geschlossen werden. Hinzu kommt ein großes Verletzungspech, sodass dem zunehmend glücklos agierenden Trainer Daniel Weber kaum Alternativen zur Verfügung stehen, um auf Spielverläufe reagieren zu können.
Alles zum Thema Fußball-Bundesliga
- Interesse aus der Bundesliga FC-Flügelspieler Maina weckt Begehrlichkeiten
- Gegentore, Zugänge, Rotation & Co. Sieben Gründe für die Formkrise bei Bayer 04
- Rauswurf in der Bundesliga TSG Hoffenheim trennt sich von Trainer Matarazzo – Nachfolger schon klar?
- 2. Bundesliga „Baumgart wirkt ratlos“ – Hamburg mal wieder im Krisenmodus
- Frauenfußball Historisches Debakel für den 1. FC Köln – Wackelt Trainer Weber?
- „Es gibt keine Ausreden“ Xabi Alonso erhöht den Druck bei Bayer 04
- Frauenfußball 1. FC Köln will als Außenseiter bei Eintracht Frankfurt überraschen
Wichtiges Kellerduell mit Turbine Potsdam im Dezember
Anfang Dezember steht das eminent wichtige Duell in Potsdam an, das der FC um jeden Preis gewinnen muss. Die Mannschaft scheint jedoch in einer Abwärtsspirale festzustecken, in der es offensichtlich eines großen Impulses bedarf, um wieder in die Erfolgsspur zu geraten. Coach Weber steht laut Bender-Rummler trotz der katastrophalen Ergebnisse nicht unmittelbar vor dem Aus. „Wir sind sehr enttäuscht über unser Ergebnis und unsere Leistung in Frankfurt. Wir hatten in dieser Saison Spiele, in denen wir mehr Punkte verdient gehabt hätten, als wir geholt haben. Gegen Frankfurt sind wir unseren Ansprüchen allerdings in keiner Weise gerecht geworden“, sagte Bender-Rummler dieser Zeitung. „Wir werden zusammen mit Daniel Weber das Spiel intensiv aufarbeiten. Unsere Mannschaft ist jetzt gefordert beim Heimspiel gegen Bremen eine Reaktion zu zeigen. Es ist völlig klar, dass wir so eine Leistung wie in Frankfurt nicht mehr sehen wollen.“
Der FC hat noch kein Bundesliga-Spiel gewonnen, erst zwei magere Punkte eingesammelt und blamierte sich im DFB-Pokal beim Aus in Mönchengladbach. Das 0:8-Desaster in Frankfurt kam am Wochenende als weiterer Nackenschlag hinzu – und dürfte nachhaltige Wirkung am Geißbockheim entfalten. Dennoch stehen Geschäftsführer Keller und Bender-Rummler vorerst weiter zu Trainer Weber.
FC-Trainer Daniel Weber droht das Aus
Sollte der Coach in Folge der sportlichen Talfahrt doch noch freigestellt werden, würde auch Nicole Bender-Rummler in den Fokus rücken. Die 41-Jährige hat sowohl den Kader als auch die Trainerwahl zu verantworten. Sie könnte – auch mangels sofort erfolgversprechender Alternativen auf dem Markt – selbst nochmals als Interimstrainerin bis zum Winter einspringen, wie sie es bereits im Frühjahr 2023 getan hatte.