Bevorstehende Länderspielphasen haben sich bisher nicht sonderlich leistungsfördernd auf Bayer 04 Leverkusen ausgewirkt. Ende August verlor die Werkself ihr Heimspiel gegen RB Leipzig nach 2:0-Führung mit 2:3, im Oktober spielte sie gegen Aufsteiger Holstein Kiel nach 2:0-Führung nur 2:2.

„Wir wollen nicht wieder in eine internationale Pause mit einem schlechten Gefühl gehen“, sagt dann auch Trainer Xabi Alonso und schiebt mit Nachdruck in der Stimme hinterher: „Es ist sehr wichtig, dass wir am Samstag gut spielen.“ Auf dem Papier ist es eine leichte Aufgabe – das war sie gegen Kiel allerdings auch. Der Doublesieger tritt beim abgeschlagenen Schlusslicht VfL Bochum (15.30 Uhr, Sky) an, das bisher in neun Partien mit acht Niederlagen und einem Remis vom Platz ging.

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0:4 in Liverpool

Leverkusen kann aus der Nacht an der Anfield Road einiges mitnehmen

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Patrick Scherer

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Die Bochumer haben allerdings zumindest einen kleinen Trumpf im Ärmel: Sie treten mit neuem Trainer an. Bundesliga-Veteran Dieter Hecking hat am Montag beim Kultklub aus dem Ruhrpott unterschrieben und soll ihm im dritten Jahr in Folge zum Klassenerhalt verhelfen. „Es gibt eine klare DNA bei Bochum“, sagt Alonso. „Die Stimmung ist dort gut, sie sind sehr stark, spielen intensiv. Ich weiß nicht, wie das System aussehen wird, aber es ist auch egal. Sie haben auf jeden Fall individuelle Qualität, wir erwarten ein sehr intensives Spiel.“ Für Leverkusen wird es vor allem darum gehen, das 0:4 in der Champions League am Dienstag beim FC Liverpool abzuschütteln.

Xabi Alonso ist Tabelle total egal

Die Rolle als Außenseiter konnte sich die Werkself nicht über die gesamten 90 Minuten an der Anfield Road zunutze machen, nun geht es darum, als klarer Favorit über 90 Minuten zu überzeugen. „Egal, ob Champions League und Liverpool oder Bundesliga und Bochum. Unsere Vorbereitung ist immer gleich. Das ist unsere Idee“, betont Alonso. „Wir müssen die gleiche Konzentration haben und die gleiche Mentalität zeigen, weil es die Bundesliga ist. Mir ist total egal, wer wo in der Tabelle steht.“ Der Spanier betont, dass er mit seiner Mannschaft gesprochen und ihr die Bedeutung dieser Partie verdeutlicht habe. „Wir müssen wissen, dass es sehr wichtig ist für uns, wieder eine gute Leistung zu zeigen, zum Beispiel wie gegen Stuttgart oder wie gegen Bayern München“, sagt Alonso. „Wir müssen wie gegen Stuttgart spielen und nicht wie gegen Kiel. Die Energie war in diesen beiden Spielen total unterschiedlich. Es gibt keine Ausrede, nicht so gut zu spielen wie gegen Stuttgart. Wir sind in einer guten Lernphase, aber wir müssen immer bereit sein.“

Konstante Leistungen, das predigt der Coach in den vergangenen Wochen immer wieder, sei das Kernthema bei Bayer 04. Für Alonso ist es der größte Entwicklungsschritt auf dem Weg zu einem europäischen Topteam, unabhängig des Wettbewerbs und des Gegners ein gewisses Leistungsniveau niemals zu unterschreiten – vor allem was die Bereiche Laufbereitschaft und Körpersprache angeht – oder wie er es stets nennt: Energie. „Unser großes Ziel ist es, unsere Konzentration und Mentalität zu verbessern. In den vergangenen Wochen konnten wir nicht konstant auf dem höchsten Niveau spielen. Es reicht nicht, 80 Minuten eines Spiels konzentriert zu sein, sondern es müssen immer 100 Prozent auf dem Platz stattfinden. Wenn wir das nicht tun, wird es für uns gefährlich“, sagt er und warnt vor Bochum:„Wir müssen für alle Situationen bereit sein. Wir wissen um die Gefährlichkeit der Standards. Auch der Einwurf ist gefährlich. Diese kleinen Details sind sehr wichtig morgen“, sagt er.

Vier Franzosen fehlen Bayer 04

Verzichten muss Alonso derzeit auf vier Akteure: Neben Amine Adli (Wadenbeinbruch), Jeanuel Belocian (Sprunggelenks-OP) und Nordi Mukiele (Muskelverletzung im Oberschenkel) wird auch der vierte Franzose bei Bayer 04, Martin Terrier, erneut nicht im Kader stehen. Alonso: „Er fühlt sich viel besser – aber noch nicht perfekt. Wir bleiben da lieber ein bisschen konservativ. Wir waren uns nicht ganz sicher. Normalerweise ist er gegen Heidenheim nach der Länderspielphase dann wieder dabei.“ Eine große Rotation ist für das Spiel in Bochum, bei dem 2750 Fans aus Leverkusen mitkommen werden, nicht zu erwarten. Es ist aber möglich, dass Matej Kovar im Tor stehen und Patrik Schick mit Sturm auflaufen wird.

Bochum: Drewes – Passlack, Ordets, Masovic, Wittek – Sissoko, Losilla – Broschinski, de Wit, Holtmann – Hofmann Leverkusen: Kovar – Tapsoba, Tah, Hincapie – Frimpong, Xhaka, Andrich, Grimaldo – Hofmann, Wirtz – Schick