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FrauenfußballFans des 1. FC Köln fordern nach 1:4 gegen Bremen Rauswurf von Trainer Daniel Weber

Lesezeit 3 Minuten
Google Pixel Frauen-Bundesliga, 1. FC Köln - SV Werder Bremen 18.11.2024 Hanna Nemeth SV Werder Bremen, 23 und Amira Arfaoui SV Werder Bremen, 8 trösten Dora Zeller 1. FC Köln, 19 Google Pixel Frauen-Bundesliga, 1. FC Köln - SV Werder Bremen, Köln, Franz-Kremer-Stadion am 18.11.2024 *** Google Pixel Womens Bundesliga, 1 FC Köln SV Werder Bremen 18 11 2024 Hanna Nemeth SV Werder Bremen, 23 and Amira Arfaoui SV Werder Bremen, 8 consoling Dora Zeller 1 FC Köln, 19 Google Pixel Womens Bundesliga, 1 FC Köln SV Werder Bremen, Cologne, Franz Kremer Stadion on 18 11 2024 Copyright: xBEAUTIFULxSPORTS/Wunderlx

Dora Zeller vom 1. FC Köln erhält nach dem 1:4 gegen Werder Bremen Trost von ihren Gegenspielerinnen Hanna Nemeth (links) und Amira Arfaoui.

Die Krise bei den Bundesliga-Fußballerinnen des 1. FC Köln spitzt sich zu: Das Team präsentierte sich erneut nicht erstligareif.

Die Krise beim 1. FC Köln erhitzt allmählich so manches Gemüt: „Weber raus“ schallte es am Montagabend wiederholt aus manchen Kehlen durch das Franz-Kremer-Stadion. Die Bundesliga-Fußballerinnen des FC hatten soeben mit 1:4 gegen Werder Bremen verloren. Dabei präsentierte sich das Team von Coach Daniel Weber eine Woche nach dem 0:8 in Frankfurt erneut nicht bundesligatauglich und ließ die erhoffte Reaktion vermissen.

Wir kamen von Anfang an nicht gut ins Spiel. Wir waren einfach zu mutlos und zu ängstlich am Ball. Heute war es gar nichts, wir müssen das Spiel ganz schnell abhaken
Anna Gerhardt, Kapitänin des 1. FC Köln

Kapitänin Anna Gerhardt sprach nach dem Schlusspfiff Klartext am Magenta-Mikrofon: „Wir kamen von Anfang an nicht gut ins Spiel. Wir waren heute einfach zu mutlos und zu ängstlich am Ball. Heute war es gar nichts, wir müssen das Spiel ganz schnell abhaken.“

Eine solche Zustandsbeschreibung der Spielführerin in einem Spiel, das eigentlich die Wende zum Guten hätte bedeuten sollen, ließ bei manchen Fans jedoch den Geduldsfaden reißen. Es war nur eine Minderheit der 1400 Zuschauer, dennoch war es ein Novum in der Geschichte des Frauenfußballs des 1. FC Köln, dass Fans lautstark den Rauswurf des Trainers forderten.

Geschäftsführer Christian Keller schüttelte als Beobachter auf der Tribüne auffallend häufig den Kopf ob der Darbietung auf dem Rasen. Kurz nach dem Spiel sah man Keller bereits im Vier-Augen-Gespräch mit der Bereichsleiterin Frauenfußball Nicole Bender-Rummler.

Der desolate Auftritt gegen Bremen bringt die Trainerfrage jedoch trotz der Treueschwüre aus der Vorwoche erneut und unweigerlich auf die Tagesordnung. Zu wichtig ist das Duell nach der Pokal- und Länderspielpause bei Turbine Potsdam. Eine Niederlage muss der FC um jeden Preis verhindern, auch ein Unentschieden wäre schon zu wenig. Zwar haben die Kontrahentinnen aus Brandenburg erst einen Punkt geholt und zuletzt beim 1:3 gegen Wolfsburg ihren ersten Saisontreffer erzielt, doch auch für den FC wäre es der erste Bundesliga-Sieg in der Fremde nach dann 13 Monaten. Einfach wird die Aufgabe vor allem angesichts der zuletzt heftigen Rückschläge nicht. Zumal das Binnenklima innerhalb der Mannschaft, so ist aus verschiedenen Quellen zu vernehmen, auch nicht das beste sein soll.

Dass wir hier nicht rausgehen und vor Selbstbewusstsein strotzen und den Gegner an die Wand spielen, war, glaube ich, von vornherein klar. Vor allen Dingen mit unseren Ausfällen, die wir wieder zu verkraften haben
Daniel Weber, Trainer der Fußballerinnen des 1. FC Köln

Trainer Daniel Weber verwies kurz nach dem Abpfiff auf die ungünstigen Rahmenbedingungen vor dem Spiel: „Dass wir heute hier nicht rausgehen und vor Selbstbewusstsein strotzen und den Gegner an die Wand spielen, war, glaube ich, von vornherein klar. Vor allen Dingen mit unseren Ausfällen, die wir wieder zu verkraften haben“, konstatierte Daniel Weber nach der Partie.

So fiel neben der etatmäßigen Kapitänin Celina Degen auch noch Rechtsverteidigerin Sylwia Matysik aus – mit muskulären Problemen, wie Weber anmerkte: „Wir mussten viel basteln und umgestalten und dass die Mädels nicht mit breitem Rücken auflaufen, glaube ich, versteht auch gerade jeder.“

Dass der FC letztlich jedoch selbst von einem keineswegs übermächtigen Werder Bremen phasenweise vorgeführt wurde, ist alarmierend.