Die junge Torhüterin patzt beim ersten Gegentreffer und verursacht den Elfmeter vor dem zweiten. Ihr Trainer nimmt sie in Schutz.
FrauenfußballNachwuchskeeperin Paula Hoppe wird bei FC-Remis zur tragischen Figur
So richtig wusste niemand direkt nach dem Schlusspfiff, wie der eine Punkt unterm Strich einzuordnen war. Die Bundesliga-Fußballerinnen des 1. FC Köln haben durch den späten Ausgleich den ersten Saisonsieg verpassten, kamen gegen die SGS Essen nicht über ein 2:2 (2:1) hinaus – und das, obwohl ein Dreier durchaus möglich war. Die junge Torhüterin Paula Hoppe wurde dabei zur tragischen Figur.
Trainer Daniel Weber spricht von einem „Punktgewinn“
Kölns Trainer Daniel Weber sprach von einem „Punktgewinn“. Zugleich ärgerte sich der Coach etwas über den Verlauf der zweiten Hälfte: „Hinten haben wir in der letzten Konsequenz in der zweiten Halbzeit nicht gut verteidigt, nicht klar genug gespielt. Da waren viele Situationen, die wir viel klarer klären müssen. Den Elfmeter muss man klar hinten raus spielen. Wir müssen defensiv noch besser stehen und arbeiten. In Leipzig zwei Gegentore, heute zwei Gegentore, das darf nicht passieren.“
Letztlich war es das ungestüme Einsteigen Paula Hoppes, das den Elfmeter zum 2:2 zur Folge hatte. Bereits beim Essener 1:1 patzte Hoppe, ließ einen haltbaren Kopfball durchrutschen. Weber, einst selbst als Torhüter aktiv, stellte sich vor seine Keeperin: „Einer jungen Torhüterin mache ich da keinen großen Vorwurf. Sie ist eine 18-jährige Torhüterin, die so ein Potenzial hat und hält auch zwei überragend im Spiel. Wenn es schwankt, müssen wir es auffangen können. Sie ist so stark, sie wird die Fehler nicht zweimal machen und deswegen stehen wir voll dahinter und bauen das Mädel wieder auf.“
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Auch die Kapitänin Celina Degen berichtete: „Ich bin gleich nach dem Spiel zu ihr gegangen: Sie hat auch einige gute Chancen gehalten. Wir gewinnen als Team und wir verlieren als Team. Sie ist noch so jung, sie wird das wegstecken und beim nächsten Spiel daraus lernen.“
Celina Degen erstmals mit Kapitänsbinde im Franz-Kremer-Stadion
Für Degen war die Partie eine ganz spezielle, trug sie doch erstmals die Kapitänsbinde im Franz-Kremer-Stadion: „Ich freue mich immer, zu Hause zu spielen. Aber als Erste einzulaufen, noch mal eine Ansprache zu machen und die Mannschaft einzuheizen, das war etwas Besonderes. Natürlich wäre es mit drei Punkten noch mal schöner gewesen. Aber wir haben noch viel vor in der Saison.“
Der Trainer sieht seine Mannschaft dabei auf einem guten Weg: „Wir können noch mehr, da bin ich mir sicher. Die Mentalität der Mannschaft ist sehr gut, um diese Lösungen auch zu finden auf Strecke und dann die Ergebnisse auch einzufahren.“ Als Manko führte der Coach jedoch das Defensiv-Verhalten an: „Wir müssen defensiv noch besser stehen und arbeiten. In Leipzig zwei Gegentore, heute zwei Gegentore, das darf nicht passieren.“
1. FC Köln muss in Wolfsburg antreten
Zudem bleibt dem FC das Pech mit Ausfällen treu: Diesmal musste der Coach auf die erkrankten Sara Agrez und Alena Bienz verzichten. Damit musste Weber einmal mehr mit einem sehr kleinen Kader improvisieren. Immerhin: Mit dem einen Punkt kletterte der FC in der Tabelle auf den achten Platz, hat nun jedoch das schwere Spiel in Wolfsburg vor der Brust.