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1. FC KölnNeo Telle träumt vom Profi-Debüt vor 50.000 Zuschauern

Lesezeit 4 Minuten
Testspiel im Franz-Kremer-Stadion, 1. FC Köln vs. FC Groningen (Eredevesie Niederlande), Neo Telle (1. FC Köln), 14.10.2024, Bild: Herbert Bucco

Neo Telle (M.) im Testspiel des 1. FC Köln gegen den FC Groningen im Oktober.

Der 19-Jährige hat den Aufstieg aus der U 19 in die U 21 problemlos gemeistert, gehört dem Mannschaftsrat des Teams von Evangelos Sbonias an und arbeitet an seinem Durchbruch bei den Profis.

Neo Telle ist eine der positiven Überraschungen der Saison bei der U21 des 1. FC Köln. Der Innenverteidiger stieg erst im Sommer aus der U19 in den Seniorenfußball auf – und eroberte auf Anhieb einen Stammplatz im Abwehrzentrum. Auch Profi-Trainer Gerhard Struber wurde auf das Defensivtalent aufmerksam und berief ihn schon mehrfach in seinen Trainingskader. Telle gelang im Oktober beim Testspiel gegen den VfL Bochum sogar der 3:2-Siegtreffer.

Der 19-Jährige, der für sein junges Alter bereits sehr erwachsen und gereift auftritt und sich bedacht äußert, durchlebt eine rasante Entwicklung, bleibt aber mit beiden Beinen auf dem Boden.

Neo Telle ist ein richtig cooles Talent
Gerhard Struber, Cheftrainer des 1. FC Köln

„Wenn man mich vor einem Jahr gefragt hätte, wo ich heute stehe, hätte ich wahrscheinlich nicht gesagt, dass ich schon Stammspieler der U-21-Mannschaft des 1. FC Köln sein werde“, bekennt der Innenverteidiger und ergänzt: „Auch, wenn es vor der Saison mein klarer Anspruch war, dass ich möglichst viel Spielzeit in meinem ersten U-21-Jahr bekomme. Es fühlt sich schön an, schon so viele Spiele gemacht zu haben und auch schon ein paar Mal die Chance gehabt zu haben, mich bei den Profis zu zeigen.“

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Gerhard Struber nannte Telle sogar „ein richtig cooles Talent“. Worte, die dem Eigengewächs natürlich schmeicheln: „Das ist schön zu hören und fühlt sich super an, dass der Cheftrainer so etwas über einen sagt. Das freut mich natürlich sehr. Dass ich gesehen werde und er mich wahrnimmt, ist auch ein Ansporn für mich selbst, weiter Gas zu geben.“

Bemerkenswert ist, dass mit Telle und Julian Pauli das U-19-Innenverteidiger-Duo des Vorjahrs durchstartet. Beide teilten sich unter Trainer Stefan Ruthenbeck das Kapitänsamt. Pauli schaffte es aus der U 19 auf Anhieb in den Zweitliga-Kader und es stellt sich die Frage, ob das Duo möglicherweise bald auch gemeinsam im Rheinenergie-Stadion zu sehen ist. „Ich hoffe doch. Natürlich muss dafür einiges passieren und der Trainer muss dafür offen sein, aber wenn die Leistungen stimmen, würde sich natürlich ein cooler Moment ergeben, wenn man nach der U19 dann auch gemeinsam im RheinEnergie-Stadion spielen würde“, erklärt Telle schmunzelnd.

Bemerkenswert: Der Verteidiger traf nicht nur gegen Bochum für die Profis, sondern auch direkt am ersten Spieltag in der Regionalliga West. Dennoch betont Telle, dass er seinen offensiven Kopfball noch verbessern wolle: „Dass ich dort noch mehr Gefahr entwickle, noch einmal mehr zu Chancen komme, mehr Tore erziele und das zu einer Waffe mache.“ Zudem wolle er „den linken Fuß noch mehr trainieren und ein bisschen mehr Physis aufbauen, weil ich dort noch ein sehr großes Potenzial habe. Dann werde ich noch stabiler in den Zweikämpfen.“

Wenn er weiter so demütig und klar bleibt, dann werden wir noch viel Freude an ihm haben
Evangelos Sbonias, Trainer der U 21 des 1. FC Köln, über Neo Telle

U-21-Trainer Evangelos Sbonias nennt Telle einen Spieler, „der im jungen Alter schon sehr erwachsen auftritt auf und neben dem Platz“. Zudem sei er wissbegierig und verlässlich. Der Lohn: Schon vor der Saison stieg Telle in den Mannschaftsrat auf. Sbonias sagt: „Wie bei jedem jungen Spieler gibt es auch Potenziale, die wir bearbeiten müssen, das weiß er auch. Aber im Großen und Ganzen bin ich sehr, sehr zufrieden mit ihm. Wenn er weiter so demütig und klar bleibt, dann werden wir noch viel Freude an ihm haben.“

Telle selbst hat noch einiges vor, bevor sein aktueller Vertrag beim FC 2026 endet: „Ich möchte gerne ein fester Bestandteil des Profi-Kaders sein und schon meine Einsatzminuten gesammelt haben.“ Und dann könnte er eines Tages zusammen mit Julian Pauli die Innenverteidigung des FC vor 50.000 Zuschauern bilden.


Emin Kujovic und Teoman Akmestanli fehlen 1. FC Köln gegen Oberhausen

Die U 21 empfängt am Samstag (14 Uhr) Rot-Weiß Oberhausen im Franz-Kremer-Stadion. Emin Kujovic und Teoman Akmestanli fehlen letztmals jeweils rotgesperrt. Meiko Sponsel kehrt nach seiner abgesessenen Gelb-Sperre zurück in den Kader und dürfte Jakob Krautkrämer in der Startelf als Rechtsverteidiger ablösen. Oliver Schmitt ist in dieser Woche nach seiner Knöchel-Blessur wieder ins Training eingestiegen. Offen ist jedoch, wie der Angreifer die gesteigerte Belastung verträgt. Der beste Torschütze der U 21 (sechs Tore) dürfte gegen RWO daher vermutlich eher nur ein Kandidat als Joker sein.