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Neue Corona-SchutzverordnungSo reagieren die Kölner Klubs auf die 2G-Regel

Lesezeit 5 Minuten
2G

Laut Corona-Schutzverordnung bestimmt die 2G-Regel seit Mittwoch den Alltag der Kölner Sportvereine.

Köln – Seit Mittwoch gilt in Nordrhein-Westfalen die neue Corona-Schutzverordnung. Unter anderem sieht sie für den Sportbetrieb die 2G-Regelung vor. Im Amateurbereich dürfen ab sofort nur vollständig Geimpfte oder Genesene teilnehmen. Ungeimpfte Berufssportler haben noch eine nicht näher definierte Übergangsfrist, in der ein negativer PCR-Test ausreicht, um am Trainings- und Spielbetrieb teilnehmen zu dürfen. Ein Überblick anhand einzelner Sportarten:

FußballBeim SC Fortuna Köln gibt es sowohl Profis als auch Amateure. Die erste Herren-Fußballmannschaft spielt in der Regionalliga West und wird als Profi-Team eingestuft. Alle anderen Mannschaften im Senioren-Bereich sind Sportarten-übergreifend Amateure. So muss die Fortuna durch die neue Schutzverordnung in beiden Bereichen Anpassungen vornehmen.

In der Regionalliga-Mannschaft von Trainer Alexander Ende haben zwei Spieler noch keinen vollständigen Schutz, sie haben nach Gesprächen mit Trainerteam und Medizinern erst kürzlich ihre Erstimpfung erhalten. Sie müssen somit bis nach ihrer zweiten Vakzinierung regelmäßig PCR-Tests vornehmen, um trainieren und spielen zu dürfen. Sollte es einen Corona-Fall geben, droht ihnen eine längere Quarantäne – was für die Fortuna, aktuell stark in Form und Tabellenvierter, ein schwerer Rückschlag wäre.

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Stipe Batarilo

Stipe Batarilo-Cerdic und der SC Fortuna setzen die Regeln konsequent um.

Im Amateurbereich sind die Regeln schon jetzt strenger. Zu spüren bekommt dies Fortunas zweite Mannschaft, die in der Mittelrheinliga spielt. In der Reserve des Südstadt-Klubs sind zwei Fußballer ungeimpft. Beide dürfen ab sofort nicht mehr am Trainings- und Spielbetrieb teilnehmen. „Sie sind raus“, erklärte Vereinspräsident Hanns-Jörg Westendorf am Mittwoch.

Der Klubchef zeigt aber Verständnis für die neue Regelung. „Ich finde es konsequent. Wir können den Zuschauern schlecht sagen, dass für sie 2G gilt, die Sportler aber andere Regeln haben“, sagte Westendorf. „Und je höherklassig ein Sportler spielt, desto mehr Verantwortung trägt er durch seine Vorbildfunktion.“

Benjamin Bruns

Fortuna-Präsident Hanns-Jörg Westendorf (links)

In der Mittelrheinliga-Mannschaft des Südstadt-Klubs ist die neue Corona-Verordnung nur eines von mehreren Problemen: Weil am Südstadion der Nebenplatz einen neuen Kunstrasenbelag erhält, war in den vergangenen Wochen ein geregeltes Training ohnehin nicht möglich. Mit Athletikübungen und mehrmaligem Ausweichen in eine Soccerhalle wurde dieses Handicap kompensiert. Teammanager Stefan Kleefisch geht allerdings davon aus, dass der Fußball-Verband Mittelrhein (FVM) die Saison spätestens am Montag unterbrechen wird.

Uwe Müller rechnet mit Unterbrechung der Saison

Mit dieser Meinung steht er nicht allein da. Auch Uwe Müller, bis zur Jahreshauptversammlung im Dezember noch kommissarischer Fußballchef bei Deutz 05, rechnet angesichts der Infektionslage ebenfalls mit einer Unterbrechung der Saison, sieht die Lage aber angesichts seines bevorstehenden Abgangs persönlich entspannt: „Ich bin nur noch wenige Wochen die Angela Merkel von Deutz. Der Vereinsvorstand wird sich auch ohne Corona mit sechs neuen und drei alten Mitgliedern neu aufstellen.“

Ali Meybodi

Peschs Trainer Ali Meybodi

Auch beim Mittelrheinliga-Rivalen FC Pesch war die gesetzeskonforme Umsetzung der neuen Corona-Regeln nach 2G das vorherrschende Thema. „Wir müssen als Ausrichter die Zuschauer und natürlich auch die Spieler überprüfen, aber die Kontrolle stelle ich mir nicht so einfach vor“, sagte Trainer Ali Meybodi vor dem Spiel gegen den Siegburger SV am Sonntag (15 Uhr, Escher Str.).

Ein Einsatz von nicht geimpften Spielern sei ab sofort nicht mehr möglich und muss bei der Aufstellung berücksichtigt werden. „Der Verband hat schon klar gestellt, dass die Schiedsrichter diese Aufgabe nicht übernehmen. Offen ist aber auch, ob der Einsatz eines nicht berechtigten Spielers eine Wertung am grünen Tisch und Punktverluste zur Folge hat“, erklärt Meybodi.

Jonas Wendt spekuliert auf den Porzer Aufstieg

Jonas Wendt, Trainer des Landesligisten Sportvereinigung Porz, betrachtet einen möglichen Saisonabbruch aus einer für sein Team zunächst rein sportlich relevanten Perspektive: Nach sieben Spielen ohne Niederlage kämpfen die Rechtsrheinischen im Duell am Sonntag mit dem FV Wiehl an der Brucknerstraße (14.30 Uhr) um die Tabellenführung. Sollte die Saison nämlich nach 50 Prozent der Spiele abgebrochen werden und Porz zu diesem Zeitpunkt Tabellenführer sein, winkte dem Team der Aufstieg. Nach der Partie gegen Wiehl müsste Porz dazu allerdings auch noch zum Jahresabschluss in Merten gewinnen.

HandballKein Problem sei für den Drittligisten Longericher SC laut Trainer Christian Stark die neue 2G-Regelung. „Organisatorisch sind wir für die Zuschauer vorbereitet, alle Spieler sind geimpft und werden zudem schon lange regelmäßig getestet“, betonte er.

HB Opladen-Longerich 34-13-22

Die Handballer des Longericher SC sind auf die neue Regelung vorbereitet.

Bei den Frauen von Fortuna Köln drückt vor dem Spiel gegen den TV Aldekerk II am Samstag (18 Uhr, Sporthalle Köln-Süd) nach Ansicht von Teamsprechern Mareen Milse die Corona-Lage schon ein wenig auf die Stimmung, dennoch sei die Mannschaft mit den Maßnahmen einverstanden. „2 G oder 2 G plus – wir sind für alles offen, damit der Spielbetrieb erhalten bleibt, ein erneuter Saisonabbruch wäre fatal“, meint Milse.

VolleyballDer Wechsel von 3G zur strengeren 2G-Regel wurde bei den Volleyballerinnen des Zweitligisten DSHS Snowtrex Köln schon vergangene Woche vollzogen. „Bei den Einlasskontrollen ändert sich dadurch so gut wie nichts“, sagt Jimmy Czimek über den sowieso schon seit Saisonbeginn eingeschliffenen Ablauf.

Jimmy Czimek

Im Kölner Volleyball-Team sind alle Spielerinnen und Trainer geimpft.

Der Trainer freut sich vor der Partie gegen Stralsund in Halle 22 (Sonntag, 16 Uhr) auf mehr als 100 Zuschauer in Müngersdorf. „Wir kennen das schon aus der letzten Saison und haben kürzlich nochmal besprochen, dass wir gewissenhaft mit der Situation umgehen, also Kontakte minimieren und regelmäßige Schnelltests vor Training und Spiel durchführen.“

In seiner Mannschaft gebe es eine 100-prozentige Impfquote und noch keine Ausfälle wegen einer Covid 19-Infektion oder Quarantäne. „Wir nehmen das sehr ernst, wollen aber trotzdem versuchen, unseren Alltag so gut es geht fortzuführen.“

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HockeyAuch Hockey-Bundesligist Rot-Weiss Köln ist vorbereitet und begrüßt die 2G-Regelung. André Henning (37), Trainer der Herren des Klubs, sagt: „Die 2G-Regel ist richtig und längst überfällig – gerade für den Indoor-Sport. Wir sind glücklich, dass dank ihr – anders als im letzten Jahr – überhaupt eine Hallen-Saison durchgeführt werden kann.“ Sportlich sieht er ebenfalls keine Probleme auf sein Team zukommen, „weil all unsere Spieler entweder vollständig geimpft oder genesen sind.“

Die Kölner hätten wohl auch ohne die Vorgabe bei den Heimspielen auf die 2G-Regel für Zuschauer gesetzt. „Bei uns kann der Impfstatus per QR-Code-Scan ganz unkompliziert überprüft werden. Dadurch erhoffen wir uns schnellere Einlasskontrollen – gerade im Hinblick auf das sicher gut besuchte Derby am Samstag gegen Blau-Weiß Köln“, betont Henning.