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BasketballBayer Giants Leverkusen ziehen Lizenzantrag für Pro A zurück und bleiben in der Pro B

Lesezeit 3 Minuten
30.10.2022, Basketball-Bayer Giants Leverkusen-Münster

TR: Hansi Gnad (bayer)

Foto: Uli Herhaus

Auch aus Sicht von Giants-Trainer Hansi Gnad ergibt der Sprung in die Pro A keinen Sinn.

Die Basketballer haben neben dem sportlich enttäuschenden Abschneiden unter Kürzungen aus dem Vereinsetat zu leiden.

Die Meldung, die von den Bayer Giants verbreitet wurde und von Abteilungsleiter Frank Rothweiler sowie Geschäftsführer Henrik Fronda unterzeichnet war, schlug wie eine Bombe bei den Anhängern des Basketball-Pro-B-Ligisten ein. Zwar wussten auch diese, dass die Chancen der Giants auf dem sportlichen Weg in die Pro A aufzusteigen nach dem frühen Ausscheiden in den Playoffs dahin waren. Sie hatten dennoch darauf gehofft, im Nachrückverfahren nach einem Jahr in der Pro B in die zweithöchste deutsche Spielklasse zurückkehren zu können.

Noch vor etwas mehr als einer Woche benannte Geschäftsführer Fronda, im Gespräch mit dieser Zeitung eben diese Möglichkeit, sagte jedoch auch, dass für diesen Fall alle Parameter stimmen müssten. Ein Risiko würde man nicht eingehen wollen. Dieses Risiko war auf den Bereich der Finanzen gemünzt. Und genau dieser Punkt führte jetzt dazu, dass die Giants den Lizenzantrag für die Pro A zurückgezogen haben.

Ausschlaggebend war letztlich die Kombination aus unserem enttäuschenden Ausscheiden im Viertelfinale der aktuellen Saison sowie vor allem die wirtschaftliche Prognose für die kommende Spielzeit
Abteilungsleiter Frank Rothweiler und Geschäftsführer Henrik Fronda in der offiziellen Stellungnahme des Klubs

„Ausschlaggebend war letztlich die Kombination aus unserem enttäuschenden Ausscheiden im Viertelfinale der aktuellen Saison sowie vor allem die wirtschaftliche Prognose für die kommende Spielzeit. Wie berichtet, gab es bereits in der abgelaufenen Saison erhebliche Kürzungen des Vereinsetats und auch für 24/25 werden wir vereinsseitig nochmals deutliche Einschnitte hinnehmen müssen“, geben Rothweiler und Fronda in ihrer Stellungnahme Auskunft über die Beweggründe zum Verbleib in der Pro B.

Und weiter: „Trotz der Unterstützung zahlreicher auch neuer Partner können wir diese Beträge aktuell noch nicht kompensieren und somit nicht konkurrenzfähig in der deutlich anspruchsvolleren Pro A spielen. Unter diesen Umständen einen Aufstieg als Nachrücker am grünen Tisch wahrzunehmen, halten wir nicht für vernünftig und seriös“,

Wie zu hören war, kam von der Bayer AG dieselbe Summe an den Gesamtverein wie im Jahr zuvor. Allerdings müssen im Verein höhere Beträge für infrastrukturelle Maßnahmen aufgewendet werden, daher wurde auch der Anteil der Giants aus dem Verein heraus nochmal gekürzt.

Das Ziel der Giants ist es, sich finanziell weiter zu emanzipieren; das heißt, weiter neue Partner zu gewinnen. „In den vergangenen zwei Jahren haben wir den Betrag, der durch Partner oder Unterstützer hereinkommt, mehr als verdoppelt. Wir sind also auf einem richtigen Weg, daher wollen wir auch hier keine personellen Kürzungen vornehmen“, erklärt Henrik Fronda.

Nur drei Spieler haben bei den Bayer Giants noch einen Vertrag für 2024/25

Auch Headcoach Hansi Gnad sieht angesichts des im Vergleich zur Konkurrenz kleinen Budgets keinen Sinn in einem Aufstieg, wie auch immer der nun geartet gewesen wäre.

„Wir wären Kanonenfutter in der Pro A. Dann lieber ein weiteres Jahr in der Pro B mit einer guten Mannschaft und dann mal schauen, was dabei herauskommt. Wir alle – Trainer und Spieler – wären sicherlich sehr gerne aufgestiegen, das war ja auch unsere Zielsetzung zum Saisonbeginn. Es ist schon sehr bedauerlich, dass wir dies sportlich nicht geschafft haben. Jetzt ist aber auch das Nachrückverfahren für uns nicht mehr möglich“, äußerte sich Gnad.

Er selbst ist gesundheitlich weiterhin angeschlagen. Aus diesem Grund war der Coach auch nicht beim letzten Spiel in Berlin dabei.

Gespräche zwischen Giants-Trainer Hansi Gnad und der Geschäftsführung stehen bevor

Aus dem alten Kader haben nun noch CJ Oldham, Moritz Hübner und Reha-Patient Dennis Heinzmann einen Vertrag für die nächste Saison. Es ist also wieder mit einem großen Umbau im Kader zu rechnen. Gespräche zwischen dem Coach und der Geschäftsführung werden noch diesen Monat stattfinden.