Das Team von Trainer Roberto Pätzold ist in der Bundesliga punktgleich mit Meister Bayern München und steht vor dem Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals.
FrauenfußballBei Bayer 04 Leverkusen gibt es kaum noch Zweifel am Erfolg
Beim ersten Match gegen Turbine Potsdam am 10. November musste Bayer-Trainer Roberto Pätzold das Geschehen noch von der Tribüne aus verfolgen. Er hatte sich am Spieltag zuvor eine Gelb-Rot-Sperre eingehandelt. Nur zwölf Tage später erhält der 45-Jährige die Chance, hautnah dabei zu sein, wenn es erneut gegen den Traditionsklub aus Brandenburg geht. Im DFB-Pokal bestreiten die Leverkusener Erstliga-Fußballerinnen am Freitag (22. November/18 Uhr) das Achtelfinale.
„In erster Linie kommt es ohnehin auf die Spielerinnen an, unser Einfluss von außen ist begrenzt“, will der Coach die eigene Rolle zwischen An- und Abpfiff nicht überbewerten. Tatsächlich gewann Bayer 04 auch ohne ihn glanzlos, aber souverän mit 3:0. Gegen eine Wiederholung der Ereignisse hätte man in Leverkusen also nichts einzuwenden. Der Einzug ins Viertelfinale würde bedeuten, im nationalen Pokalwettbewerb zu überwintern. Die nächste Runde ist schließlich erst für Mitte Februar vorgesehen.
Zweifel an einem Erfolg muss man lange suchen. Bayer 04 eilt von Erfolg zu Erfolg, ist Tabellenvierter – punktgleich mit Meister FC Bayern München auf Rang drei und dem Tabellenzweiten Eintracht Frankfurt. Der zweimalige Europapokalsieger Potsdam indes taumelt dem direkten Wiederabstieg entgegen. Ein Punkt, ein Tor – das ist die maue Bilanz des einst so erfolgreichen Klubs seit Beginn der Serie. „Wir spielen schon jetzt eine richtig gute Hinrunde“, hat Pätzold unlängst gesagt. Dafür werde man weiterhin sehr viel investieren. „Wir gehen mit dem Ehrgeiz in die Partien, unser Spiel gegen jeden Gegner auf den Platz zu bringen“, so der Coach. Diese Ambition gilt umso mehr, wenn es im heimischen Haberland-Stadion gegen das abgeschlagene Schlusslicht geht.
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Kristin Kögel erzielte in Leipzig ihren fünften Saisontreffer für Bayer 04
Neben dem großen Selbstvertrauen ist es die Unberechenbarkeit der Offensivabteilung, die die Leverkusenerinnen derzeit auszeichnet. „Wir sind schwer auszurechnen, weil wir nicht nur verschiedene torgefährliche Spielerinnen haben, sondern auch aus den unterschiedlichsten Situationen Torgefahr entwickeln können. Auch deshalb haben wir bisher in jedem Spiel getroffen“, sagt Pätzold. Beim jüngsten 1:0 in Leipzig schlug mit Kristin Kögel eine der zuletzt auffälligsten Spielerinnen des Teams zu. Es war bereits der fünfte Saisontreffer der mit 1,55 Metern Körpergröße kleinen, aber quirligen Offensivspielerin. Und das vor den Augen von Bundestrainer Christian Wück, dem das Formhoch der 25-Jährigen nicht entgangen sein dürfte.
Pätzold stellte derweil die Qualitäten seiner Mannschaft insgesamt ins Schaufenster: „Wir haben an uns und unsere Serie geglaubt und daran, dass wir in jedem Spiel treffen. Nach einem Abnutzungskampf in der ersten Hälfte haben wir uns im Laufe des Spiels enorm gesteigert, immer mehr Zugriff bekommen und sind mutiger aufgetreten. Die zweite Halbzeit ging komplett an uns.“
Bayer 04 Leverkusen spielt am 6. Dezember gegen Tabellenführer VfL Wolfsburg
So soll es weitergehen. Sofia Cava Marin (Kreuzbandriss) und Synne Skinnes Hansen (Teilsehnenriss im Oberschenkel) fehlen weiterhin. Innenverteidigerin Melissa Friedrich stand hingegen in Leipzig erstmals seit dem 12. Februar wieder im Kader. Infolge eines Bänderrisses und einiger Rückschläge im Aufbautraining hatte sie monatelang pausieren müssen. Im Aufbautraining befindet sich derzeit Paulina Bartz.
Der DFB hat unterdessen die Termine für die letzten beiden Bundesliga-Spiele des Jahres bekannt gegeben. Demnach geht es am Freitag (6. Dezember/18.30 Uhr) gegen Tabellenführer VfL Wolfsburg. Am Samstag (14. Dezember/12 Uhr) trifft Bayer 04 zum Rückrunden-Auftakt erneut daheim auf den SC Freiburg.