Der Werksklub hat die junge Norwegerin im Winter unter Vertrag genommen.
FrauenfußballNorwegisches Talent Julie Jorde will bei Bayer 04 den nächsten Karriere-Schritt gehen

Julie Jorde, Winterzugang von Bayer 04 Leverkusen
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Es ist ein kurzer Anlauf, den die Fußballerinnen von Bayer 04 in diesem Jahr für den Wiedereinstieg in die Bundesliga-Meisterschaft nehmen. Bereits gut drei Wochen nach dem Start der Vorbereitung steht am Freitag, 26. Januar, 18.30 Uhr, beim SV Werder Bremen das erste Pflichtspiel an.
Leverkusen trifft dabei als Tabellensechster auf seinen direkten Verfolger. Kein leichter Gang. Doch die Elf um Bayer-Trainer Robert de Pauw sammelte in den beiden Testspielen Selbstvertrauen. Einem 3:2 beim belgischen Erstligisten RSC Anderlecht folgte ein weiteres 3:2 auf heimischem Platz gegen den niederländischen Erstliga-Verein Fortuna Sittard.
Personell hat man die kurze Winterpause in Leverkusen genutzt, um kleinere Weichenstellungen vorzunehmen. Mit der Niederländerin Eva van Deursen, die sich dem spanischen Erstligisten SD Eibar anschloss und den beiden Schweizerinnen Lara Marti (RB Leipzig) und Amira Arfaoui (1. FC Nürnberg) und zuletzt Mia Eickmann (Mönchengladbach) haben vier Mittelfeldspielerinnen den Klub verlassen, die im bisherigen Saisonverlauf allesamt keine tragende Rolle spielten.
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Wohl auch weil es keine größeren Verletzungssorgen gibt, hat man im Gegenzug bislang lediglich eine Spielerin hinzugenommen. Mit der Verpflichtung von Julie Jorde blieben die Bayer-Verantwortlichen ihrer Linie treu. Gekommen ist eine weitere junge, hochveranlagte Spielerin, die im Rheinland den nächsten Karriereschritt absolvieren möchte.
Julie Jorde findet sich schnell bei Bayer 04 Leverkusen zurecht
„Sie bringt als U-23-Nationalspielerin viel Entwicklungspotenzial, Dynamik, Aggressivität und Zweikampfstärke mit“, findet Achim Feifel, Sportlicher Leiter der Bayer 04-Frauen. Zudem gelingt es der 19-jährigen Norwegerin von Lyn Fotball offenbar, sich in Windeseile im Team von Bayer-Trainer Robert de Pauw zurechtzufinden.
Im abschließenden Test gegen Sittard erzielte Jorde in der Schlussminute den Siegtreffer. Tore schieße sie eigentlich nur selten Tore, erklärte sie später. „Es war deshalb ein sehr tolles Gefühl“, so Jorde. Überhaupt klappe die Eingewöhnung super. „Ich bin richtig glücklich, hier zu sein. Die Mannschaft und alle drumherum haben mich mit offenen Armen empfangen“, sagt sie.
Große nordische Fraktion bei Bayer 04 Leverkusen
Das liegt zweifellos auch an der großen nordischen Fraktion im Leverkusener Kader. Karólína Lea Vilhjálmsdóttir kommt aus Island, Cecilie Johansen aus Dänemark und in Synne Skinnes Hansen und Emilie Bragstad laufen bereits seit Sommer zwei weitere Spielerinnen aus Norwegen für Bayer 04 auf. „Das gibt mir zusätzliche Sicherheit, auch weil ich weiß, dass ich zwischendrin immer mal meine Muttersprache sprechen kann“, so Jorde, die sich eifrig darum bemüht, ihre Deutschkenntnisse zu vertiefen.
Mit dem Team wolle sie alles dafür tun, so viele Spiele wie nur irgendwie möglich zu gewinnen, um in der Tabelle bestmöglich abzuschneiden, erklärt die 19-Jährige. Das Spiel in Bremen dürfte bei dieser Ambition ein wichtiger Schritt sein. Schließlich würde man mit einem Sieg einen direkten Rivalen vorerst distanzieren.
Achtung vor Bremens Torjägerin Sophie Weidauer
Während die Offensive mit Vilhjálmsdóttir sowie der wiedererstarkten Verena Wieder und Nikola Karczewska zuletzt einen guten Eindruck hinterließ, offenbarte die Defensive Schwächen. „Wir müssen insgesamt besser verteidigen“, betonte auch de Pauw nach dem Spiel gegen Sittard. Der Coach dürfte seine Abwehrspielerinnen insbesondere auf die Qualitäten von Sophie Weidauer hinweisen. Die Bremerin ist mit sechs Treffern derzeit Führende der Bundesliga-Torjägerliste.