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HandballBayer 04 Leverkusen hofft auf Bundesliga-Verbleib – Annika Ingenpass neue Sportliche Leiterin

Lesezeit 4 Minuten
Annika Ingenpass wird Sportliche Leiterin der Elfen.

Annika Ingenpass wird Sportliche Leiterin der Elfen.

Das Tabellenschlusslicht blickt in eine ungewisse Zukunft. Immerhin haben zwei Leistungsträgerinnen ihre Verträge verlängert.

Den Handballerinnen von Bayer 04 Leverkusen steht ein umfangreicher personeller Umbruch bevor. Daran gibt es bereits einige Wochen vor dem letzten Spieltag in der Bundesliga keinen Zweifel mehr. Nachdem der Klub Mitte Februar offiziell mitgeteilt hatte, dass „die finanziellen Mittel der Handball-Abteilung ab der kommenden Saison nicht mehr für einen Bundesliga-Etat reichen“, trat zunächst Abteilungsleiter Andreas Thiel mit sofortiger Wirkung von seinem Amt zurück.

Ganz abgehakt hat der Rekordmeister das Thema Klassenerhalt dennoch nicht. Die Elfen haben die Unterlagen für das Lizenzierungsverfahren zur Saison 2025/26 bei der Handball-Bundesliga Frauen (HBF) sowohl für die 1. als auch für die 2. Bundesliga eingereicht. Tatsächlich könnten die Elfen auch ohne Hauptrunden-Sieg den Bundesliga-Verbleib in den Playdowns perfekt machen. In der laufenden Hauptrunde sind bis Anfang April noch fünf Spiele zu absolvieren. Am Samstag (18 Uhr) sind die Elfen zu Gast bei der SU Neckarsulm.

Derweil konnte der TSV Bayer 04 zumindest einige Weichen in Richtung nächster Saison stellen. Der Klub hat in den eigenen Reihen eine neue Sportliche Leiterin gefunden: Annika Ingenpass, 28 Jahre alte Kreisläuferin, wird in doppelter Funktion unterwegs sein. „Es wird auch zukünftig leistungsorientierten Handball beim TSV Bayer 04 Leverkusen geben. Diese Tradition wird fortgesetzt, wenngleich die Weichen für die Zukunft mit einem noch klareren Fokus auf die Nachwuchsförderung gestellt werden“, sagte die älteste Elfen-Spielerin, die dem Team auf dem Feld erhalten bleibt – Ingenpass hat ihren Vertrag bis 2026 verlängert.

„Der TSV Bayer 04 Leverkusen ist für mich eine Herzensangelegenheit. Ich fühle mich hier heimisch, habe meine Familie und meinen Freund hier und bin absolut überzeugt von Michael Biegler und dem Konzept der Nachwuchsförderung“, sagte Ingenpass. „Ich bin maximal motiviert, die Handballabteilung voranzubringen und weiter unsere Sportart in Leverkusen aufleben zu lassen.“ Bereits von 2012 bis 2014 spielte die geborene Kempenerin im Bayer-Trikot und gewann mit den Juniorelfen 2013 und 2014 die Deutsche A-Jugendmeisterschaft. Nach Stationen in Koblenz, Solingen, Dortmund, Metzingen und zuletzt Bad Wildungen kehrte Ingenpass 2023 zurück zu den Elfen.

Kapitänin Sophia Cormann verlängert Vertrag

In Sophia Cormann bleibt Leverkusen eine weitere Leistungsträgerin erhalten. Auch die Kapitänin verlängerte ihren Vertrag ligaunabhängig bis 2026. „Die aktuelle Situation ist eine Herausforderung, aber genau deshalb ist es mir wichtig, ein Zeichen zu setzen. Bayer 04 ist ein Traditionsverein mit einer starken Nachwuchsarbeit, die auch mich geprägt hat. Ich stehe in dieser Zeit bewusst zum Verein, weil ich an die Zukunft und den Weg glaube – und weil ich etwas zurückgeben möchte. Unser Trainer hält das Team seit Beginn dieser schweren Phase zusammen, und ich möchte ihn und den Verein bestmöglich unterstützen“, sagte die 22-Jährige, die seit 2017 in Leverkusen spielt.

Auf der anderen Seite haben mehrere Spielerinnen ihren Abschied vom sieglosen Tabellenschlusslicht verkündet. Jennifer Souza schließt sich dem Zweitligisten Solingen-Gräfrath an, zudem wechselt Christin Kaufmann zum Ligarivalen Buxtehuder SV. Dort trifft sie auf eine aus Leverkusen bekannte Teamkollegin, denn auch Johanna Andresen sucht bei den Norddeutschen eine neue Herausforderung. Die 25-jährige Rückraumspielerin ist mit 60 Treffern in 14 Saisonspielen die torgefährlichste Akteurin im Team von Trainer Biegler. Zudem ist die 1,78 Meter große Rechtshänderin eine Stütze in der Abwehr.

Pia Terfloth wechselt zum Bergischen HC

Rückraumspielerin Rozemarijn Alderden, erst vor einem Jahr aus Amsterdam zu den Elfen gewechselt, heuert beim Zweitligisten HC Rödertal an. „Diese Saison war eine lehrreiche Erfahrung auf und neben dem Spielfeld. Ich habe viel über mich selbst gelernt, über die Anpassungsfähigkeit, die in einer neuen Umgebung erforderlich ist, und über den Wert neuer Erfahrungen“, sagte die 20-Jährige. Torhüterin Lena Lindemann wird ab Sommer wieder für den Bergischen HC auflaufen. Die 19-Jährige ist eine tragende Säule der Juniorelfen und zudem fester Teil des Bundesliga-Kaders. Auch Pia Terfloth wird den Elfen künftig fehlen, sie zieht es ebenfalls zum Bergischen HC. Die 20-Jährige gehörte zu den großen Nachwuchshoffnungen in Leverkusen, nachdem sie 2021 sowohl den Deutschen Vizemeistertitel in der A-Jugend als auch die Silbermedaille mit der U-17-Nationalmannschaft bei den Europameisterschaften in Montenegro gewonnen hatte.