Mainz – Mit zwei alten Bekannten zurück in die Zukunft: Abstiegskandidat FSV Mainz 05 holt in der Krise seinen einstigen Erfolgsmanager Christian Heidel und Ex-Trainer Martin Schmidt zurück - sie werden Sportvorstand und Sportdirektor. Jan-Moritz Lichte muss wie erwartet seinen Trainerstuhl beim Tabellen-17. der Fußball-Bundesliga räumen und wird übergangsweise von Jan Siewert, dem Cheftrainer des Nachwuchsleistungszentrums, ersetzt. Diese weitreichenden Personalien teilten die Rheinhessen am Montagabend mit.
Der glück- und meist punktlose Lichte wurde freigestellt. Er habe sich für den Verein in einer schwierigen Situation in besonderem Maße eingesetzt, sagte der Clubvorsitzende Stefan Hofmann. „Wir haben mit ihm vereinbart, dass wir uns mit einem gewissen zeitlichen Abstand zusammensetzen und besprechen, inwieweit es eine zukünftige Aufgabe für ihn bei Mainz 05 geben kann.“
Bo Svensson im Rennen für Trainer-Posten
Der 38 Jahre alte Siewert wurde im Januar 2019 Nachfolger von David Wagner beim Premiere League-Club Huddersfield Town, musste aber im August bereits wieder gehen und heuerte danach bei den Mainzern an. Als neuer Chefcoach wird beim FSV weiter der frühere Mainzer Profi Bo Svensson gehandelt. Der 41 Jahre alte Däne arbeitete bis 2019 im Nachwuchsbereich der 05er und zuletzt beim österreichischen Zweitligisten FC Liefering. Svensson ist dort noch bis 2023 vertraglich gebunden. Die Mainzer hatten damals nach Medienberichten eine Ablöse in Höhe von 1,5 Millionen Euro bekommen.
Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung über die Personalien Heidel und Schmidt berichtet. Heidel wird Vorstandsmitglied für Strategie, Sport und Kommunikation. Der langjährige Manager füllt damit die Lücke, die Sportvorstand Rouven Schröder mit seinem Abgang vergangene Woche gerissen hatte.
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Der 57-Jährige mit Wohnsitzen in Mallorca und Mainz bringt einen alten Mitstreiter mit an den Bruchweg: Der Schweizer Schmidt füllt die neu geschaffene Position des Sportdirektors beim krisengebeutelten Tabellen-17. aus.
Keine Details über Verträge
Über die Vertragslaufzeiten des Duos machten die Mainzer keine Angaben. Der 53 Jahre alte Schmidt kam 2010 nach Mainz, betreute erst die zweite und von 2015 bis 2017 die erste Mannschaft des selbst ernannten Karnevalsvereins. Er war in der Bundesliga auch schon Chefcoach beim FC Augsburg und beim VfL Wolfsburg. Zuletzt arbeitete Schmidt als TV-Experte und hatte angedeutet, dass er keinen Job mehr auf der Trainerbank anstrebe.
Heidel war bis vor vier Jahren fast ein Vierteljahrhundert für die Mainzer tätig, führte sie mit in die Bundesliga und gilt als Entdecker der heutigen Trainer-Stars Jürgen Klopp und Thomas Tuchel. Er wechselte 2016 als Sportvorstand zum FC Schalke 04 und wurde dort 2019 von Jochen Schneider ersetzt.
Die Clubführung der Mainzer hatte große Hoffnungen in eine Rückkehr Heidels gelegt, der zuletzt ohne Amt war und sich eine Bedenkzeit erbeten hatte. Sein Ja dürfte bei den Verantwortlichen um Hofmann und den Aufsichtsratsvorsitzenden Detlev Höhne für große Erleichterung gesorgt haben. Ursprünglich war zwar angedacht, dass Heidel in den Vorstand rückt - aber gemeinsam mit Schröder ans Werk geht. (dpa)