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Fall Novak DjokovicAustralien annulliert Visum erneut – Showdown am Sonntag

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Djoker ap neu

Novak Djokovic beim Training in Australien.

Melbourne/KölnNovak Djokovic hat im Kampf um seine Teilnahme an den Australian Open einen herben Rückschlag erlitten. Australien hat dem Serben sein Visum entzogen. Dies teilte Einwanderungsminister Alex Hawke am Freitagabend (Ortszeit) mit.

Eine Entscheidung in der Causa soll am Sonntag in höchster Instanz vor dem Federal Court of Australia, einem Bundesgericht, fallen. Am Samstagmorgen (8.00 Uhr Ortszeit/Freitag, 22.00 Uhr MEZ) soll Djokovic zu einer Befragung vor den Einwanderungsbehörden erscheinen. Bis dahin will die Regierung von einer erneuten Festsetzung des Serben absehen. Anschließend stehe er wieder unter Kontrolle der Behörden.

Novak Djokovic droht dreijähriges Einreiseverbot

Am Vormittag hatte die australische Tageszeitung „The Age“ noch berichtet, dass die australischen Behörden den Tennisstar offenbar bis dahin wieder in eine Art Einwanderungshaft stecken. Dem ist nicht so.

Der Weltranglistenerste ist nicht geimpft und beruft sich bei seiner Ausnahmegenehmigung lediglich auf eine überstandene Coronainfektion Mitte Dezember. Djokovics Anwalt, Nicholas Wood, hat unterdessen angekündigt, Einspruch gegen den erneuten Entzug des Visums des Grand-Slam-Rekordchampions einzulegen. Die Entscheidung sei "irrational" und unverhältnismäßig, erklärte Wood bei einer Anhörung vor Gericht in Melbourne.

Hawke ap

Australiens Einwanderungsminister Alex Hawke

Sollte der serbische Tennisstar mit einem Einspruch nicht erfolgreich sein, muss er das Land verlassen und kann seinen Titel bei den am Montag beginnenden Australian Open nicht verteidigen. Zudem droht Djokovic auch ein dreijähriges Einreiseverbot nach Australien.

Einwanderungsminister Alex Hawke lehnt Visum von Novak Djokovic ab

Einwanderungsminister Alex Hawke begründete seine Entscheidung folgendermaßen: „Ich habe heute von meinem Recht als Minister Gebrauch gemacht und Herrn Djokovic sein Visum entzogen. Grund dafür sind gesundheitliche Aspekte. Diese Entscheidung ist die bestmögliche, die ich im Sinne der australischen Bevölkerung treffen kann“, so Hawke.

Er habe sich nach der gerichtlichen Entscheidung am 10. Januar dazu genötigt gesehen. Das Gericht habe zwar die zunächst geforderte Ausreise Djokovics für ungültig erklärt, dies sei aber auf Grundlage einer fehlenden fairen Behandlung am Melbourner Flughafen geschehen.

Premierminister Scott Morrison verteidigte die Entscheidung

Er habe sich aber in der Pflicht gesehen, aus gesundheitlichen Aspekten und im Sinne der Bekämpfung der Corona-Pandemie Djokovics Visum trotzdem für ungültig zu erklären. „Ich treffe diese Entscheidung, nachdem ich mir intensiv das vorliegende Material der Behörden und von Herrn Djokovic selbst angeschaut habe“, so Hawke.

Auch Premierminister Scott Morrison verteidigte die Entscheidung. „Die Australier haben während dieser Pandemie viele Opfer gebracht, und sie erwarten zu Recht, dass das Ergebnis dieser Opfer geschützt wird“, sagte er: „Das ist es, was der Minister mit seiner heutigen Maßnahme tut.“

Djokovic afp

Novak Djokovic zeigt sich gut gelaunt beim Training in Australien.

Novak Djokovic besitzt Diplomatenpass

Dabei war kurz vorher durchgesickert, dass der Serbe noch einen Trumpf in der Hinterhand hielt. Wie die „Daily Mail“ berichtete, besitzt der Weltranglistenerste im Tennis einen Diplomatenpass. Dieser sollte ihm bei jeglicher Einreise rund um den Globus ein angemessenes Verhalten garantieren.

Nachdem der 34-Jährige 2011 sein Heimatland Serbien zum Davis-Cup-Erfolg führte, stellte die serbische Regierung ihrem Volkshelden diesen aus. Doch in Corona-Zeiten hat sich vieles geändert. Djokovic musste bei seiner Einreise trotzdem in Melbourne ein Visum vorzeigen, das eben keine medizinischen Ausnahmen für Ungeimpfte beinhaltete.

Boris Becker distanzierte sich von Novak Djokovic

Während der ereignisreichen Wochen nahm auch Boris Becker Stellung zu der Posse. Der dreifache Wimbledonsieger distanzierte sich deutlich von seinem ehemaligen Schützling. Auch Ex-Profi Michael Stich äußerte sich kritisch.

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Nach dem Fiasko für die Regierung im ersten Gerichtsverfahren, als Djokovic, dessen Ehefrau Jelenain der Vergangenheit mit der Verbreitung von Verschwörungstheorien aufgefallen war, das Visum wegen eines Formfehlers wieder ausgehändigt werden musste, traf Hawke dieses Mal eine Entscheidung, die den Einsprüchen der Djokovic-Anwälte für den Fall einer erneuten Ausweisung standhalten dürfte. (mbr/shh)