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Familienstreit und Impf-StatusDas sagt Boris Becker zur Posse um Novak Djokovic

Lesezeit 2 Minuten
Becker Djokovic

Boris Becker (l.) und Novak Djokovic beim ATP-Cup im Januar 2020

Hamburg/Melbourne – Boris Becker hält Novak Djokovics Entscheidung gegen eine vollständige Impfung für einen „großen Fehler“. Dies schrieb der sechsmalige Grand-Slam-Champion und frühere Djokovic-Trainer in einem Gastbeitrag für die englische Zeitung Daily Mail.

„Als sein ehemaliger Trainer stehe ich Novak Djokovic so nahe, dass ich ihn fast als Familie betrachten würde - aber wie in jeder Familie gibt es manchmal Meinungsverschiedenheiten“, schrieb Becker: „Und in diesem Fall denke ich, dass er einen großen Fehler begeht, wenn er sich nicht impfen lässt.“ Es sei ein Fehler, der auch Djokovics Chance bedrohe, seinen Rang als größter Spieler der Geschichte zu zementieren.

Djokovic sitzt in australischem Hotel fest

Djokovic sitzt aktuell in Melbourne in einem Hotel für Ausreisepflichtige fest. Der 20-malige Majorchampion, der seinen Impfstatus bislang nicht veröffentlicht hat, will mit einer medizinischen Ausnahmegenehmigung bei den Australian Open (ab 17. Januar) zu seiner Titelverteidigung antreten. Ein Gericht soll am Montag über die drohende Ausweisung entscheiden.

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Becker hatte laut eigenen Angaben Kontakt zu Djokovics aktuellem Coach Goran Ivanisevic, aber nicht zum Weltranglistenersten selbst, auf den er auch nach dem ersten Grand Slam des Jahres Probleme zukommen sieht. „Es geht nicht nur um Australien. Tatsache ist, dass wir in einer anderen Welt leben, und es wird ihm sehr schwer fallen, das Leben eines professionellen Tennisspielers zu führen, der ohne Impfung herumreist“, schrieb Becker.

Parallelen zu Djokovic: Auch Tschechin Voracova muss ausreisen

Die tschechische Tennisspielerin Renata Voracova ist in einem vergleichbaren Fall zu dem des serbischen Weltranglistenersten Novak Djokovic von den australischen Grenzschutzbehörden festgesetzt worden. Die 38-Jährige muss laut Berichten lokaler Medien das Land verlassen. Sie hatte schon an einem Vorbereitungsturnier auf die Australian Open teilgenommen.

Wie die Zeitung The Age und ABC News berichten, soll die Doppelspezialistin mit einer Befreiung von der Impfung eingereist sein, weil sie sich in den letzten sechs Monaten mit dem Coronavirus infiziert habe. Sie sei nun im selben Hotel wie Djokovic untergebracht worden. Ob sie ebenfalls gegen die Entscheidung der Behörden vorgeht, ist bislang nicht bekannt. Zudem soll es einen dritten Fall eines Turnieroffiziellen geben.

Djokovic, der Weltranglistenerste aus Serbien, will weiter mit einer medizinischen Ausnahmegenehmigung beim ersten Grand Slam des Jahres (ab 17. Januar) in Melbourne zu seiner Titelverteidigung antreten. Ein Gericht soll am Montag über die drohende Ausweisung entscheiden. (sid)