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„Rund um Köln“Alle Infos zum Radrennen am Sonntag

Lesezeit 4 Minuten
Jubelnd überquert der Hürther Nils Politt die Ziellinie von Rund um Köln im Jahre 2022. Es ist sein Heimrennen.

Nils Politt gewinnt im Mai 2022 sein Heimrennen Rund um Köln.

„Rund um Köln“ startet am Sonntag. Neben den Rennen findet im Rheinauhafen auch die Fahrradmesse „Bike.EXPO“ statt.

Seit 115 Jahren gibt es den rheinischen Radklassiker „Rund um Köln“ bereits, das Rennen ist damit das älteste noch existierende Eintages-Event in Deutschland. Am kommenden Wochenende ist es wieder soweit. Der Renntag am Sonntag ist das Highlight des Rahmenprogramms.

Wie sieht das Programm am Sonntag (21. Mai 2023) aus?

7 bis 11 Uhr: Startunterlagenausgabe auf dem Harry-Blum-Platz

9 bis 17 Uhr: Fahrradmesse (Bike.EXPO) auf dem Harry-Blum-Platz

Alles zum Thema Rheinauhafen

9 Uhr: Einschreibung der Elite auf dem Harry-Blum-Platz

ab 9.30 Uhr: Start Jedermann-Rennen

10.58 Uhr: Start Profi-Rennen

ca. 14 Uhr: Siegerehrungen vom Velodom 70 und Velodom 130 auf dem Harry-Blum-Platz

ca. 14.30 Uhr: Pänz Tour – Laufradrennen auf den letzten 100 Meter der Elite-Strecke

ca. 15:45/16 Uhr: Siegerehrung der Elite auf dem Harry-Blum-Platz

Der Premierensieger im Jahr 1908 hieß Fritz Tacke, ein gebürtiger Kölner wie der Vorjahressieger Nils Politt, der mit seiner Familie in Hürth lebt. Insofern hatte sich im Vorjahr ein Kreis geschlossen, verbunden mit einer Neuerung. Denn erstmals hatte die Kölner Ausdauer-Sport GmbH die Veranstaltung organisiert – in der Nachfolge des Vereins Cölner Straßenfahrer, für den dessen Vorsitzender Artur Tabat das Rennen von 1973 bis 2018 veranstaltet hatte. Was beiden – Tabat und seinem Rennen – Bekanntheit weit über Köln hinaus brachte.

Tabat selbst war angetan bis begeistert von der Arbeit seiner Nachfolger: „Das hat das Team um Geschäftsführer Markus Frisch ganz hervorragend gemacht. Ich wusste, dass unser Rennen dort in den besten Händen ist.“ Denn Frischs Ausdauer-Sport GmbH organisiert auch den Köln-Marathon und den Köln-Triathlon. „Bei der Organisation des Marathons habe ich Markus Frisch zehn Jahre beobachtet“, sagt Tabat – „das Ergebnis war, dass ich es mit ihm versuchen wollte.“ Am 21. Mai 2023 startet Frisch mit seinem Team in seine zweite Auflage von Rund um Köln.

Streckengrafik Rund um Köln 2023

Die Veranstaltung ist mittlerweile ein Ereignis für zwei Gruppen, für Profis und Hobbyradler, die in der Szene-Sprache Jederfrauen und Jedermänner genannt werden. In diesem Jahr mussten Frisch und seine Helfer bei der Zahl 4500 Schluss machen, Meldestopp, es ging nichts mehr. Im Vorjahr waren 3200 Hobbyfahrer am Start, die Steigerung ist enorm – und überraschte Frisch: „Ich hätte gerne mehr Startern die Teilnahme ermöglicht, aber aus organisatorischen Gründen mussten wir bei 4500 Teilnehmern einen Schlussstrich ziehen.“ Im kommenden Jahr, sagt Frisch, sei eine weitere Steigerung möglich, dann sei man besser vorbereitet auf die Interessenten. „6000 Teilnehmer ist eine realistische Zahl“, findet Frisch.

Freizeitsportler machen großen Teil des Etats aus

Die Abteilung Freizeitsport ist von wesentlicher Bedeutung für die gesamte Veranstaltung und damit auch für das Rennen der Profis. Die Teilnahmegebühr der 4500 Starter macht „60 bis 70 Prozent des Gesamtetats der Veranstaltung aus“, berichtet Frisch: „Das illustriert die Bedeutung dieser Gruppe neben den Sponsoren.“

Wir werden weiter daran arbeiten, eines Tages auch im linearen Fernsehen vertreten zu sein
Markus Frisch

Besonders werben und ankündigen musste Frisch die Jedermann-Rennen nicht, die Interessenten finden sich auch ohne besonderen Aufruf zurecht. Ein bisschen was habe man über die Social-Media-Kanäle des Rennens unternommen, aber alles in allem ist die Hobbysparte ein Selbstläufer für die Organisatoren. In diesem Jahr bietet Frisch neben der traditionellen Streckenlänge von 70 und 130 Kilometern (2621 bzw. 1757 Teilnehmer) auch noch einen sogenannten Velodom über 30 Kilometer an, für Einsteiger – dafür haben sich 70 Interessenten gemeldet. „Das sind nicht so viele, aber das ziehen wir jetzt durch“, sagt Frisch.

Gemeinsam mit dem sportlichen Leiter des Rennens, dem Ex-Profi André Greipel – auch er wohnt in Hürth – möchte Frisch vor allem auch Nachwuchssportlern eine Basis bieten. „Da sieht es derzeit gar nicht gut aus“, sagt Greipel, umso wichtiger seien Rennen der Klasse U11, U13, U15 und U17, die am Samstag, 20. Mai auf der bereits abgesperrten Strecke am Rheinauhafen um die Wette fahren. Gemeldet aber sind nur 50 Nachwuchssportler, für die es um den Titel eines Bezirksmeisters Köln/Bonn geht.

Das Profi-Rennen am Sonntag wird ab 11 Uhr wieder im Stream bei sportschau.de und bei wdr.de zu sehen sein. Im linearen Fernsehen des WDR allerdings nicht, was durchaus für Verwunderung sorgt, nicht nur bei den Veranstaltern. „Wir werden weiter daran arbeiten, eines Tages auch im linearen Fernsehen vertreten zu sein“, sagt Frisch zu diesem Thema.

Auch Straßensperrungen wird es aufgrund des Rennens geben. Am Rheinauhafen wird die Bayenstraße zwischen Ubierring und Mechtildisstraße bis Sonntag, 22 Uhr gesperrt sein.