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Protest gegen Tagebau2000 Menschen demonstrieren für Lützerath

Lesezeit 2 Minuten
Tagebaugegner protestieren in der Nähe der Ortschaft Lützerath.

Insgesamt rund 2000 Demonstrierende stellten sich am Samstag zwischen den herannahenden Tagebau Garzweiler und den von der Abbaggerung bedrohten Erkelenzer Weiler Lützerath.

2000 Menschen fordern den Erhalt der Ortschaft Lützerath und protestieren gegen den Braunkohletagebau von RWE, der von der Politik abgesegnet wurde.

„Ob Lützerath bleibt, entscheiden nicht RWE oder die Landesregierung. Das entscheiden allein wir Menschen hier im Ort“, rief David Dresen von „Alle Dörfer bleiben“ der applaudierenden Menschenmenge zu und holte sich für einen Seitenhieb noch Extrabeifall ab: „Ob die Grünen ihre Ideale verraten und verkaufen, ist uns dabei ziemlich egal. Wir kämpfen weiter und werden auch diesen Ort retten.“

RWE möchte Lützerath noch in diesem Winter abbaggern

Rund 2000 Demonstrierende versammelten sich am Samstag auf Einladung zahlreicher Klimagerechtigkeitsinitiativen in Lützerath, um einmal mehr die Rettung des Dorfes am Tagebau Garzweiler zu fordern. Zwei Kundgebungen und ein Protestzug rund um die Ortschaft standen auf dem Programm.

Der Energiekonzern RWE möchte Lützerath noch in diesem Winter abbaggern. Die Bundes- und die Landesregierung haben den Plänen zugestimmt, weil die Stromversorgung in der aktuellen Energiekrise nur durch ein Fortführen des Braunkohlentagebaus gesichert werden könne.

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Bis zur Klärung der vielen noch offenen Sachverhalte muss es RWE untersagt werden, weitere irreversible Fakten zu schaffen
Dirk Jansen, BUND

Das sehen viele Klimaschützer anders. Dirk Jansen vom BUND erklärte, dass die Einhaltung des deutschen 1,5-Grad-Ziels nicht zu schaffen sei, wenn in Garzweiler noch weitere 280 Millionen Tonnen Braunkohle abgebaut würden. Im Südwesten des Tagebaus liege noch genug Kohle, um die Krise ohne den Zugriff auf Lützerath zu meistern.

Jansens Minimalforderung ist ein Moratorium: „Bis zur Klärung der vielen noch offenen Sachverhalte muss es RWE untersagt werden, weitere irreversible Fakten zu schaffen. Insbesondere darf die Landesregierung keine Räumung anordnen.“

Kritik übte Jansen am „Hinterzimmer-Deal“, mit dem RWE, NRW-Wirtschaftsministerin Neubaur und Bundeswirtschaftsminister Habeck (beide Grüne) den Weg für das Abbaggern geebnet hätten. Eine Aktivistin aus Togo beklagte die Ausbeutung des vom Klimawandel besonders stark betroffenen globalen Südens durch die Industrienationen.