Euskirchen-Frauenberg – Ein bislang noch nicht identifizierter Autofahrer ist am Donnerstag gegen 5.30 Uhr auf der regennassen B 56n bei einem Frontalzusammenstoß mit einem Lastwagen ums Leben gekommen.
Er hatte nach Informationen dieser Zeitung keine Ausweispapiere dabei. Der Wagen hat ein Kennzeichen aus Ennepetal, das am südlichen Rand des Ruhrgebietes liegt.
Nach Angaben der Euskirchener Polizei war ein 55-jähriger Autofahrer aus Blankenheim von Frauenberg in Richtung Zülpich unterwegs. Der Streckenabschnitt hat in diesem Bereich drei Fahrspuren, von denen zwei nach Zülpich führen.
Eine Mittelleitplanke ist nicht vorhanden. Der Blankenheimer sagte der Polizei, dass er von einem Fahrzeug überholt worden sei. Dann sei der Wagen plötzlich nach links auf die Fahrspur des Gegenverkehrs geraten.
Dort kollidierte der Ford frontal mit einem entgegenkommenden Lastwagen, der von einem 58-Jährigen aus Simmerath gesteuert wurde. Die Wucht des Aufpralls war derart groß, dass der unbekannte Fahrer im Auto eingeklemmt wurde. Für ihn kam jede ärztliche Hilfe zu spät.
Der Lastwagen-Fahrer erlitt einen Schock.Erst Stunden nach dem Unfall gelang es den Einsatzkräften, den Toten aus dem Wrack zu bergen. Die B 56n zwischen Frauenberg und Zülpich war bis zum Nachmittag für den Verkehr gesperrt.
Bild der Verwüstung
Den Feuerwehrleuten, Polizisten und Notärzten bot sich in der morgendlichen Dunkelheit bei Frauenberg ein Bild der Verwüstung. Die Trümmer der Unfallfahrzeuge waren auf einer Strecke von mehr als 100 Metern verteilt.
Die Vorderachse und der Motor des Ford wurden nach dem heftigen Zusammenstoß durch die Luft gewirbelt. Der Lastwagen wurde auf den angrenzenden Grünstreifen katapultiert.
Ursprünglich war geplant, den extrem deformierten Ford mit zwei Lastwagen auseinanderzuziehen, um den Leichnam des Fahrers bergen zu können. „Wir hatten im vorderen Bereich des Wracks aber keinen Punkt, an dem wir die Seilwinde hätten befestigen können“, sagte Einsatzleiter Peter Jonas.
Die Helfer der hauptamtlichen Wache aus Euskirchen entschieden deshalb, den Fahrer mit schwerem hydraulischen Gerät aus dem Fahrzeug zu befreien. „So ein Einsatz ist eine enorme psychische Belastung für die Kameraden. Deshalb haben wir im Vorfeld die Vorgehensweise besprochen“, so Jonas.
Auch im Nachhinein werde der Unfall noch einmal besprochen. Wer zusätzliche psychologische Hilfe benötige, könne selbstverständlich den Kriseninterventionsdienst des Deutschen Roten Kreuzes in Anspruch nehmen, so Einsatzleiter Jonas.
Ein Polizist vor Ort sagte dieser Zeitung, der Unfallfahrer habe den Verkehrsteilnehmer aus Blankenheim mit geschätzten 140 Stundenkilometern überholt. Erlaubt seien dort 100 km/h. Das Auto des Blankenheimers sei beschädigt worden, da er den Trümmerteilen der Unfallfahrzeuge nicht mehr habe ausweichen können.