„Win-win-Situation"Kölner Verein vermittelt ukrainischen Geflüchteten Gastro-Jobs
Köln – Rund 4700 ukrainische Geflüchtete sind seit dem russischen Angriff vor knapp fünf Wochen in Köln angekommen. Viele von ihnen wollen hier jedoch nicht nur vorübergehend wohnen, sondern auch arbeiten. Auf der Suche nach einem Job in der Gastronomie will nun die IG Kölner Gastro unterstützen.
„Das ist die Hilfe, die unser Verein leisten kann", sagt Vereinsvorsitzender Till Riekenbrauk im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger". Die Idee der Jobvermittlung sei durch eine Kölnerin entstanden, die sich bei der IG Gastro meldete. Sie suchte für ein ukrainisches Pärchen, das bei ihr wohnt, Jobs.
Keine Voraussetzungen für geflüchtete Ukrainer
„Uns erschien es direkt sinnvoll, keine einmalige Vermittlung zu machen, sondern eine längerfristige", sagt Riekenbrauk. Schließlich seien fast alle der rund 350 Mitglieder des vor zwei Jahren gegründeten Vereins ständig auf der Suche nach neuem Personal.
Für die Ukrainer gebe es kaum Voraussetzungen. „Je nachdem in welchem Bereich sie arbeiten, müssen sie nicht einmal Englisch sprechen", sagt Riekenbrauk. Interessierte Ukrainer müssten lediglich ein kurzes Formular ausfüllen. Der Verein sucht dann den für ihn passenden Arbeitgeber.
Jobangebot für Ukrainer im deutschen Brauhaus
Eine zweistellige Anzahl an Menschen hätten sich am Wochenende schon über das Formular gemeldet. Das junge Pärchen will der Vorsitzende bei sich im Brauhaus „Johann Schäfer“ in der Elsaßstraße einstellen – direkt im Service. „Die beiden haben wohl als Manager in der Gastro gearbeitet. Ich glaube, wir würden mit ihnen richtig gute Mitarbeiter bekommen.“ Eine Win-win-Situation, wie er sagt.
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Bei ihm im Brauhaus sollen die neuen Kollegen auch das gleiche Gehalt bekommen, zwischen zwölf und 13 Euro bezahle er einer ungelernten Arbeitskraft derzeit. „Wenn jemand richtig anpacken kann, wird das auch wertgeschätzt“, sagt Riekenbrauk. In seiner Branche sei es egal, woher man komme.
Derzeit dürfen nicht alle ukrainischen Geflüchteten arbeiten
Anpacken und in Deutschland arbeiten dürfen allerdings nicht alle ankommenden Geflüchteten. Erlaubt ist dies nur denjenigen mit einer „Aufenthaltserlaubnis zum vorübergehenden Schutz“. Es könnte aber schon bald eine Ausnahme für Menschen aus der Ukraine geben.
Eine Beschlussvorlage der Ministerpräsidentenkonferenz von vor zwei Wochen sieht vor, dass alle Geflüchteten „unmittelbar“ einen Job annehmen dürfen. Die Entscheidung darüber sollte spätestens am 7. April fallen, denn für diesen Tag ist das MPK-Treffen geplant.