Das Confex ist nach 1042 Bautagen fertig - trotz Schwierigkeiten durch Corona und Ukraine-Krieg. Nun soll es hochkarätige Kongresse in die Stadt locken.
Neues Messe-Kongresszentrum150-Millionen-Euro-Projekt wird pünktlich fertig - Eröffnung am Freitag
Bis zum Schluss wird noch an den letzten Feinheiten gearbeitet, am Freitagmorgen ist es dann so weit: Das neue Kongresszentrum Confex auf dem Deutzer Gelände öffnet seine Türen. Mehr als 2000 Gäste sind zum Jubiläumsfestakt im 100. Jahr der Kölner Messe geladen, darunter auch NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU).
Zeitplan und Budget wurden eingehalten
Der Zeitplan war ambitioniert. Doch trotz Corona, Kostenexplosion und knappen Baustoffen in Folge des Ukraine-Krieges wird der Bau pünktlich fertig. Nach der Grundsteinlegung im August 2021 und insgesamt 1042 Tagen Bauzeit werden nun in Kürze die ersten Veranstaltungen stattfinden. „Und wir haben auch den Kostenplan komplett gehalten“, sagt Horst Harbusch-Geier, Infrastruktur-Chef der Messe und hauptverantwortlich für das Projekt.
Die Baukosten für das Confex liegen bei insgesamt rund 150 Millionen Euro, es ist das Herzstück des gesamten Messegeländes, das für insgesamt rund 700 Millionen Euro umgebaut wird.
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Bis zu 6200 Besucher wird das Gebäude künftig fassen, allein 4000 Menschen passen in die Tagungshalle des Confex mit einer Höhe von zwölf Metern. Sie lässt sich mehrfach unterteilen und sei damit flexibel einsetzbar für verschiedene Formate, sagt der Technikchef. So sind Veranstaltungen für mindestens 700 bis maximal 4000 Gäste möglich.
Medizinerkongress im Herbst
Die Buchungslage sei schon jetzt sehr gut, sagt Mandy Pahl-Bauerfeind, Mitglied der Geschäftsleitung der Koelncongress GmbH, die das Confex vermarktet. In wenigen Wochen wird es erste Unternehmensevents geben. Zum 100-jährigen Bestehen der Messe wird das Confex zudem Austragungsort des UFI Global Congress des Messeweltverbands, zu dem die Branche nach Köln kommen wird. Darüber hinaus ist das Areal bereits für einen großen Medizin-Kongress im Herbst mit rund 5000 Teilnehmern gebucht.
Messe und Stadt hatten in der Vergangenheit stets betont, dass Köln ein solches Veranstaltungsangebot fehle. Viele Kongresse hätten deshalb hier nicht stattfinden können.
Als die wirtschaftliche Lage der Messe in der Corona-Pandemie und mit der Absage zahlreicher Veranstaltungen schwieriger wurde, halfen Stadt und Land mit einer Kapitalspritze von 120 Millionen Euro, damit der Bau beendet werden konnte.
Konferenzräume mit Domblick
Die Entwürfe stammen vom Kölner Architektur-Büro JSWD. Die Front des Eingangsfoyers, das man über eine große Freitreppe erreicht, ist komplett verglast. „Die größte Scheibe im Foyer wiegt circa 450 Kilogramm, insgesamt werden etwa 116 Tonnen Glas verbaut, für 2000 Quadratmeter Glasflächen“, sagt Horst Harbusch-Geier. Oberhalb der Halle und des Foyers finden sich im ersten Stock 22 Konferenzräume, alle mit Blick über Köln und teils auch direktem Domblick.
Die digitale Technik setze im Vergleich zu anderen Standorten europaweit Maßstäbe, sagt der Infrastrukturchef. Er verweist zudem auf das riesige „Medienmesh“ über dem Haupteingang — eine 75 Meter breite und 4,5 Meter hohe Leinwand aus LEDs, die an Fäden hängen. Von außen sieht sie aus wie ein riesiges Display, von Innen sollen die Gäste hindurch auf die Kölner Skyline schauen können. Sie halte auch starkem Sonnenlicht stand, Animationen seien auch dann noch klar konturiert zu erkennen, so Harbusch-Geier. Den Test am Vortag der Eröffnung hat sie jedenfalls bei strahlendem Wetter schon bestanden.