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Meiste G20-Staaten stehen besser daDeutschland droht laut OECD wirtschaftlicher Abschwung

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Ein Bauarbeiter arbeitet mit einer Schaufel. Vor dem Hintergrund schwacher Wachstumszahlen und einer trüben Stimmung bei vielen Unternehmern und Verbrauchern hat die Industriestaatenorganisation OECD am Dienstag ihren Konjunkturausblick vorgelegt. (Archivbild)

Ein Bauarbeiter arbeitet mit einer Schaufel. Vor dem Hintergrund schwacher Wachstumszahlen und einer trüben Stimmung bei vielen Unternehmern und Verbrauchern hat die Industriestaatenorganisation OECD am Dienstag ihren Konjunkturausblick vorgelegt. (Archivbild)

Ging die OECD im Juni noch von einer Stagnation der deutschen Wirtschaft aus, erwartet sie nun einen Abschwung um 0,2 Prozent.

Die „Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung“ (OECD) sieht in ihrer Prognose einen wirtschaftlichen Abschwung auf Deutschland zukommen. Als einziges G20-Land neben Argentinien drohe der Bundesrepublik ein wirtschaftlicher Abschwung, das geht aus den Wachstumsprognosen hervor, die von der OECD am Dienstag veröffentlicht wurden.

„In ganz Europa ist ein schwächeres Wachstum zu beobachten, aber Deutschland ist wahrscheinlich das größte Beispiel“, sagte die Chefökonomin der OECD, Clare Lombardelli, der englischen Zeitung „The Guardian“ zufolge. Grund dafür sei die deutsche Abhängigkeit von China. „Deutschland ist vielleicht mehr als andere EU-Volkswirtschaften von der Verlangsamung in China betroffen“, führte Lombardelli aus. „Es exportiert viel nach China und importiert auch viel, es ist also eine Kombination von Faktoren.“

OECD sieht Abschwung um 0,2 Prozent in Deutschland

Für Deutschland verschlechtern sich demnach bereits in diesem Jahr die Aussichten. Ging die OECD im Juni noch von einer Stagnation der deutschen Wirtschaft aus, erwartet sie nun einen Abschwung um 0,2 Prozent.

Für die gesamte Weltwirtschaft hat die OECD ihre Wachstumsprognose derweil für dieses Jahr nach oben korrigiert. Die Wirtschaft sei wegen gesunkener Energiepreise und der Wiederöffnung Chinas nach der Corona-Pandemie unerwartet gut in das Jahr gestartet, erklärte die Organisation am Dienstag. Allerdings wirke sich die verschärfte Geldpolitik wichtiger Zentralbanken mittelfristig negativ aus, für das kommende Jahr senkte die OECD daher die bisherige Prognose.

Weltwirtschaft soll laut Prognose um drei Prozent wachsen

Für die Weltwirtschaft sind demnach in diesem Jahr 3,0 Prozent Wachstum zu erwarten - 0,3 Prozentpunkte mehr als noch in der Juni-Bewertung der OECD-Experten. Für das kommende Jahr gehen sie nun von 2,7 Prozent Wachstum aus, 0,2 Prozentpunkt weniger als zuvor. Neben der hohen Leitzinsen habe sich vor allem der Aufschwung in China deutlich abgeflacht, was die Weltwirtschaft mittelfristig beeinträchtige.

Für die gesamte Eurozone korrigierte die Organisation ihre Prognose für dieses Jahr um 0,3 Prozentpunkte auf nun 0,6 Prozent Wachstum nach unten. Neben Deutschland verschlechterten sich demnach besonders für Italien die bisherigen Erwartungen. Ebenfalls um 0,3 Prozentpunkte nach unten korrigierte die OECD die Erwartungen für China.

Trotz Krieg: Prognose für russische Wirtschaft merklich verbessert

Merkliche Verbesserungen der Prognose für das laufende Jahr nahm sie hingegen bei Ländern wie Mexiko, der Türkei, Brasilien, den USA und auch Russland vor. Im kommenden Jahr prognostizieren die Experten für Deutschland magere 0,9 Prozent Wachstum - 0,4 Prozentpunkte weniger als noch im Juni.

Bei der Inflation gehen die Experten davon aus, dass sie sich „2023 und 2024 allmählich abschwächen wird, aber in den meisten Volkswirtschaften über den Zielen der Zentralbanken bleibt“. Die US-Notenbank Fed, die Europäische Zentralbank und weitere Notenbanken haben die Zinsen deshalb auf Rekordniveau gehoben.

„Selbst wenn die Leitzinsen nicht weiter angehoben werden, werden die Auswirkungen früherer Anhebungen noch einige Zeit lang in den Volkswirtschaften zu spüren sein“, erklärte die OECD. (das/afp)