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Dax legt vor US-Zinsentscheid zu

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Frankfurt/Main – Der Dax hat am Tag des US-Zinsentscheids etwas zugelegt. Ansonsten stand eine Flut von Quartalszahlen und Ausblicken deutscher Unternehmen im Fokus.

Zum Handelsende am Mittwoch - wenige Stunden vor der weithin erwarteten, abermaligen Zinserhöhung der amerikanischen Notenbank Fed - gewann der deutsche Leitindex 0,53 Prozent auf 13.166,38 Punkte. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es sogar um 1,65 Prozent auf 26.491,91 Zähler hoch.

Nach der kräftigen Anhebung im Juni wird nun mit einer abermaligen Zinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte gerechnet. Selbst eine noch stärkere Anhebung um einen Punkt scheint möglich. Allerdings haben sich zuletzt gleich mehrere Zentralbanker dazu eher ablehnend geäußert. Achten werden die Marktteilnehmer vor allem auf Aussagen zur weiteren Geldpolitik. Die Frage sei, ob die Notenbanker weiter auf ein aggressives Vorgehen gegen die Inflation setzten oder den sich eintrübenden konjunkturellen Perspektiven Rechnung trügen, hieß es von der Landesbank Helaba.

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Auch die europäischen Aktienindizes entwickelten sich freundlich: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um rund 0,9 Prozent, und die nationalen Indizes in Paris und London legten ebenfalls zu. In New York schaffte der US-Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsende ein Plus von 0,4 Prozent, während der technologielastige Nasdaq 100 gar um 2,7 Prozent nach oben sprang.

Mercedes-Anleger können sich freuen

Am deutschen Aktienmarkt freuten sich die Anleger zur Wochenmitte über starke Quartalszahlen und höhere Jahresziele von Mercedes-Benz: Die Aktien des Autobauers zahlten mit einem Plus von über dreieinhalb Prozent zu den besten Dax-Werten.

Der Energiekonzern RWE hob nach der guten ersten Jahreshälfte seine bereinigte operative Ergebnisprognose (Ebitda) für 2022 deutlich an, was dessen Titel mit einem Kursgewinn von mehr als zweieinhalb Prozent honorierten.

Auch die Deutsche Börse wurde nach einem starken Ergebnis im zweiten Quartal erneut etwas optimistischer. Die Aktien des Börsenbetreibers gewannen 2,3 Prozent.

Der Sportartikelhersteller Adidas hingegen enttäuschte mit einer überraschend deutlichen Senkung der Jahresprognose, so dass die Papiere am Dax-Ende über fünf Prozent verloren. Kaum besser erging es letztlich Puma mit einem Kursverlust von mehr als vier Prozent, obwohl der Konkurrent nach einem überraschend starken Quartal den Umsatzausblick nach oben geschraubt hatte.

Beim Chemiekonzern BASF mussten die Anleger ungeachtet einer Prognoseerhöhung ein Kursminus von 1,3 Prozent verkraften. Der drohende Gaslieferstopp Russlands ist derzeit das Damoklesschwert, das eine positivere Kursentwicklung verhindert.

Den Zwischenbericht der Deutschen Bank bezeichnete ein Börsianer als durchwachsen. Er lobte die Ertragsentwicklung, mahnte aber die hohen Kosten an. Die Papiere verloren über anderthalb Prozent.

Die Anteilsscheine von MTU verloren sich trotz einer überraschend guten Gewinnentwicklung 2,7 Prozent. Allerdings schrieb der Triebwerksbauer 24 Millionen Euro auf den Antrieb eines Militär-Hubschraubers ab, weil das Modell bei der Bundeswehr nicht zum Zuge kommt - dies schmälerte den Nettogewinn.

Auch abseits des Dax berichtete eine Vielzahl deutscher Unternehmen über ihre Geschäftsentwicklung. Kursseitig stach im MDax Rheinmetall mit einem Plus von gut drei Prozent hervor. Trübere Perspektiven für die weltweite Autoproduktion stimmen den Autozulieferer und Rüstungskonzern zwar vorsichtiger für das laufende Jahr. Am Gewinnausblick ändert das aber nichts.

Der im Nebenwerte-Index SDax gelistete Strahlen- und Medizintechnikkonzern Eckert & Ziegler schaffte dank eines Umsatz- und Ertragssprungs ein Kursplus von knapp achteinhalb Prozent.

Der Euro kostete zuletzt 1,0099 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0152 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite deutscher Bundesanleihen von 0,85 Prozent am Vortag auf 0,81 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,13 Prozent auf 136,82 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,04 Prozent auf 155,81 Zähler.

© dpa-infocom, dpa:220727-99-171050/8 (dpa)