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RheinquerungEis auf Leverkusener Brücke – Rettung brachte ein Feuerwehr-Korb von RWE

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Drei Feuerwehrmänner ließen sich mit einem Hubsteiger 57 Meter hoch zu den Schneefeldern hieven, um die Gefahr mit einem Besen abzukehren. Foto: Ralf Krieger

Drei Feuerwehrmänner ließen sich mit einem Hubsteiger 57 Meter hoch zu den Schneefeldern hieven, um die Gefahr mit einem Besen abzukehren.

Der Gelenkkorb der Werksfeuerwehr kann bis auf 90 Meter ausgefahren werden.

Die ersten Eisstücke fielen schon am Donnerstagabend von den Pylonen der Leverkusener Brücke. Daraufhin wurden die jeweils zwei rechten Fahrspuren der Autobahn und der Radweg gesperrt, der auf der nördlichen Seite der Brücke verläuft. Ab Freitagvormittag waren dann auch die Feuerwehren Leverkusen und Köln im Einsatz, denn es fielen wieder Eisplatten von den Pylonen, als das beobachtet wurde, sperrte die Polizei die Autobahn 1 komplett.

Die Eisfelder auf den Pylonen sind laut Feuerwehr etwa zehn Quadratmeter groß gewesen, das konnten die Behörden mithilfe einer Drohne der Autobahn GmbH in Erfahrung bringen, mit der die Oberfläche der Brückenpylone in einer Höhe von 57 Metern abgeflogen wurde. Bei steigender Temperatur am Tag lösten sich die Eisschichten teilweise. Die Autobahnsperrung war offenbar keine übervorsichtige Entscheidung, im Einsatzverlauf seien bis zu 1,5 Zentimeter starke Eisplatten auf die Fahrbahn gefallen, berichtet die Feuerwehr. Die Oberseiten der Pylone aus Stahl sind wie Spitzdächer konstruiert, darauf blieb der pappige Schnee kleben und vereiste. Vier Unfälle registrierte die Polizei deswegen.

Auf den oben abgeschrägten Brückenpylonen liegt Schnee und Eis. Deshalb wurden die Autobahn 1 und der Brückenradweg gesperrt. Ein Versuch, das Eis mit einem Hubschrauber abzulösen, schlug fehl.  Foto: Ralf Krieger

Eis auf dem Pylon

Das Eis in der Höhe musste weg. Oben im Pylon gibt es aber keinen Ausstieg für eine Schnee-Räumung und die Drehleitern der Feuerwehren erreichen eine maximale Höhe von 30 Metern. Nachdem der Versuch, mit dem Feuerwehr-Rettungshubschrauber, das Eis mit dem von den Rotorblättern ausgelösten Luftzug herunterzuholen, gescheitert war, forderte man einen Hubsteiger mit der höchsten Gelenkmastbühne an.

Das Spezialfahrzeug gehört der RWE-Werksfeuerwehr Neurath, die das Gerät für Rettungseinsätze an hohen Kraftwerksblöcken besitzt. Der Gelenkarm lässt sich auf 90 Meter ausfahren, um an die Oberseite des Pylons zu kommen, reichten 57 Meter. Das Fahrzeug musste jeweils präzise zwischen den Brückenpfeilern in Stellung gebracht werden. Drei Einsatzkräfte im Korb konnten damit zu dem Eis auf den Dachflächen der zwei Pylone hochfahren.

Die Teleskopmastbühne aus Neurath soll die höchste Deutschlands sein, die Feuerwehr schreibt, das nächste geeignete Fahrzeug, mit einer Maximalhöhe von 70 Metern, hätte man in Hamburg anfordern müssen. Die Durchfahrt für Schiffe wurde während des Hubschraubereinsatzes zeitweise gesperrt. Vom Vormittag bis 18 Uhr war die Autobahn am Freitag gesperrt.

Fachleute der Autobahn GmbH wollten im „Kölner Stadt-Anzeiger“ nicht von einem Konstruktionsmangel sprechen.

Am Einsatz beteiligt waren Einsatzkräfte der Feuerwehr Köln und Leverkusen, der RWE Werkfeuerwehr Neurath, der Polizei sowie der Autobahn GmbH. Dort denkt man jetzt darüber nach, wie solche Probleme in Zukunft vermieden werden können. Eine Lösung könnte sein, den Pylon zu beheizen.