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FernvekehrBahnchef Lutz kündigt tausend neue Mitarbeiter an

Lesezeit 3 Minuten
Bahnchef Lutz 241119

(symbolbild).

Berlin – Die Deutsche Bahn will im Fernverkehr im kommenden Jahr tausend neue Stellen schaffen, damit die ICE-Züge pünktlicher fahren und sauberer sind. Dadurch werde die „wachsende Fernverkehrsflotte noch zuverlässiger und der Service besser“, sagte Bahnchef Richard Lutz der „Bild am Sonntag“. „Neue Techniker und mehr Bordpersonal werden dafür sorgen, dass die Züge sauberer, regelmäßiger und pünktlicher fahren“, sagte Lutz. In diesem Jahr seien zudem mehr als 2000 neue Lokführer eingestellt und ausgebildet worden.

„Das ist ein Plus von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr und wird die Fahrpläne stabilisieren“, sagte der Bahnchef. Insgesamt will die Bahn seinen Angaben zufolge in diesem Jahr 24.000 neue Mitarbeiter einstellen. Probleme, geeignete Mitarbeiter zu finden, sieht der Bahnchef nicht: „Besonders junge Menschen kommen sehr gerne zu uns“, sagte Lutz der Zeitung. „Die Generation Greta findet es gut, was wir machen. Sie wollen in einem Unternehmen arbeiten, das grün ist und somit einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leistet.“

Die Gewerkschaft rät auch zu mehr ICE-Züge um Kapazität gerecht zu werden

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) forderte die Bahns auf, sich besser für die steigenden Fahrgastzahlen durch die geplante Mehrwertsteuersenkung im Fernverkehr zu wappnen. „Die Bahn rechnet damit, dass durch die Absenkung der Mehrwertsteuer bis zu fünf Millionen Fahrgäste pro Jahr hinzukommen werden“, sagte der neue EVG-Vorsitzende Torsten Westphal den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (Samstagsausgaben).

„Ich hinterfrage, ob die richtigen Vorkehrungen getroffen worden sind, um das zu bewältigen.“ „Noch mehr Leute in den Zügen, noch mehr Stress für unsere Kollegen, die den ganzen Frust abbekommen, wenn die Kapazitäten nicht vorhanden sind - das kann nicht Sinn der Sache sein“, sagte Westphal. Seine Gewerkschaft fordere die Mehrwertsteuersenkung zwar schon seit langem, aber es müssten auch deutlich mehr ICE-Züge und Intercitys angeschafft werden, die Infrastrukturkapazität erhöht und ausreichend Personal eingestellt werden. Andernfalls würden Züge wegen Überfüllung nicht starten können.

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Die Menschen seien bereit, auf die Bahn umzusteigen. Es bestehe jedoch „die große Gefahr, dass die Stimmung irgendwann umkippt“. Das kürzlich von der Bundesregierung beschlossene Klimapaket sieht vor, die Mehrwertsteuer auf Bahntickets im Fernverkehrs ab 2020 auf sieben Prozent zu senken, im Nahverkehr gilt der ermäßigte Satz bereits.

Nach Angaben von Konzernchef Lutz will die Bahn nun auf das größte Wachstumsprogramm in der über 180-jährigen Geschichte der Eisenbahn setzen. Dafür investiere die Bahn im nächsten Jahrzehnt dreistellige Milliardenbeträge für neue Züge, mehr Personal und vor allem eine bessere und größere Infrastruktur, sagte er der „Bild am Sonntag“. Zugleich kündigte er geringere Gewinne für den Staatskonzern an: „Im Gegenzug werden wir in den kommenden Jahren deutlich niedrigere Gewinne in Kauf nehmen, aber gleichzeitig unsere Verschuldung stabil halten.“ (afp)