Berlin – Die Bahn will im Fernverkehr nicht nur kräftig wachsen, sondern mit besser gewarteten Zügen auch zuverlässiger und pünktlicher werden. Gegenwärtig investiert der Konzern rund 500 Millionen Euro in acht seiner bundesweit elf Instandhaltungswerke, wo die IC- und ICE-Züge gewartet und repariert werden.
Das habe bereits positive Auswirkungen für die Passagiere nach sich gezogen, sagte Bahn-Vorstand Berthold Huber bei einem Besuch des Werkes in Hamburg-Langenfelde am Donnerstag. Hamburg ist mit zwei Werken der größte Standort der Bahn für die Instandhaltung.
Neues Konzept seit Jahresbeginn
Mit dem neuen Konzept seit Jahresbeginn, ganze Züge und nicht mehr einzelne Waggons zu warten, sei die Verfügbarkeit der Flotte spürbar besser geworden. Damit komme es auch seltener vor, dass in Zügen einzelne Waggons fehlen, die Wagenreihung nicht eingehalten werden kann oder das Bord-Bistro geschlossen bleibt.
„Ich habe in mehr als 20 Jahren bei der Bahn noch nie so gute statistische Werte über die IC-Flotte gesehen“, sagte Huber. Die Zugwartung werde nach 175 Jahren Bahngeschichte industrialisiert: Enge Taktung, vorgegebene Arbeitsschritte, standardisierte Abläufe machten die Wartung nicht nur schneller und zuverlässiger, sondern auch qualitativ besser.
Deutsche Bahn will Passagierzahlen verdoppeln
Die Bahn will von 2015 bis 2030 ihre Passagierzahlen im Fernverkehr von 130 auf 260 Millionen verdoppeln. Im laufenden Jahr liege sie mit voraussichtlich 150 Millionen Passagieren über der Planzahl von 145 Millionen. Um ein solch starkes Wachstum überhaupt bewältigen zu können, wird die ICE-Flotte von 270 auf 400 Züge ausgebaut. Ebenso investiert die Bahn in Züge und Bahnhöfe und eben auch in die Werke, die der Bahnkunde nicht zu Gesicht bekommt. Bundesweit seien rund 1000 neue Arbeitsplätze geplant.
Allein in der Hansestadt investiert der Konzern rund 170 Millionen Euro und schafft 240 neue Stellen, von denen 150 schon besetzt sind. „Wir denken auch schon weiter an die nächste Generation, den ICE 5“, sagte der parlamentarische Staatssekretär Enak Ferlemann (CDU). Der müsse eine Geschwindigkeit von mindestens 300 Kilometern pro Stunde schaffen.
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Die ICE- und IC-Züge müssen wie Flugzeuge regelmäßig zur Wartung; die Intervalle sind abhängig von gefahrenen Kilometern oder Zeit. Die Leistungen der Werke reichen von kleinen Checkups, die zwei Stunden dauern, bis hin zu großen Revisionen alle sechs bis acht Jahre, bei denen die Züge eine Woche lang gewartet und in Teilen erneuert werden. (dpa)