Landesumweltminister Oliver Krischer lobte die „Weiterentwicklung“ des Flughafens Köln/Bonn durch die Frachtairline UPS.
Flughafen Köln/BonnUPS ersetzt Lärm-Jets durch neuere Boeing-Frachter
UPS ersetzt am Flughafen Köln/Bonn Lärm-Jets durch leisere Boeing-Maschinen. Das gab der Logistikkonzern am Montagabend in Köln bekannt. Die mit drei Triebwerken besonders laute MD-11 wurde in den vergangenen Jahren bereits von Lufthansa Cargo ausgeflottet, jetzt zieht der US-amerikanische Carrier United Parcel Service nach. Weiter fliegen die „Dinosaurier“ unter den Frachtfliegen Köln/Bonn allerdings für Fedex, die noch keine Trennung bekanntgegeben haben.
Ersetzt werden sie durch die jüngeren Modelle 747-8 von Boeing. Sieben von ihnen sind bereits pro Nacht in Köln für UPS im Einsatz, insgesamt landen und starten 49 Maschinen nachts allein für UPS in Köln. Der Langstrecken-Frachtflieger ist einer der größten der Welt. Der Rumpf ist 5,50 Meter breit und 76 Meter lang.
Die erste lieferte Boeing 2011 aus. 2022 stellte Boeing die Produktion nach 107 Maschinen ein. Größter Kunde war UPS Airlines mit aktuell 32 genutzten Maschinen. Sie haben ein Durchschnittsalter von fast 30 Jahren. Von der 747-8 nutzt UPS weltweit 28 in einem deutlich jüngeren Alter: fast fünf Jahre im Durchschnitt.
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Alte MD-11 wegen Fluglärms von Anwohnenden kritisiert
Ins Cockpit einer der 747-8 setzten sich zur ausgerufenen Umstellung gleich zwei Landesminister. Oliver Krischer (Grüne) beschrieb sie als „moderner, leiser und effizienter“. „Wir sind sehr froh darüber, dass Sie diesen Standort weiterentwickeln“, sagte er auf dem Rollfeld. Am Mittwoch gab sein Ministerium den Beschluss bekannt, weitere Flugzeug-Parkplätze in Köln zu genehmigen. Den kritisierte die ansässige Lärmschutzgemeinschaft scharf.
Wann die letzte MD-11 für den Logistiker in Köln landen wird, könne UPS nicht sagen. Sie werde in der Netzwerkplanung für Köln nicht mehr eingeplant, hieß es von dem Unternehmen. Speziell dieser Flugzeugtyp war den Gegnern des Kölner Fluglärms ein Dorn im Auge. Die alten Maschinen haben einen am Boden gemessenen Geräuschpegel von 84 Dezibel. Sie verbrauchen 8000 Liter Kerosin pro Flugstunde.
So positiv wie der Umweltminister die Umstellung sah, dürften die Anwohnenden,die gegen den Fluglärm vorgehen, ihr gegenüber nicht eingestellt sein. Sie fordern mehr als das: Ein generelles Nachtflugverbot – die Zeit der Frachter – ab 2030, wenn die aktuelle Genehmigung ausläuft.
NRW-Minister befürworten UPS-Entscheidung
Auch Nathanael Liminski (CDU), NRW-Minister für Europa und Internationales, bewertete die Umstellung als „starkes Zeichen“ und „gute Nachricht für Anwohnerinnen und Anwohner“. UPS zeige damit, dass ökonomische Dynamik, ökologische Verantwortung und soziale Umsicht vereinbar seien. Das Drehkreuz von UPS in Köln ist das zweitgrößte des Konzerns und das größte außerhalb der USA.
Daniel Carrera, Europa-Chef von UPS, versprach: „Wir entwickeln unser Netzwerk ständig weiter, nicht nur um es effizienter zu machen, sondern auch um sicherzustellen, dass wir der bestmögliche Partner für die Gemeinden sind, in denen wir arbeiten und leben.“