Köln/Bonn – Keine Maschine ist bei den Anwohnern des Flughafens Köln/Bonn so unbeliebt wie sie: Die McDonnell Douglas MD-11. Denn das Flugzeug mit den heute ungewöhnlichen drei Triebwerken ist extrem laut. Die Lufthansa hat daher im Oktober 2021 das Aus für die alten Maschinen beschlossen. Am 17. Oktober landete die letzte von einst 19 dieser Frachtmaschinen von Lufthansa Cargo. 1998 waren sie in Dienst gestellt worden, also heute bereits 23 Jahre alt.
Größter Betreiber der MD-11 weltweit ist aber die Frachtfluggesellschaft Fedex. Diese betreibt in Köln/Bonn ein Drehkreuz für Cargo. Fast zwei Wochen braucht die Airline, um auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger" nun mitzuteilen, dass die MD-11 weiter fliegen soll. „Von den fast 700 Flugzeugen in unserer Flotte sind 57 MD-11. Der Flughafen Köln/Bonn ist einer der Standorte, an denen wir MD-11 einsetzen", teilte eine Sprecherin schriftlich mit. Damit ist Fedex der größte Betreiber der MD-11 weltweit.
Fedex ist der größte Betreiber von MD-11
„Wir investieren weiterhin in die Modernisierung unserer Flugzeugflotte und entscheiden uns für leisere und treibstoffeffizientere Flugzeuge, einschließlich der schrittweisen Ausmusterung unserer MD11-Flotte", heißt es weiter. Doch einen konkreten Zeitpunkt für die Ausmusterung will die Cargo-Fluggesellschaft auch auf Nachfrage nicht nennen. Man würde sich nicht zu operativen Details des Flugplans äußern, so eine Sprecherin.
Auch der US-amerikanische Logistikkonzern United Parcel Service (UPS) will am Einsatz seiner Maschinen vom Typ McDonnell Douglas MD-11 in Köln/Bonn festhalten. Die Maschinen gelten mit einem am Boden gemessenen Geräuschpegel von 84 Dezibel als besonders laut. Sie verbrauchen 8000 Liter Kerosin pro Flugstunde, deutlich mehr als die größere Boeing 777, die DHL einsetzt.
MD-11 ist der „Dinosaurier“ unter den Frachtmaschinen
Und die Flotte von Fedex ist im Schnitt noch viel älter als es die der Lufthansa Cargo war. Selbst die erste jemals gebaut MD-11, inzwischen 31 Jahre alt, ist bei Fedex noch im Dienst. Fluglärmgegner wie Wolfgang Hoffmann von der Lärmschutzgemeinschaft Köln/Bonn bezeichnet die Maschine als „Dinosaurier“. Er forderte kürzlich, Nachtflüge solch lauter Jets in Köln zu verbieten.
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Gut erkennbar ist die MD-11 an ihrem dritten Triebwerk, das am Heck im Leitwerk untergebracht ist. Dreistrahlige Maschinen dieser Größe werden heute nicht mehr gebaut und in westlichen Ländern auch nicht mehr für Passagierzwecke eingesetzt, lediglich im Frachtbereich. Lediglich in Entwicklungsländern gibt es noch häufig Maschinen mit drei Triebwerken. Sie gelten heute als wartungsintensiv und unwirtschaftlich.