Der Schuhhändler Görtz macht im Zuge laufender Sanierungsmaßnahmen des Unternehmens gleich mehrere Geschäfte in Köln dicht – darunter auch Läden in der City. Die Gründe für den Niedergang der Schuhkette seien vielfältig.
Insolventer SchuhhändlerGörtz schließt gleich mehrere Filialen in Köln
Rund drei Monate nach Bekanntgabe eines Schutzschirm- und zweier Insolvenzverfahren für Tochterunternehmen hat der Schuhhändler Görtz das Aus für gleich mehrere seiner Filialen in Köln verkündet. In den Schaufenstern des Schuhgeschäftes auf der Ehrenstraße weisen Schilder auf reduzierte Ware und die anstehende Schließung hin. Anfang September hatte das Hamburger Schuh-Unternehmen noch bekannt gegeben, einen Sanierungsplan zu erarbeiten, um den „Erhalt und die nachhaltige Fortführung von Görtz zu sichern“. Deutschlandweit sollten alle Stores geöffnet bleiben. Nun das Aus.
Wie ein Unternehmenssprecher auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ mitteilt, bleibt die Filiale auf der Ehrenstraße nicht die einzige, die schließen wird. Auch „die Görtz-Filiale in der Trankgasse 11, also im Kölner Hauptbahnhof, sowie die Görtz-Filiale auf der Aachener Str. 1253 schließen alle Ende Februar 2023“, sagt der Firmensprecher. Die Filiale in der Hohe Straße 101 hat bereits Ende September dichtgemacht. Damit gibt Görtz innerhalb kürzester Zeit gleich drei Geschäfte in der Kölner Innenstadt und die Filiale im Rhein-Center in Weiden auf. Geöffnet bleibt nach heutigem Kenntnisstand die Filiale am Neumarkt. Wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von den „Restrukturierungsmaßnahmen“ des Unternehmens betroffen sind, will die Geschäftsführung des Schuhhändlers nicht sagen.
Görtz sieht keine Alternativen zur Schließung Kölner Filialen
„Nach der Überprüfung der Wirtschaftlichkeit der einzelnen Standorte und intensiven Gesprächen mit den Vermietern, sah Görtz sich gezwungen, Mietverträge zu kündigen. Das ist eine schwere Entscheidung, aber zu der Schließung unprofitabler Stores und der Verschlankung der Strukturen gibt es keine Alternative“, heißt es von Unternehmensseite.
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Erst Anfang September hatte das Hamburger Unternehmen bekannt gegeben, dass es aufgrund der Corona-Pandemie, des Ukraine-Krieges, der Inflation und steigender Energiepreise ins Straucheln geraten sei. Diese Faktoren haben zu einer „enormen Kaufzurückhaltung in den Filialen und im Onlinegeschäft“ geführt. Der zum Sanierungsfall gewordene Schuhhändler teilte mit, dass für die Muttergesellschaft „Ludwig Görtz GmbH“ ein sogenanntes Schutzschirmverfahren und für die beiden Tochterfirmen „Görtz Retail GmbH“ und „Görtz Logistik GmbH“ Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt worden sind.
Bei einem Schutzschirmverfahren handelt es sich um eine besondere Form der Sanierung eines Unternehmens in Eigenverwaltung, bei dem das Management der Firma weiterhin für die Unternehmensführung zuständig bleibt. In den Monaten September, Oktober und November wurden die Löhne der rund 1800 Beschäftigten von der Bundesagentur für Arbeit gezahlt. Das Unternehmen betrieb bisher rund 160 Filialen in Deutschland und Österreich.
Der Unternehmenssprecher teilt weiterhin mit, dass „Görtz alles daran setzt, im Zuge der Sanierung so viele Filialen wie möglich zu erhalten“. Im Ergebnis müsse jedoch jeder Store profitabel sein. Die Schließungen sind Teil eines Sanierungsplans der Geschäftsführung. Dieser werde anschließend dem Gericht und den Gläubigern vorgelegt. Stimmen diese den Sanierungsmaßnahmen zu, kann „Görtz zügig das Sanierungsverfahren verlassen und neu am Markt durchstarten.“