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Bis zu 10.000 Teilnehmerinnen und TeilnehmerVerdi erwartet Tausende Kita-Beschäftigte bei Streikdemos

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Verdi-Fahnen während einer Demonstration.

Verdi-Fahnen während einer Demonstration.

An diesem Mittwoch ist die nächste große Warnstreikaktion von Verdi geplant. Diesmal stehen kommunale Kitas und soziale Einrichtungen im Fokus der Aktionen.

Bei den Warnstreiks in kommunalen Kitas und sozialen Einrichtungen an diesem Mittwoch rechnet die Gewerkschaft Verdi in Nordrhein-Westfalen mit Tausenden Streikenden. Zu den Kundgebungen in einer Reihe von NRW-Städten erwarte die Gewerkschaft landesweit etwa 8000 bis 10 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Tjark Sauer am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur dpa. Ob ein Notdienst angeboten werde, werde vor Ort in den Kitas entschieden.

Nach den Gewerkschaftsangaben gibt es im bevölkerungsreichsten Bundesland ungefähr 10 000 Kitas, von denen sich etwa ein Viertel in kommunaler Trägerschaft befänden. Sauer betonte, dass es um eine bessere Bezahlung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie auch um eine bessere Personalausstattung in den Kitas gehe. Bei landesweit etwa 140 000 Beschäftigten in allen Kitas in NRW zusammengenommen fehlten bereits jetzt Zehntausende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Bundesweiten Warnstreiks finden laut Verdi am Internationalen Frauentag statt

Verdi hatte bereits am Freitag mitgeteilt, dass es zu Einschränkungen im Betrieb sowie auch zu Schließungen kommen könne. Die bundesweiten Warnstreiks finden laut Verdi am Internationalen Frauentag statt, da mit einem Anteil von 83 Prozent in der sozialen Arbeit überwiegend Frauen tätig seien. In Nordrhein-Westfalen sind nach Angaben des Landesbezirks am Mittwoch in mehr als 15 Städten Kundgebungen und Aktionen geplant, darunter in Dortmund, Köln, Ratingen und Münster.

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Hintergrund der Warnstreiks ist der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst, bei dem es um die Beschäftigten von Bund und Kommunen geht. Verdi und der Beamtenbund dbb fordern für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Bei der zweiten Verhandlungsrunde hatte es trotz eines Arbeitgeberangebotes noch keine Annäherung der Tarifparteien gegeben. Die dritte Verhandlungsrunde ist für Ende März angesetzt worden.

„Der Internationale Frauentag steht seit über 100 Jahren dafür, Gleichberechtigung und eine faire Bezahlung von Frauen durchzusetzen.“
Landesbezirksfachbereichsleiterin Andrea Becker

„Der Internationale Frauentag steht seit über 100 Jahren dafür, Gleichberechtigung und eine faire Bezahlung von Frauen durchzusetzen“, hatte Landesbezirksfachbereichsleiterin Andrea Becker bereits am Freitag erklärt. In der sozialen Arbeit seien überwiegend Frauen tätig und die Arbeitsbedingungen seien häufig prekär. Ob in Teilzeit oder als befristet Beschäftigte, spürten Frauen die Folgen der aktuellen Krisen am deutlichsten.

Es mangele vielfach auch an finanzieller Anerkennung für die Arbeit in den sozialen Berufen. Etliche Städte haben auf mögliche Einschränkungen und Schließungen in kommunalen Einrichtungen für Mittwoch hingewiesen. In Düsseldorf können sich Eltern, die Kinder in städtischen Tageseinrichtungen haben, am Mittwoch ab 8.00 Uhr telefonisch bei einer Informationsstelle erkundigen, ob ihre Kita geschlossen ist oder eine Notgruppe anbietet. (dpa)