Der Bau des neuen Kongresszentrums der Kölner Messe nimmt Gestalt an. Im Sommer nächsten Jahres soll das Confex für 150 Millionen Euro fertig sein.
150 Millionen Euro teurer NeubauKölns neues Konferenzzentrum wächst – So sieht es auf der Großbaustelle aus
Der Zeitplan ist ambitioniert, und obwohl im Zuge von Inflation, Kostenexplosion bei Baustoffen und steigenden Zinsen bundesweit viele Baustellen ruhen, wird bei der Kölner Messe in Deutz weitergearbeitet. Das neue Kongress- und Messezentrum „Confex“ wächst, und man liege nach wie vor im Zeit- und Kostenplan, sagt Horst Harbusch-Geier, Infrastruktur-Chef der Messe.
Die Messe musste sparen
Natürlich habe man die Krise in Folge von Corona und Krieg zu spüren bekommen, „phasenweise war der Baustahl knapp oder Rolltreppen aus China kamen erst verzögert“, sagt Harbusch-Geier beim Rundgang über die Baustelle. Auch habe die Messe an einigen Punkten Einsparungen vornehmen müssen, „entscheidend war hierbei aber, dass der Kunde es nicht bemerkt“. So wurden etwa in einem Verbindungsbau keine zusätzlichen Ausstellungsflächen eingeplant.
Insgesamt rund 150 Millionen Euro betragen die Baukosten für das Confex, es ist das Herzstück des Umbaus des gesamten Messegeländes für rund 700 Millionen Euro. Bis zu 6200 Besucher wird das Gebäude künftig fassen, in der großen Tagungshalle mit einer Höhe von zwölf Metern können 4000 Personen untergebracht werden. Sie ist mehrfach unterteilbar und damit flexibel für verschiedene Veranstaltungsformate, sagt der Technikchef. Die Arbeiten an Rohbau und Dach sind weitestgehend abgeschlossen. „Derzeit arbeiten wir an der Innenausstattung, also etwa Sanitär und Klimatechnik“, so Harbusch-Geier.
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In der voll verglasten Front sind die meisten Scheiben bereits eingebaut. „Die größte Scheibe im Foyer wiegt circa 450 Kilogramm, insgesamt werden etwa 116 Tonnen Glas verbaut, für 2000 Quadratmeter Glasflächen“, erläutert Harbusch-Geier. Im Frühjahr wurden die Kühltürme angebracht, mit einer Leistung von über sechs Megawatt. Zudem wurde jüngst mit der Verlegung des anthrazitfarbenen Natursteinbodens für Teile des Erdgeschosses begonnen.
Voll-digitalisierte Konferenzräume
Im ersten und zweiten Stock wird die Konferenzebene mit insgesamt 22 Räumen in Größen zwischen 27 und 96 Quadratmetern angesiedelt. Dorthin wird man künftig über eine 24 Meter lange Fahrtreppe im Foyer Süd gelangen. Alle Räume mit Blick über Köln werden mit neuer digitaler Medientechnik ausgestattet wie etwa LED-Displays und -Monitoren und einem umfangreichen Sound-System.
Die Messe, die ab 2035 klimaneutral sein möchte, betont die Nachhaltigkeit des Baus und bewirbt sich daher für eine Platin-Zertifizierung bei der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen. Als einer der nächsten Punkte im Zuge dessen sollen in den kommenden Wochen die ersten Photovoltaik-Module angebracht werden.
Kapitalspritze von Stadt und Land
Im nächsten Sommer soll das Confex fertiggestellt sein und im Herbst in Betrieb gehen. Die Messe hatte stets betont, dass Köln ein solches Veranstaltungsangebot fehle. Viele Kongresse hätten deshalb hier nicht stattfinden können.
Stadt und Land hatten für den Bau eine Eigenkapitalspritze in Höhe von 120 Millionen Euro bewilligt, denn die Messe befindet sich coronabedingt noch in wirtschaftlich schwerem Fahrwasser. Die Vermarktung laufe schon sehr gut, heißt es von Seiten der Messe. Zum 100-jährigen Bestehen der Messe wird das Confex Austragungsort des UFI Global Congress des Messeweltverbands, zu dem die gesamte globale Veranstaltungsbranche nach Köln kommen wird. Zudem ist das Areal bereits für einen großen Medizin-Kongress mit rund 5000 Teilnehmern gebucht.