Köln/Düsseldorf – Der Apothekerverband Nordrhein warnt vor knapp werdenden Corona-Schnelltests in den Apotheken und steigenden Preisen. Die aktuell stark steigenden Infektionszahlen führten auch zu einer erhöhten Nachfrage bei den Schnelltests, sagte der Verbandsvorsitzende, Thomas Preis, am Mittwoch. „Auch die Zulieferer für die Apotheken können nicht mehr alle Bestellungen unserer Mitgliedsapotheken bedienen“, warnte er.
„Vielerorts sind Tests nicht mehr erhältlich“, sagte Preis zuvor der „Rheinischen Post“. „Wir haben deshalb mit Engpässen bei Tests für Laien und bei professionellen Tests für unsere Teststellen zu kämpfen. Das führt auch zu steigenden Preisen.“
Aldi beobachtet erhöhte Nachfrage
Auch der Discounter Aldi beobachtet derzeit eine erhöhte Nachfrage nach Corona-Selbsttests. Das teilte das Unternehmen dem „Kölner Stadt-Anzeiger" auf Anfrage mit. „Die Tests sind in unseren Filialen jedoch in ausreichenden Mengen verfügbar“, hieß es weiter.
Auch Rossmann teilt mit, die Nachfrage nach Corona-Selbsttests sei seit September „kontinuierlich gestiegen“: „Die Verfügbarkeit ist grundsätzlich gesichert, es kann jedoch aufgrund der derzeit hohen Nachfrage punktuell zu kurzfristigen Engpässen kommen."
Keine Engpässe bei Rewe
Andere Einzelhändler halten sich dagegen bedeckt oder geben Entwarnung. Ein Sprecher berichtet, bei Rewe und Penny gebe es keine Versorgungs- oder Lieferengpässe bei Corona-Schnelltests.
„Bei einer punktuell besonders hohen Nachfrage wie beispielsweise aktuell in Hessen kann es in einzelnen Märkten dazu kommen, dass Schnelltests temporär ausverkauft sind. Die Nachlieferung erfolgt aber regelmäßig beziehungsweise kontinuierlich.“ Edeka gibt dagegen keinerlei Auskunft, Lidl verweist lediglich auf seinen Internetshop.
Verfügbarkeit in Onlineshops gut
Tatsächlich sind in den Onlineshops der Einzelhändler am Mittwochnachmittag Tests problemlos verfügbar – anders als noch bei ihrer Einführung vor einigen Monaten. Mit der Abschaffung der kostenlosen Selbsttests in Testzentren haben die Preise zuletzt allerdings wieder etwas angezogen.
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Ein erster Gesetzesentwurf der mutmaßlichen Ampel-Fraktionen, der am Donnerstag im Bundestag diskutiert werden soll, sieht die Wiedereinführung von kostenlosen Corona-Schnelltests vor. Die Apotheken an Rhein und Ruhr böten dafür weiter ein dichtes Netz, betonte der Apothekerverband mit Bezug auf eine „repräsentative Stichprobe“ bei seinen Mitgliedsapotheken. Auch nachdem vom 11. Oktober an die kostenlosen Schnelltests weggefallen sind, hätten die meisten Apotheken ihr Angebot weiter sichergestellt.
Das Teststellen-Netz der Apotheken sei immer noch so dicht, um kurzfristig flächendeckend wieder testen zu können“, beruhigte Preis. Auch Apotheken, die ihren Testbetrieb zwischenzeitlich eingestellt hatten, könnten ihn im Fall der Wiedereinführung der kostenlosen Corona-Tests wieder hochfahren. Aber, so Preis: „Wir brauchen schnell eine eindeutige Entscheidung der Politik.“ (mit dpa)