Köln – Die Rheinische Wirtschaft fordert in der Corona-Krise Öffnungsperspektiven für Unternehmen. Konkret brauche es einen Stufenplan, der Kriterien festlegt, wann welche Geschäfte mit Blick auf das Infektionsgeschehen und Inzidenzen wieder öffnen dürfen. Dass Wirtschaftshilfen rechtzeitig und unbürokratisch ankommen, sei ebenfalls essenziell.
Außerdem wünschen sich die IHKs Initiativen der Kommunen. „Im ersten Lockdown im Frühjahr wurden die Freiflächen für die Gastronomie unproblematisch von den Kommunen erweitert. Solche Initiativen wünschen wir uns auch jetzt“, sagte Hauptgeschäftsführer Stefan Dietzfelbinger.
Vor dem Bund-Länder-Gipfel forderten neben den IHKs zum Beispiel auch Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger, der Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga), sowie Handelsverband und Reisebranche eine Perspektive in der Pandemiebekämpfung.
2021 wird Sorgen bereiten
Generell wird 2021 für viele Unternehmen im Rheinland ein weiteres Jahr voller Sorgen. Das geht aus der Umfrage der IHKs hervor, an der mehr als 3200 Betriebe aus Industrie, Handel und Dienstleistungen teilgenommen haben.
„Wir beobachten, dass die Schere zwischen Unternehmen, die von der Krise profitieren und denen, die nahezu zugrunde gehen, immer weiter auseinandergeht“, sagte Dietzfelbinger. Besonders groß seien die Probleme bei Betrieben aus der Gastronomie, dem Einzelhandel, der Veranstaltungsbranche oder den personenbezogenen Dienstleistungen.
Atradius warnt vor Insolvenzen
Auch der Kölner Kreditversicherer Atradius warnte am Dienstag vor einem massiv gestiegenen Insolvenzrisiko in vielen Branchen – vor allem aber bei Event-, Tourismus- und Gastronomieunternehmen. Bei ihnen entstünden immer größere Liquiditätsengpässe.
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Atradius rechnet damit, dass die Zahlungsverzögerungen und Insolvenzen hier in den kommenden Monaten im zweistelligen Prozentbereich steigen werden. Aber auch im Einzelhandel und in der Industrie – speziell der Auto- und Metallindustrie sowie dem Maschinenbau – nehme das Insolvenzrisiko zu.