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Flotte soll verkleinert werdenLufthansa macht über eine Milliarde Euro Verlust

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Soll verkleinert werden: Die Flotte der Lufthansa

Köln – Die Lufthansa ist vor dem Teileinstieg des Staates in die bedrohlichste Lage ihrer Unternehmensgeschichte geraten. Am Mittwoch präsentierte das Unternehmen wie grundsätzlich erwartet schlechte Quartalszahlen. In den ersten drei Monaten dieses Jahres machte die Fluggesellschaft einen Verlust von 1,2 Milliarden Euro.

Es wird also noch schlimmer kommen, denn die Monate Januar und Februar brachten ja noch keine Einschränkungen der Luftfahrt durch die Corona-Pandemie mit sich. Der Konzernumsatz sank im ersten Quartal um 18 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro (Vorjahr: 7,8 Milliarden Euro). Kostensenkungen konnten den Umsatzrückgang im Quartal nur teilweise ausgleichen. „Die Ereignisse haben unser Quartalsergebnis in einer bisher noch nie dagewesenen Dimension belastet“, sagt Carsten Spohr, Vorstandschef der Lufthansa.

700 Flugzeuge geparkt

Insgesamt hätten die Airlines der Lufthansa-Gruppe in den ersten drei Monaten 21,8 Millionen Fluggäste befördert und damit rund ein Viertel weniger als im Vorjahresquartal. Noch nicht in den Zahlen berücksichtigt sind die Werte für die Monate April und Mai. „Die in den Monaten April und Mai um über 95 Prozent reduzierte Verkehrsleistung hat dazu geführt, dass der Konzern zunächst 700 seiner 763 Flugzeuge geparkt hat“, teilte die Lufthansa mit. Und diverse davon werden vermutlich nie wieder starten.

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„Angesichts der absehbar nur sehr langsam verlaufenden Erholung der Nachfrage müssen wir nun mit tiefgreifenden Restrukturierungen gegensteuern“, sagt Spohr. Das Unternehmen plant mit einer nur schrittweise anziehenden Nachfrage. Es rechnet für das Jahr 2021 mit immer noch 300 geparkten Flugzeugen, im Jahr 2022 voraussichtlich noch mit 200. Selbst nach Beendigung der Krise, die für das Jahr 2023 erwartet wird, geht der Konzern von einer immer noch um 100 Flugzeuge kleineren Flotte aus.

Auch Flotten von Eurowings und Co. sollen verkleinert werden

Die Flotte der Kölner Billigtochter Eurowings soll von rund 140 Maschinen auf 90 verkleinert werden, wie der neue Eurowingschef Jens Bischof sagte. Die Tochter Brussels Airlines plant eine Verkleinerung ihrer Flotte um 30 Prozent sowie eine Reduzierung der Belegschaft um 25 Prozent. Austrian Airlines hat eine langfristige Verringerung ihrer Kapazität durch eine Verkleinerung der Flotte um 20 Prozent beschlossen. Neben Kurzarbeit und der Verschiebung von Wartungen sollen Gespräche mit Flugzeugherstellern zur späteren Auslieferung bestellter Flugzeuge die Kosten senken.

Konkret bedeutet die Verkleinerung der Flotte mangels möglicher Käufer auch die Verschrottung intakter Flieger. So wurde bekannt, dass etwa fünf Boeing 747 die Lufthansa verlassen werden. Zwei dieser so genannten Jumbo-Jets sollen noch diese Woche zum Twente Airport im niederländischen Enschede gebracht und dort von der Firma AELS zerlegt und verschrottet werden.

Einer der betroffenen Flieger ist auf den Namen der Stadt „Mülheim an der Ruhr“ getauft. Die Maschine, die den Taufnamen „Köln“ trägt, hat übrigens gute Chancen, weiter für die Lufthansa zu fliegen. Denn zum Glück ist sie vom moderneren Typ 747-8, und mit einem Alter von fünf Jahren der jüngste Jumbo der Lufthansa. Die Verschrottungs-Kandidaten sind mehr als 20 Jahre alt. Unklar ist noch, was mit den Riesen-Airbus A 380 wird. Von sechs ihrer 14 Maschinen will sich die Lufthansa trennen. Sie gelten als zu groß, schwer zu füllen und wartungsintensiv.

Ausweitung der Flugpläne ab Mitte Juni

Ab Mitte Juni will die Lufthansa ihre Flugpläne wieder deutlich ausweiten, auf rund 2000 wöchentliche Verbindungen zu mehr als 130 Zielen welt­weit. Am Dienstag hat der Vorstand beschlossen, im September bis zu 40 Prozent der ursprünglich geplanten Kapazität wieder anzubieten. Die Zahl der Destinationen steigt gleichzeitig auf 70 Prozent des ursprünglichen Plans bei den Langstrecken und 90 Prozent auf der Kurzstrecke.

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Das Unternehmen plant aber mittelfristig nur mit einer nur schrittweise anziehenden Nachfrage. Die Lufthansa rechnet für 2021 mit noch 300 geparkten Flugzeugen, im Jahr 2022 noch mit 200. Selbst nach Beendigung der Krise, die für das Jahr 2023 erwartet wird, geht der Konzern von einer immer noch um 100 Flugzeuge kleineren Flotte aus.