Frankfurt/Main – Im Tarifkonflikt mit der Lufthansa hat die Kabinengewerkschaft Ufo mit weiteren Streiks gedroht. Nach den Weihnachtstagen seien jederzeit kurzfristig Streikaufrufe möglich, teilte Ufo am Sonntagabend nach Gesprächen zwischen der Gewerkschaft, Lufthansa und den designierten Schlichtern in Frankfurt mit.
Der stellvertretende Ufo-Vorsitzende Daniel Flohr sagte, es sei ein Versuch unternommen worden, einen glaubwürdigen und vor allem rechtssicheren Lösungsweg zu finden mithilfe der designierten Schlichter. „Das hat nicht geklappt“, sagte Flohr. „Wir sind gescheitert mit diesem Versuch.“ Gründe nannte er nicht. Die Arbeitskämpfe gingen daher weiter, sagte Flohr. Ufo werde zu weiteren Streiks aufrufen. Die Weihnachtsfeiertage seien davon aber ausgenommen: „Aber ab jetzt ist es jederzeit möglich, dass wir verkünden, wann gestreikt wird.“
Lufthansa gegen Ufo: Ein monatelanger Streik
Zuvor hatten die beiden Schlichter - der frühere Chef der Arbeitsagentur, Frank-Jürgen Weise, und der ehemalige brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) - die seit Monaten zerstrittenen Tarifparteien zu einem weiteren Schlichtungsvorgespräch eingeladen. Dabei sollte der genaue Umfang der Themen festgelegt werden.
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Lufthansa hat nach Bekunden des Konzerns weiter „die Erwartung, dass es zu guten Lösungen für die 22 000 Kabinenmitarbeiter kommen kann, was die Schlichtungsthemen angeht“. Zu den Inhalten der jüngsten Gespräche sei Stillschweigen vereinbart worden. Seitens der Schlichter sei ein weiterer Gesprächstermin für Anfang Januar vorgeschlagen worden.
Lufthansa-Streik zuletzt im November
Beide Seiten hatten vor dem Treffen betont, eine möglichst umfassende Einigung mit einer Vielzahl tariflicher Themen anzustreben. Formal befinde man sich in der sogenannten kleinen Schlichtung, die laut dem Tarifvertrag zur Konfliktbeilegung ausgelöst worden sei, hieß es zuletzt im Unternehmen. Hier geht es zunächst nur um die von Ufo aufgestellten und bereits bestreikten Forderungen. Lufthansa wie Ufo hatten aber erklärt, weitere Probleme in einer „großen Schlichtung“ lösen zu wollen.
In dem Konflikt hat es bereits einen Warnstreik bei vier Lufthansa-Töchtern sowie einen zweitägigen Streik bei der Kerngesellschaft Lufthansa gegeben. Hier waren im November rund 1500 Flüge mit rund 200 000 betroffenen Passagieren ausgefallen. (dpa)