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Großer Stellenabbau und Kurzarbeit in BelegschaftLufthansa will trotz Staatshilfe Boni an Vorstände zahlen

Lesezeit 2 Minuten
Lufthansa-Chef Carsten Spohr trägt einen Anzug und guckt in die Kamera.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr

Trotz der staatlichen Unterstützung in der Corona-Pandemie will die angeschlagene Airline Lufthansa Boni an den Vorstand auszahlen. Streit gab es im Aufsichtsrat auch, weil Lufthansa Stellen abbaut.

Die Lufthansa will einem Medienbericht zufolge trotz milliardenschwerer Staatshilfen in der Corona-Pandemie Boni an ihre Vorstände zahlen. Der Aufsichtsrat habe auf einer Sitzung Anfang Dezember beschlossen, dem Topmanagement Bonuszahlungen für die Jahre 2021 und 2022 zu gewähren, berichtete das „Handelsblatt“ am Dienstag unter Berufung auf Konzernkreise.

Lufthansa: Boni an Vorstand trotz Stellenabbau und Kurzarbeit

Im Aufsichtsrat habe es darüber Streit gegeben: Einige Vertreter der Arbeitnehmerseite hätten gegen das Vergütungssystem gestimmt, da sie die Zahlungen für einen Verstoß gegen das Verbot von Boni während der Rettung durch den Staat hielten.

Zudem gab es dem Bericht zufolge Kritik an den Plänen, da die Lufthansa in der Krise Tausende Arbeitsplätze abgebaut und Kurzarbeit in großem Stil verordnete hatte. Ein Lufthansa-Sprecher erklärte, interne Diskussionen im Aufsichtsrat kommentiere man nicht.

Corona-Pandemie stürzte Lufthansa 2020 und 2021 in die roten Zahlen

„Die aktuell öffentlich in der Diskussion stehende Vergütung für den Vorstand wird abhängig von verschiedenen Faktoren frühestens ab dem Jahr 2025 zur Auszahlung kommen.“ Es gehe um einen Langfristbonus. Der Aufsichtsrat beachte bei allen Entscheidungen zur Managementvergütung geltendes Recht.

Der Zusammenbruch des Flugverkehrs in der Pandemie hatte Lufthansa 2020 und 2021 tief in die roten Zahlen gestürzt. Im Sommer 2020 bewahrte der Staat die Airline vor dem wirtschaftlichen Aus. Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes stützte die Lufthansa mit sechs Milliarden Euro, er stieg im diesem Zuge mit 20 Prozent direkt beim Konzern ein.

Die staatliche Förderbank Kfw steuerte zudem einen Kredit über eine Milliarde Euro bei. Inzwischen hat die Lufthansa die Hilfen komplett zurückgezahlt, der Bund hat seine Beteiligung mit mehr als 700 Millionen Euro Gewinn verkauft. (dpa)