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Home-Office-StudieWo es in Köln und Umgebung die meisten Remote-Jobs gibt

Lesezeit 3 Minuten
Vor Corona arbeiteten weniger als vier Prozent der Menschen im Homeoffice

Vor Corona haben weniger als vier Prozent der Menschen im Homeoffice gearbeitet. Nun wächst das Angebot an Heimarbeit kontinuierlich.

Die Zahl der angebotenen Stellen mit Homeoffice-Option wächst, doch je nach Region gibt es große Unterschiede. Schlusslicht im Raum Köln ist Oberberg.

Nordrhein-Westfalen liegt beim Remote-Arbeiten weit vorn: Homeoffice-Hauptstadt in Deutschland ist die NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf, hier wurden 34,1 Prozent der offenen Jobs im Jahr 2023 remote angeboten. Das zeigt die Auswertung zehntausender Stellenangebote im Rahmen einer aktuellen Bertelsmann-Studie. Kurz dahinter folgen Frankfurt am Main (33,6 Prozent), Stuttgart (32,9 Prozent), München (32,0 Prozent) und an fünfter Stelle Köln (31,9 Prozent). Zum Vergleich: Der Durchschnitt bei allen untersuchten Online-Stellenanzeigen liegt bei 17,6 Prozent.

Wichtiges Argument im Kampf um Talente

Dass sich Homeoffice nach dem notgedrungenen Corona-Boom weiter etabliert, liegt laut den Studienautoren am Fachkräftemangel. Homeoffice sei mittlerweile zum wichtigen Argument im Kampf um Talente geworden. Vor Beginn der weltweiten Corona-Pandemie spielte Arbeiten im Homeoffice in Deutschland so gut wie keine Rolle. 2019 wurde nur in 3,7 Prozent aller Online-Stellenangeboten die Möglichkeit zum Homeoffice eröffnet. Bis 2022 stieg das Angebot kräftig auf 16,8 Prozent - und legte 2023 noch einmal auf eben 17,6 Prozent zu.

Für hochkomplexe Expertentätigkeiten stieg das Angebot für Homeoffice von 2019 bis 2023 sogar von 6,6 auf 31,9 Prozent aller Stellen. Ähnlich sieht es bei Spezialistentätigkeiten aus (von 5,9 auf 28,0 Prozent). Deutlich verhaltener fällt der Anstieg für Fachkräfte aus (von 1,7 auf 8,1 Prozent) – aber auch in dieser Gruppe steigt das Angebot weiter kontinuierlich. Anders sieht es laut Bertelsmann bei Hilfs- und Anlern-Tätigkeiten aus. Hier stieg das Homeoffice-Angebot zwischen 2019 und 2022 von 1,2 Prozent auf noch immer sehr moderate 3,7 Prozent - und in 2023 ging es sogar auf 3,1 Prozent zurück.

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Großstädte bieten öfter Homeoffice-Stellen

Ein deutliches Gefälle gibt es auch zwischen Stadt und Land. Wenig überraschend haben sich in den Ballungsräumen mehr Unternehmen angesiedelt, die ihren Mitarbeitenden Beschäftigung im Homeoffice anbieten. Im ländlichen Raum ist das Homeofficeangebot nicht einmal in jeder zehnten Online-Stellenanzeige zu finden. In den Großstädten hingegen in jeder vierten.

Das zeigt sich auch in Köln und Region. In der Großstadt Bonn werden mit 30 Prozent fast genauso viele Remote-Stellen angeboten wie in Köln. In Leverkusen fällt die Homeoffice-Möglichkeit aber schon drastisch ab: Dort werden noch 15,7 Prozent aller Stellen mit der Möglichkeit zum Arbeiten zu Hause angeboten.

In Oberberg ist weniger als jede zehnte Stelle remote

In den Landkreisen im Kölner Umland wird das Remote-Angebot noch dünner. Im Rhein-Sieg-Kreis werden noch 12,9 Prozent aller Jobs mit der Möglichkeit zum Homeoffice angeboten. Im Rhein-Erft-Kreis sind es noch zwölf Prozent. Je ländlicher es wird, desto seltener gibt es Remote-Jobs. Im Rheinisch-Bergischen Kreis liegt der Wert bei 11,8 Prozent. Schlusslicht im Regierungsbezirk Köln ist der Oberbergische Kreis, wo mit 9,4 Prozent nicht einmal jede zehnte Stelle ein Homeoffice-Angebot vorsieht.

Das entspricht ziemlich genau dem Bundestrend. Dünn besiedelte ländliche Kreise kommen laut Bertelsmann-Studie durchschnittlich auf 9,0 Prozent, ländliche Kreise mit Verdichtungsansätzen auf 9,4 Prozent, städtische Kreise auf 12,8 Prozent und kreisfreie Großstädte auf 26,1 Prozent.

IT-Stellen zu 60 Prozent mit Homeoffice-Vertrag

Große Differenzen gibt es auch je nach Branche und Berufsbild. Fast schon Standard ist das Angebot in IT-Stellenangeboten. Unter den zehn Berufen mit der höchsten Homeoffice-Quote sind allein sieben Berufe aus dem Bereich Software und IT. Im Jahr 2023 wurden Remote-Optionen in 62 Prozent aller Stellenangebote für Experten in der IT-Anwendungsberatung benannt, in 60,5 Prozent der Stellen für Medieninformatik-Spezialisten und in 58,9 Prozent der Experten-Jobs im Bereich IT-Netzwerktechnik.

Noch davor liegen Fremdsprachenlehrer mit 72 Prozent. Dies ist laut Bertelsmann-Studienautoren vermutlich in der Vielzahl von virtuellen Kursangeboten begründet. Am anderen Ende der Skala rangieren Handwerksberufe von der Fleischverarbeitung (0,2 Prozent) über die Lebensmittelherstellung (0,3 Prozent) bis zum Metallbau (0,4 Prozent). Für sie gibt es ebenso wie für Berufe in der Altenpflege (0,5 Prozent) nachvollziehbarerweise so gut wie keine Alternative zur Arbeit in Präsenz.