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37 Niederlassungen geschlossenZahl der Sparkassenfilialien im Rheinland sinkt weiter

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Die Filiale der Sparkasse Köln-Bonn am Barbarossaplatz wird geschlossen.

Düsseldorf – Der Abbau von Sparkassenfilialen ist noch längst nicht abgeschlossen, teilte der Rheinische Sparkassen- und Giroverband (RSGV) am Mittwoch in Düsseldorf mit. Allein im Jahr 2021 wurden im Geschäftsgebiet des RSGV, also im Rheinland, 37 bemannte Filialen geschlossen. Damit betreiben die noch verbliebenen Sparkassen im Westteil von Nordrhein-Westfalen noch 672 Niederlassungen. 2020 war die Zahl der Filialen mit Personal mit 58 sogar noch deutlich stärker gesunken, möglicherweise auch, weil sie nach dem Lockdown des ersten Corona-Jahres erst gar nicht wieder eröffnet wurden.

Kunden nutzen Filialen nicht

„Die Entwicklung ist noch nicht ganz am Ende“, sagte der Geschäftsführer RSGV, Thomas Pennartz. Es werde auch in diesem und im nächsten Jahr vielleicht noch die eine oder andere Filialschließung geben. „Das liegt letztendlich daran, dass die Kunden mit ihren Füßen abstimmen, wie nah muss die Filiale für mich sein und abstimmen darüber, was möchte ich gerne in der Filiale machen“, erläuterte er. Ein Großteil der Serviceangebote könne sehr gut in SB-Filialen, im Internet und per Telefon abgewickelt werden.

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Gleichzeitig würden aber auch vorhandene Filialen zu Beratungszentren vergrößert und mit mehr Personal ausgestattet. Als ein Beispiel nannte er Baufinanzierungen. Erst in der vergangenen Woche hatte die Sparkasse Köln-Bonn entgegen ursprünglicher Pläne bekanntgegeben, die Niederlassung am Barbarossaplatz mit zwölf Mitarbeitern endgültig zu schließen. Die Kunden werden weiter ab dem Sommer 2022 von der Zentrale am Rudolfplatz betreut.

Lange Zeit war der Trend, aus Filialen mit Personal Selbstbedienungsfilialen zu machen. Die Tendenz scheint beendet. Die Zahl der SB-Niederlassungen mit Automaten blieb in den vergangenen zwölf Monaten mit 381 konstant.

Kritik an Risikopuffer

Auch die Zahl der selbstständigen Sparkassen im Rheinland wird weiter sinken, von 29 auf 27. „Die Kreissparkasse Köln und die Sparkasse Radevormwald-Hückeswagen sind in Gesprächen. Bei der Sparkasse Goch und der Sparkasse Rhein-Maas stehe ein Zusammenschluss an“, sagte RSGV-Präsident Michael Breuer.

Deutliche Kritik übte Breuer an der Anhebung des Risikopuffers, den Banken künftig für Baukredite bilden müssen, er steigt auf zwei Prozent. „Das führt zwar nicht dazu, dass keine Kredite mehr vergeben werden, im Grund aber treibt das die Kosten“, sagte der Verbands-Präsident weiter.