Köln – Die Sparkasse Köln-Bonn macht entgegen ursprünglicher Beteuerungen eine weitere Niederlassung zu. Die Filiale am Barbarossaplatz im Zentrum von Köln mit zwölf Mitarbeitern soll geschlossen werden. „Besondere Umstände machen die Schließung der Filiale Barbarossaplatz im Sommer unumgänglich. Eine umfassende Inspektion der Filiale Barbarossaplatz hat erheblichen Modernisierungsbedarf insbesondere bei Lüftungs- und Heizungsanlagen aufgezeigt“, sagte ein Sprecher des Instituts dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Kosten für Sanierung zu hoch
Grund sei aber nicht wie bei den meisten anderen Filialschließungen der vergangenen Jahre das veränderte Nutzerverhalten der Bankkunden. „Nach gründlicher Abwägung hat sich die Sparkasse Köln-Bonn angesichts der sehr hohen Kosten für Sanierung und Modernisierung nunmehr entschieden, die Filiale zum 15. Juli 2022 zu schließen“, sagte der Sprecher weiter.
Kunden müssen zum Rudolfplatz
Das Geschäft werde in die Filiale Hahnentor am Rudolfplatz verlagert. Diese ist nach Sparkassenangaben nur 800 Meter vom bisherigen Standort entfernt. Die Sparkasse will aber laut dem Pressesprecher mit einem Selbstbedienungs-Angebot vor Ort am Barbarossaplatz oder in der unmittelbaren Nähe präsent bleiben.
Die Kundinnen und Kunden der Geschäftsstelle werden demnach ausführlich in einem persönlichen Schreiben über die anstehenden Veränderungen informiert. Darin bittet das Institut die Kundinnen und Kunden um Verständnis.
Noch bei der Präsentation der Bilanzzahlen für das abgelaufene Jahr 2021 hatte die Sparkasse Köln-Bonn beteuert, keine weiteren Filialen zu schließen. Eine weitere „Anpassung des Filialnetzes ist nicht geplant“ sagte Sparkassen-Chef Ulrich Voigt Anfang März im Bilanzpressegespräch. Konkret heißt das: Aktuell stünden keine weiteren Filialschließungen der Sparkasse Köln-Bonn an.
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Zur Schließung am Barbarossaplatz heißt es von der Sparkasse nun: „Es handelt sich um eine außerplanmäßige Maßnahme aufgrund der infrastrukturellen Sondersituation am Barbarossaplatz, die sich erst kürzlich ergeben hat. Weitere Filialzusammenlegungen sind derzeit nicht geplant.“
Bereits 17 Filialen geschlossen
Das öffentlich-rechtliche Institut hatte sich im Dezember 2020 von 17 Standorten in Köln und Bonn getrennt. Geschlossen wurden in Köln die Filialen Dom, Kaiser-Wilhelm-Ring, Severinstraße, Ensen-Westhoven, Zündorf, Ostheim, Brück, Junkersdorf, Gartenstadt/Longerich, Weidenpesch und Bilderstöckchen.
In Bonn waren die Standorte Bertha-von-Suttner-Platz, Brüser Berg, Friesdorf, Lannesdorf, Röttgen und Holzlar betroffen.Mit dem Rückzug aus der Fläche steht die Sparkasse keineswegs allein da. Nahezu alle Universalbanken haben in den vergangenen Jahren Filialen geschlossen.
Auch andere Banken schließen
Die Kreissparkasse Köln etwa hat bereits im Jahr 2018 verkündet, sie werde in der Region insgesamt 45 Filialen schließen. Im Rhein-Erft-Kreis waren das zum Beispiel Filialen in Hürth, Pulheim und Frechen. Im Rhein-Sieg-Kreis traf es unter anderem Niederlassungen in Troisdorf, Sankt Augustin und Königswinter. Auch im Rheinisch-Bergischen Kreis waren Filialen betroffen, zum Beispiel in Bergisch Gladbach, Leichlingen und Overath. Im Oberbergischen traf es den Kreis Hermesdorf und Rodt-Kotthausen.
Die Commerzbank setzt ihre Filialschließungen in der Region Köln aktuell fort. Wie das Kreditinstitut am Rande der jährlichen Bilanzpressekonferenz mitteilte, werden bis Mitte des Jahres noch drei Niederlassungen geschlossen. Betroffen sind die Standorte Dormagen, Opladen und Overath.Die Deutsche Bank hat die Zahl ihrer Filialen in der Region Köln seit 2019 von 50 auf 37 heruntergefahren.