Je weiter man von seinen Bildern entfernt steht, desto mehr kann man erkennen. Werke von Ronald Franke sind bis zum 9. März in Eitorf ausgestellt.
AusstellungGalerie Incontro in Eitorf präsentiert Werk des Kölner Malers Ronald Franke

Ronald Franke arbeitete viel mit Spachtel, so entstanden bei ihm die Fensterreihen der Häuser.
Copyright: Jonathan Schmitt
Er war einer von den Künstlern, die beim Malen immer hin- und hergelaufen sind. Denn je weiter man von Ronald Frankes Werken weg steht, desto mehr kann man erkennen. Die mitunter abstrakten Landschaftsbilder des Kölner Malers sind bei Galeristin Carmen Vetere in Eitorf zu begutachten und zu kaufen.
Oft hat der Kölner Künstler den Barbarossaplatz gemalt
In ihrer Galerie Incontro möchte Vetere einen Überblick über sein Œuvre geben und stellt sowohl frühe Werke als auch das Spätwerk des 2015 gestorbenen Künstlers aus. Es sind Städte, Berge, Flüsse und Industrielandschaften, die Ronald Franke gemalt hat. Immer vor Ort. „Er hat das gemalt, was vor ihm war“, erzählt Carmen Vetere. Und das war oft der Barbarossaplatz in Köln, wo Franke lange gelebt hat. Variationen des Ortes tauchen in der Schau auf, mal mehr, mal weniger gut zu erkennen. An den Rillen der Straßenbahn-Schienen kann man das Motiv jedoch sicher ausmachen.
In seinen Bildern ist viel Bewegung. Und das, obwohl Landschaften eigentlich still sind. Carmen Vetere erkennt in Frankes Stil den Menschen wieder: „Er war auch ein sehr dynamischer, schwungvoller Mensch.“ Das Chaos um sich herum habe er gebraucht. Es sind wahrscheinlich die Menschenmassen und der Straßenlärm, der diese Unordnung in die Versionen des Barbarossaplatzes bringt. Auch ein Bild der Hamburger Skyline wirkt unruhig und verworren. Am Horizont erkennt man die berühmten Kräne des Hafens, was sofort auf die Hansestadt schließen lässt.
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Ronald Frankes Hamburg-Bild: Die Kräne des Hafens am Horizont verraten die Hansestadt.
Copyright: Jonathan Schmitt
Franke hat ausschließlich mit Öl gemalt. Für seine Bilder klebte er Papier auf Leinwand. „So hat er sich das Schleifen und Grundieren gespart“, erläutert Vetere. Anders als die Struktur einer Leinwand bietet die glatte Oberfläche eines Papiers die Möglichkeit, Farbschichten mit dem Spachtel wieder abzutragen. So hat Franke gern Fensterreihen dargestellt. „Da entstehen dann Häuser“, sagt Vetere.
Der Landschaftsmaler ist vor zehn Jahren an einer Krebserkrankung gestorben, er habe bewusst ein Spätwerk geschaffen, wie Vetere erzählt. Seine letzten Bilder sind riesige, aufwendige Arbeiten, allesamt im Atelier geschaffen. Es ist die goldene Farbe, die hervorsticht. „Das ist irgendwie entstanden, als er sich mit dem Tod beschäftigt hat“, erzählt Vetere.
Keine konkreten Landschaften, sondern vielmehr Bestandteile, wie Wolkenkratzer, Brücken und kurvige Straßen sind in diesen Bildern wiederzufinden. Die kurvigen Straßen sind deutlich in seinen früheren Werken aus Genua wiederzuerkennen.
Die Ausstellung der Arbeiten von Robert Franke ist in der Galerie Incontro, Schümmerichstraße 1, in Eitorf noch bis zum 9. März zu sehen.