Auf der Messe Polismobility nannte NRW-Verkehrsminister Krischer Pläne, wie die Dekarbonisierung im privaten und öffentlichen Verkehr bewältigt werden soll.
„Rückgrat einer nachhaltigen Mobilität“NRW-Verkehrsminister Krischer bekräftigt Ausbau des öffentlichen Verkehrs
Bei einer Podiumsdiskussion auf der Kölner Mobilitätsmesse Polismobility hat NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) am Donnerstag die Bedeutung der E-Mobilität hervorgehoben: „Wir müssen unsere Autos dekarbonisieren“, sagte Krischer. Auch müsse der öffentliche Verkehr sowie der Güterverkehr dekarbonisiert werden.
Zum anderen müsse darüber gesprochen werden, wie der öffentliche Verkehrsraum in Zukunft gestaltet werden soll, sagte Krischer. Von der Parkplatznutzung bis hin zu neuen Radwegen.
Im Rahmen der Polismobility diskutierte Oliver Krischer am Donnerstag mit Expertinnen und Experten aus der Industrie- und Verkehrspolitik zur Dekarbonisierung. Alleine im Jahr 2020 wurden in der EU durch die Verbrennung von Kraftstoffen im Straßenverkehr rund 682 Millionen Tonnen Kohlendioxid ausgestoßen, EU-weit sind diese Emissionen seit 1990 um 12 Prozent gestiegen.
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Der NRW-Verkehrsminister hatte eine klare Meinung zur derzeitigen Mobilität: „Wir müssen feststellen, dass die Art und Weise, wie wir mobil sind, nicht nachhaltig ist“.
Verkehrswende auf dem Land: ÖPNV-Angebot oftmals keine Alternative zum Auto
Eine besondere Aufgabe sah Krischer auch beim öffentlichen Personennahverkehr im ländlichen Raum: „Hier muss öffentlicher Verkehr erst geschaffen werden“, denn in vielen ländlichen Regionen sei das ÖPNV-Angebot oft nicht ausreichend, um auf das Auto zu verzichten.
Krischer unterstrich dabei die Bedeutung des Ausbaus des öffentlichen Verkehrs. „In Nordrhein-Westfalen soll der öffentliche Verkehr und der Radverkehr das Rückgrat einer nachhaltigen Mobilität sein“, zitierte Krischer aus dem Koalitionsvertrag.
Köln: Oberbürgermeisterin Reker bekräftigt Ausbau der Radwege
Auch Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker sprach bei ihrer Begrüßung zur Podiumsdiskussion über die Dekarbonisierung des Verkehrssektors. Sie hob mit Blick auf Köln den Ausbau der Radwege hervor. Man müsse den Umstieg in den Sattel weiter vorantreiben, sagte Reker. „Das Fahrrad ist der Schlüssel für die Dekarbonisierung der Stadt“.
Zahlen einer aktuellen Auswertung der Stadt Köln bestätigen die positive Entwicklung bei der Radnutzung: Im Jahr 2022 fuhren rund 16,6 Millionen Radfahrer an insgesamt 15 Kölner Dauerzählstellen entlang. Damit ist der Radverkehr im Vergleich zum Vorjahr um rund neun Prozent gestiegen.
Polismobility in der Koelnmesse: 160 Aussteller zur Zukunft der Mobilität
Auf der Messe Polismobility präsentieren derzeit in Köln 160 Aussteller auf dem Messegelände ihre Konzepte, Lösungen und Produkte zur Mobilitätswende. Die Messe für die Zukunft von Mobilität und urbanem Leben ist am 24. Mai gestartet. Am Wochenende dreht sich dann im Stadtgebiet alles um die Zukunft der urbanen Mobilität beim Polismobility-Camp.
Im vergangenen Jahr feierte die Veranstaltung mit rund 15.000 Besuchern und 136 Ausstellern Premiere. Der Name setzt sich aus dem griechischen „polis“ für Stadt und dem englischen „mobility“ für Mobilität zusammen.
Polismobility in der Koelnmesse: Dialogplattform für lebenswerte und nachhaltige Stadt
Die Polismobility versteht sich als Dialogplattform. Vertreterinnen und Vertreter der öffentlichen Hand, von Initiativen und aus der Industrie sollen sich austauschen können darüber, was eine lebenswerte und nachhaltige Stadt ist und braucht. „Die Mobilitätswende kann nur gelingen, wenn sektorübergreifend gedacht und gehandelt wird und die anstehenden Herausforderungen gemeinsam angepackt und bewältigt werden“, sagt Oliver Frese, Geschäftsführer der Koelnmesse. Nur wenn der öffentliche Personennahverkehr, Mobilitätsdienstleister, die Politik und die Gesellschaft an einem Strang zögen, könne man gemeinsam die Mobilitätswende vorantreiben.