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Rhein-Main-GebietIT-Störung sorgte für großes Bahn-Chaos

Lesezeit 2 Minuten
Züge rund um Frankfurt stehen still

Züge rund um Frankfurt stehen still

Züge rund um Frankfurt standen über Stunden still. Eine IT-Störung hatte große Auswirkungen für Reisende.

Nichts ging mehr im Gebiet Rhein-Main: Bahnreisende haben am Samstag (7. September, 2024) erhebliche Behinderungen und Wartezeiten im Zugverkehr hinnehmen müssen. „Eine IT-Störung beeinträchtigt den Bahnverkehr in der Mitte Deutschlands massiv“, hatte die Deutsche Bahn (DB) am Nachmittag auf ihrer Internetseite mitgeteilt.

Erst am späten Nachmittag folgte die Entwarnung: Die Störung im Rhein-Main-Gebiet sei behoben, hieß es. „Die betroffenen Verbindungen im Fern- und Nahverkehr laufen wieder an.“

Eine Reisende steht auf dem Bahnsteig und schaut sich eine Anzeige der Deutsche Bahn mit dem Hinweis auf Verspätung an.

Eine Reisende steht auf dem Bahnsteig und schaut sich eine Anzeige der Deutsche Bahn mit dem Hinweis auf Verspätung an.

Es sei allerdings noch bis Betriebsschluss mit Behinderungen zu rechnen. Ein Bahnsprecher empfahl, sich vor Reiseantritt über die Verbindungen zu informieren.

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Betroffene Züge warteten die Störung stundenlang ab

Am Nachmittag war es wegen einer technischen Störung zu erheblichen Beeinträchtigungen des Bahnverkehrs in der Mitte Deutschlands gekommen. Betroffene Züge warteten nach Bahnangaben die Störung ab. Von der DB Regio hieß es, der gesamte Regional- und S-Bahnverkehr im Rhein-Main-Gebiet sei betroffen. Ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums sagte, man gehe von einem technischen Defekt aus. Ursache sei vermutlich ein Stromausfall gewesen.

Marodes Schienennetz und unpünktliche Züge

Die Negativ-Schlagzeilen bei der Bahn reißen nicht ab. Ein marodes Schienennetz sorgt für viele unpünktliche Züge. Das sorgte auch während der Fußball-EM im Sommer für internationales Aufsehen. Im Juli lag die Pünktlichkeitsquote im Fernverkehr bei gerade einmal 62 Prozent.

Abhilfe schaffen soll eine „Generalsanierung“ besonders belasteter Strecken bis 2030. Aber es dauert, bis es grundlegende Verbesserungen gibt. Mitte Juli hat die Sanierung der ersten Strecke begonnen, der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. Sie wird dafür bis Mitte Dezember komplett gesperrt.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hatte zuletzt den Druck auf die Bahn erhöht und das bundeseigene Unternehmen zu einem Sanierungskonzept aufgefordert. Die Pünktlichkeit sei sehr schlecht, die Zuverlässigkeit der Bahn nicht zufriedenstellend, sagte Wissing. Die Bahn müsse ihre Wirtschaftlichkeit verbessern. Wissing verwies auf Verluste zum Beispiel im Güter- sowie Fernverkehr. Der Bund habe der Bahn zusätzliche Milliarden zur Verfügung gestellt und gesetzliche Reformen zur Finanzierung des Schienennetzes umgesetzt - nun müsse das Bahn-Management liefern. (oke/dpa)