Das Grundstück am Messekreisel soll verkauft werden. Halle 3 könnte einem Neubau weichen.
Siegerentwurf vorgestelltKölner Messe prüft wegen Streit mit Vermieter eigenen Neubau von Zentrale
Die Kölner Messe prüft erneut, eine neue Unternehmenszentrale auf dem eigenen Gelände zu bauen. Der derzeitige Sitz im markanten Messehochhaus aus den 1960er Jahren ist sanierungsbedürftig. Seit Jahren gibt es Streit mit dem Vermieter, einem Investor, über eine grundlegende Renovierung des Gebäudes. Vor Corona sahen die ursprünglichen Pläne der Messe einen möglichen Neubau auf dem eigenen Grundstück direkt am Messekreisel vor. Im Zuge der Pandemie geriet das Unternehmen, wie die gesamte Branche, in wirtschaftlich schweres Fahrwasser. Das Vorhaben wurde aus Kostengründen auf Eis gelegt. Nun soll das Grundstück verkauft werden, um Erlöse zu generieren. An wen und zu welchem Preis, dazu wollte sich die Messe derzeit noch nicht äußern.
HPP und Astoc gewinnen Architektenwettbewerb
In Rahmen eines Werkstattgesprächs wurden nun die Pläne für einen möglichen Neubau auf der Fläche der heutigen Halle 3 vorgestellt. „Wir brauchen als Unternehmen einen zukunftssicheren und nachhaltigen Bürostandort“, sagte Messechef Gerald Böse. Deshalb wurde ein Architektenwettbewerb initiiert, bei dem insgesamt 30 Bewerbungen eingingen. Fünf Büros wurden aufgefordert, Vorschläge auszuarbeiten.
Der Entwurf der Büros HPP und Astoc aus Köln und Düsseldorf überzeugte die Jury schließlich. „Überzeugt hat der Entwurf vor allem durch die gute Setzung im städtebaulichen Kontext und den gelungenen architektonischen Auftritt als weiterer Eingang, der eine hervorragende Präsenz im Stadtraum entwickelt“, heißt es in der einstimmig getroffenen Juryentscheidung.
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Dabei soll der Verwaltungsneubau nicht nur von den 750 Mitarbeitenden, sondern auch zu Messezwecken genutzt werden, wie etwa Kantine und Foodcourt sowie Besprechungs- und Konferenzräume. Böse betont, dass dies noch kein Startschuss für den Neubau sei: „Erst nach einer sorgfältigen Prüfung der Entwurfsplanungen und der detaillierten Kostenschätzung werden wir über einen Verwaltungsneubau oder die weitere Anmietung von Büroräumen entscheiden.“ Dabei habe die langfristige wirtschaftliche Konsolidierung der Kölnmesse höchste Priorität.
Alle Optionen offenhalten
Man wolle sich aber alle Optionen, auch einen Verbleib am bisherigen Standort oder eine Fremdanmietung offen halten. Der laufende Mietvertrag soll erstmal um weitere fünf Jahre bis 2030 verlängert werden, um Zeit zu gewinnen, so Böse. Eine Entscheidung wird für 2025 erwartet. Baustart könnte dann 2026 sein, die Bauzeit soll rund 3,5 Jahre betragen. Zu den Kosten des Neubaus machte die Messe noch keine konkreten Angaben. Die reine Instandsetzung der alten Halle würde laut Messe aber bereits 60 Millionen Euro kosten. Mit den konkreten Kalkulationen für den Neubau soll in Kürze begonnen werden.