Das Jahr 2019 war ein starkes Börsenjahr. Auch wenn es nicht immer leicht war.
So sorgten etwa der Zollstreit zwischen den USA und China und die Hängepartie beim Brexit für Unsicherheit.
Unter den deutschen Spitzenaktien sind etliche aus Nordrhein-Westfalen.
Vier von ihnen haben sich 2019 besonders gut entwickelt. Wir zeigen welche.
Köln – Im Dax stehen aktuell für das ablaufende Jahr mehr als 25 Prozent Kursplus zu Buche, der größte Gewinn seit Jahren. Dabei waren es konjunkturpolitisch gesehen keine einfachen zwölf Monate. So sorgten etwa der Zollstreit zwischen den USA und China und die Hängepartie beim Brexit für Unsicherheit. Die Börsen indes profitierten davon, dass die Notenbanken angesichts abschwächender Konjunktursignale ihre expansive Geldpolitik wieder forcierten.
Für Auftrieb sorgte zuletzt die Teileinigung im US-chinesischen Handelsstreit und der Sieg der Tories bei der Wahl in Großbritannien. Unter den deutschen Spitzenaktien sind etliche aus Nordrhein-Westfalen. Vier von ihnen haben sich 2019 besonders gut entwickelt:
Lanxess
Das Kölner Unternehmen hat sich an der Börse, verglichen mit allen im Dax oder M-Dax notierten, am besten entwickelt. Seit Jahresbeginn stieg der Kurs der Aktie um mehr als 50 Prozent. Der Hersteller von chemischen Zwischenprodukten, Spezialchemikalien wie Flammschutzmitteln und Bioziden sowie von Kunststoffen wurde 2004 vom Bayer-Konzern abgespalten. Seit dem Börsengang 2005 versucht das Management, heute unter der Führung von Lanxess-Urgestein Matthias Zachert, sich von nicht passenden Geschäften zu trennen und auf Spezialchemie zu konzentrieren.
2018 stieg Lanxess etwa aus dem Gemeinschaftsunternehmen Arlanxeo aus und verkaufte die verbliebenen 50 Prozent für rund 1,4 Milliarden Euro an Saudi Aramco. Das deutliche Plus der Aktie von Lanxess im Vergleich mit dem Wettbewerb ist auch damit zu erklären, dass die Papiere in der zweiten Hälfte 2018 wegen Konjunktursorgen überdurchschnittlich an Wert verloren.
Deutsche Post
Um 41,5 Prozent stiegen die Aktien des Bonner Logistikriesen im ablaufenden Jahr. Das ist Spitze unter den NRW-Dax-Werten. Mag sein, dass die Aussicht auf steigende Brief- und Paketpreise die Aktie beflügelten, wohl auch die Chance, die Zustellung am Montag möglicherweise bald einstellen zu dürfen. De facto wächst der Pakete-Markt dank des Bestellbooms im Internet immer schneller. Fakt ist aber auch, dass der Kurs im Vorjahr um fast 50 Prozent gefallen war und vom Kurs Anfang 2018 noch rund sieben Euro entfernt ist.
RWE
Mit plus 43 Prozent lief es bei dem Essener Versorger richtig gut. Eon und RWE waren erbitterte Rivalen. 2019 haben sie ein gigantisches Tauschgeschäft abgeschlossen. Eon beschränkt sich darauf, Strom und Gas zu transportieren und zu verkaufen.
Der Konzern gibt seine Windparks an RWE ab. Ohne die Tochter Innogy wird RWE künftig reiner Stromerzeuger und Händler. Der alte Kohlekonzern übernimmt die Ökostromkraftwerke mit einer Kapazität von neun Gigawatt. Das scheint den Anlegern angesichts der Klimadebatte zu gefallen.
Rheinmetall
Was andere mit Sorge erfüllt, lässt die Aktie des Düsseldorfer Rüstungskonzerns steigen. Viele Nato-Staaten, auch Deutschland, wollen dem Wunsch von US-Präsident Donald Trump folgen und streben eine Erhöhung ihrer Rüstungsausgaben auf zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes an. Das bringt Rheinmetall Aussichten auf gute Geschäfte. Der Kurs der Aktie legte 2019 um mehr als 34 Prozent zu.