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„Wirtschaftsweise“ mit Lindner-Kritik„Besserverdienende gewinnen nominal mehr“

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Christian Lindner

Düsseldorf – Die Pläne von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) zur Entlastung der Steuerzahler passen nach Einschätzung der „Wirtschaftsweisen“ Veronika Grimm nicht in die Zeit. „Eine Reform, bei der nominal die Besserverdienenden mehr gewinnen, kommt einfach zum falschen Zeitpunkt“, sagte Grimm der „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe).

Prinzipiell sei es zwar richtig, die sogenannte kalte Progression auszugleichen und die Mitte der Gesellschaft angesichts der hohen Inflation zu entlasten. „Andererseits brauchen wir zurzeit eine Entlastung vorwiegend der unteren und mittleren Einkommen, die die Härten durch die Preissteigerungen nicht allein tragen können“, sagte das Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.

Kritik an Christian Lindners Plänen: Veronika Grimm will zielgerichteter entlasten

Man müsse versuchen, zielgerichtet untere und mittlere Einkommensgruppen zu entlasten, bis in die Mitte der Gesellschaft. „Entlastungen mit der Gießkanne, wie etwa beim Tankrabatt oder einer Mehrwertsteuersenkung, sind nicht angezeigt“, riet die Erlanger Ökonomin.

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Finanzminister Christian Lindner will nach eigener Aussage 48 Millionen Bürger bei der Steuer entlasten. Insgesamt sollen sie im kommenden Jahr mehr als zehn Milliarden Euro sparen, wie der FDP-Politiker am Mittwoch in Berlin ankündigte. Zusätzlich zu einer Anpassung des Einkommensteuertarifs sollen auch das Kindergeld und der Kinderfreibetrag erhöht werden. Lindners Pläne sind in der Berliner Ampel-Koalition allerdings umstritten.

Christian Lindner verteidigt seine Pläne

Lindner verteidigte seine Pläne für Steuerentlastungen am Mittwochabend. „Das ist sozial ausgewogen“, sagte der FDP-Chef im ZDF-„heute journal“. „Die starken Schultern werden weiter auch eine große Last tragen. Aber sie werden eben nicht stärker belastet. Und vor allen Dingen sorgen wir dafür, dass nicht Menschen, die in Wahrheit keine breiten Schultern haben, durch die Inflation plötzlich mehr Steuern zahlen.“ Es sei eine „reine Inflationsanpassung“. (dpa)