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Zoch der SuperlativeWischmop-Herde zog durch Waldbröl-Schönenbach

Lesezeit 3 Minuten
Die Schönenbacher Määädchen als Wischmopps im Schönenbacher Karnevalszug.

Die Schönenbacher Määädchen tanzten als Herde ausgelassener Wischmopps durch die Straßen der Waldbröler Ortschaft.

Als erster Karnevalszug im Rheinland war der in der Waldbröler Ortschaft Schönenbach ein Zug der Superlative und zugleich ein Zug der Jubiläen.

Als erster Karnevalszug im Rheinland war der in der Waldbröler Ortschaft Schönenbach diesmal ein Zug der Superlative und zugleich ein Zug der Jubiläen. Nachdem sich der erste vor 22 Jahren durch die engen Gassen geschlängelt hatte, war es coronabedingt nun auch der 20. Umzug. Während im vergangenen Jahr noch 14 Gruppen mit rund 300 Aktiven daran teilgenommen hatten, waren es beim Jubiläumszug jecke 22 Gruppen mit mehr als 550 Närrinnen und Narren. Bei trockenem Wetter lockte das Ereignis mehr als 2000 Schaulustige nach Schönenbach, deren geparkte Fahrzeuge sich bis in den Nachbarort Seifen reihten.

Hast du feiern mal probiert? Bei uns hat es immer funktioniert.
Motto der Waldbröler Karnevalsgesellschaft

Nach dem Ankündigungswagen, der traditionell von Martin Latsch gesteuert wurde, brachte die Windecker Gruppe „Sambawind“ die Zuschauer mit ihren Trommeln, Rasseln und heißen Sambarhythmen gleich mal zum Tanzen. „Hast du feiern mal probiert? Bei uns hat es immer funktioniert“, war das Motto der Waldbröler Karnevalsgesellschaft, die sich mit rund 90 Personen als größte Gruppe mit Vorstand und ihren vier Tanzgarden ausgelassen präsentierte.

Hashtag #wischenimpossible

Für Verpflegung zwischendurch sorgten die „Säuköppe“ aus Morsbach-Lichtenberg. Als Metzger gekleidet, verteilten die Gruppenmitglieder freigiebig Schnittchen mit Leberwurst und Flönz. „Wir Määädchen lassen gerne wischen, während wir ein Bierchen zischen“, war das Motto der Schönenbacher Määädchen. Seit dem ersten Zug dabei, begeistern die Damen immer wieder mit ihren ausgefallenen Kostümierungen. Diesmal gingen sie als riesengroße Wischmopps, an der Hutkrempe den passenden Hashtag „#wischenimpossible“.

Die Partyvögel beim Karnevalszug in Waldbröl-Schönenbach.

Die Partyvögel entsorgten unentwegt ein Fluid aus ihrer Lok.

Erstmals dabei im „Schürmicher Zoch“ war die KG Morsbach, die neben ihrem Prinzen Patrick I. auch die Tanzgarde Blau-Weiß mitgebracht hatte. Ebenfalls mit seinen Majestäten Nils I. und seiner Prinzessin Tina waren der KV Bielstein sowie die KG Herchen mit seinem Prinzenpaar unterwegs. Ohne Tollitäten diesmal, dafür aber sportlich, kam der KV Oesinghausen als Stammteilnehmer daher. Inspiriert von Shirin Davids Song trainieren die Jecken hinter dem Tunnel an der Aggerstaustufe in ihrem rosafarbenen Outfit nun Bauch, Beine und Po. Leonie Müller erklärte: „Wir sind einfach skinny.“

Ein echter Hingucker war zudem die Lokomotive der Partyvögel, die unter dem Motto „Die Dampflok rauchte steuerfrei – heute zahlt man CO2“ durch den Ort tuckerte. Offenbar hatte die Maschine Flüssigkeit zu viel an Bord, denn die Eisenbahner reichten fleißig ein ominöses gelbliches Fluid in Kunststoffbechern und an langen Stangen von hoch oben herab. Lustig anzusehen waren die Karnevalsfreunde Erblingen und Perseifen: Als „Retros aus den 70ern“ zeigten sie sich als Stehlampen mit Wackelkontakt.

Auch zum ersten Mal mit im Zug waren die Ruppichterother Blue Girls, die ausgelassen vor dem Prinzenwagen der KF Schönenbach herumhüpften. Von hoch oben verteilten Prinz Jörg-Oliver I. und seine Prinzessin Tanja I. gemeinsam mit Waldbröls Bürgermeisterin Larissa Weber großzügig Wurfmaterial an das erwartungsvolle Narrenvolk.

Karnevalszug Schönenbach, Karnevalsfreunde Erblingen & Perseifen

Die Karnevalsfreunde Erblingen und Perseifen gingen in Schönenbach als „Retros aus den 70ern“ an den Start.

Nach dem Zug war aber noch lange nicht Schluss in Schönenbach. Im zum Bersten gefüllten Dorfgemeinschaftshaus jubelten die Feiernden den Tanzgarden zu, die die Halle zum Kochen brachten. Mit dabei waren in diesem Jahr die „Pänz von der Burg“ der KG Rot-Weiß Denklingen, die Garde 52 der Waldbröler KG, die Ruppichterother Blue Girls, die Black Lightnings und die Burggarde aus Windeck, die Große Garde der KG Tolle Elf Wildberg mit ihrem Showtanz „Candy“ sowie die Eckenhääner Tanzbienen.