Andreas Wirtz (v.l.), Hans-Josef Weck,Dieter Gärtner und Johannes Hübner stellten neue Schilder vor.
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Bergheim – Wo heute der Weg Am Steinchen auf dem Fortunafeld verläuft, stand bis vor mehr als 70 Jahren ein Kapellchen, das von den Oberaußemern liebevoll Steinchen genannt wurde.
Der Name erinnert an das Gebäude und dient zusammen mit 59 weiteren Namensschildern und einer neuen Wanderkarte als Wegweiser. Zudem holt die Beschilderung die Vergangenheit aus der Versenkung des Tagebaus Bergheim zurück an die Oberfläche.
Erste Ideen bereits im Jahr 2005
Schon 2005, bevor die Verkippung des Tagebaus abgeschlossen war, gab es erste Ideen, die Straßennamen des abgebaggerten Ortes Fortuna auf der rekultivierten Fläche wieder nachzuzeichnen. Nachdem 2012 das Gelände von RWE an die Öffentlichkeit übergeben worden war, gab es erste grün-weiße Schilder für ein halbes Dutzend Wege.
Vor sechs Jahren haben sich Vertreter der Heimatvereine und Ortsbürgermeister aus den Anrainerorten Oberaußem (Hans-Josef Weck), Niederaußem (Johannes Hübner), Kenten (Heinz Junggeburth) und Quadrath-Ichendorf (Andreas Wirtz und Hans Häupl) Gedanken über weitere Namen gemacht.
Zuschuss aus Düsseldorf
Unterstützung fanden sie bei Dieter Gärtner, der als Spartenleiter Tagebaue bei RWE seit sechs Jahren im Ruhestand ist und interessante Radtouren auf dem ehemaligen Tagebauareal anbietet. Er brachte die RWE-Markscheider mit, die bei der Lokalisierung halfen. Zudem gewann er den Tagebaubetreiber als einen der Sponsoren neben Banken, Sparkassen und privaten Spendern. Einen Zuschuss gab es auch vom Düsseldorfer Heimatministerium.
Das Team verabschiedete sich von den an Pfosten angebrachten Schildern, die allzu oft den Landwirten im Weg standen, und erfand mit Billigung des Stadtrats die hellgrünen Täfelchen mit weißer Schrift die jetzt auf Bordsteine geschraubt am Boden liegen. 130 sind mit Hilfe der Stadtwerke bereits verlegt worden, 60 noch in der Herstellung. „Die Namen sollen Orientierung bieten und Erinnerung wach halten“, sagt Hübner.
In Vorbereitung ist auch ein Wegeplan mit Erläuterungen zu den Wegenamen. Das Faltblatt soll in Kürze an den sieben Parkplätzen rund um das Feld in wasserdichten Boxen zur Mitnahme ausgelegt werden. Planen kann man eine Rad- oder Wandertour auch am Bildschirm. Die Karte mit Tourvorschlägen und Erläuterungen ist zum Download auf den Seiten der Heimatvereine erhältlich. „Einige Schilder sind bereits offenbar in Partykellern verschwunden“, klagt Hübner. Für diesbezügliche Interessenten bietet er einen originellen Service an: Statt die Schilder zu entwenden, können sie für 50 Euro bei Hübner bestellt werden.
So schafft es der Huddelethum, die Bethlehemer Allee, der Alte Schlosspark (Schlenderhan), die Urwelt (Kohlengruben), oder der Knabbeleweg auch legal in die Kellerbar.