Bewirtete Hinterhöfe, Restaurant-Tische inmitten einer Blütenpracht und idyllische Gärtchen zum Speisen und Verweilen gibt es in Köln viel mehr als man denkt.
In unserer PLUS-Sommerserie „Lauschige Plätze“ stellen wir jeden Tag ein solches Lokal vor.
In dieser Folge: Mit blühenden Hortensien weckt Höhns Restaurant Gartengefühle direkt an der Bonner Straße.
Für einen kurzen Moment der Sprachlosigkeit sorgt Monika Höhn immer dann, wenn Gäste bei einer telefonischen Reservierung zaghaft fragen, ob sie eventuell ihren Hund mitbringen dürften.
Köln – Von Anfang Juni bis Ende Juli war Monika Höhn komplett im Annabelle-Rausch. Und nahezu jedes Mal, wenn sie vom Inneren des Restaurant raus in den Garten trat, war sie überzeugt: „Ich habe den schönsten Arbeitsplatz von Köln.“
Ungeachtet dieser subjektiven Einschätzung lässt sich auf jeden Fall sagen, dass man bei Höhns auf die „hortensigste“ Terrasse schaut.
Blütenpracht beschert Gartengefühle
„Die haben so was Filigranes“, sagt die Gastronomin über ihre Lieblingsblumen. „Und man wundert sich, wie viel Kraft in diesen Riesenköpfen steckt.“ Die kürbisgroßen Blüten der Waldhortensien verfärben sich im Laufe des Sommers von zart hellgrün nach weiß und werden zum Herbst hin wieder hellgrün.
Dass so nah an der Bonner Straße eine solche Blütenpracht vorzufinden ist, erstaune auch immer wieder Gäste, die in den etwas versteckt liegenden Garten herausträten und für einen Augenblick vergäßen, weshalb sie eigentlich gekommen seien. Dieses verdutzte „Guck Dir das mal an!“ höre sie immer wieder.
Seit sechseinhalb Jahren bietet das Ehepaar Höhn an diesem Standort feine regionale Küche. Zunächst hatte Klaus Höhn den „Gertrudenhof in Rodenkirchen, anschließend das „Dombrauhaus“ in der Goltsteinstraße, danach seine Brasserie am Ubierring und nun sein Restaurant mit rund 60 Außenplätzen in der Marienburg.
Feine regionale Küche seit über 40 Jahren
Was insbesondere die älteren Stammgäste, die jeden Umzug mitgemacht haben, schätzen: Der 65-jährige einstige Schüler von Winfried Stühn (Haus Bremer) ist seiner Linie während der 40 Jahre, die er inzwischen Restaurants leitet, stets treu geblieben.
Nach wie vor offeriert er unter anderem Gerichte, die sonst so gut wie gar nicht mehr auf einer Speisekarte zu finden sind: Das sind die Kalbsnierchen vomTiroler Milchkalb in Dijon-Senfsoße, Kartoffelpüree und Salat (23 Euro), die Königsberger Klopse mit Wirsinggemüse und Kartoffeln (16,50 Euro) oder der Rheinische Sauerbraten vom Ochsenbäckchen mit Kartoffelklößen und Apfelkompott (24 Euro).
Neben diesen Klassikern, zu denen auch der Kabeljau mit Dijon-Senf-Butter, Wirsing und Kapern-Kartoffelpüree (26 Euro) zählt, gibt es eine etwa alle vier Wochen wechselnde Karte. Auf dieser steht unter anderem das Kalbskotelett mit Pfifferlingen oder Steinpilzen und Schnittlauchpüree (36 Euro) oder die Marensin-Poularde mit Pfifferling-Wirsing-Gemüse und Püree (24 Euro). Offene Weine gibt es ab 7,50 Euro (0,2l).
Hunde sind im Höhns in der Kölner Südstadt mehr als willkommen
Für einen kurzen Moment der Sprachlosigkeit sorgt Monika Höhn immer dann, wenn Gäste bei einer telefonischen Reservierung zaghaft fragen, ob sie eventuell ihren Hund mitbringen dürften. Dann entgegnet die Gastronomin in einem Ton, der sogar ihre ansonsten stoische Rauhaardackeldame zusammenzucken lässt: „Bei uns herrscht Hundezwang!“
Höhns Restaurant
Bonner Str. 381
Telefon: 0221/3481293
Öffnungszeiten: mittwochs bis samstags ab 18 Uhr, sonntags ab 12 Uhr, da ist aber bereits um 20.30 Uhr letzte Bestellung. Montags und dienstags geschlossen