Köln-Innenstadt – Gemütlich und familiär, das ist das Geheimrezept der Schwestern Qumri, Münthea und Nurten Celebi für ihr Café Toré in der Neusser Straße 41. Dabei war die Namensfindung gar nicht so einfach. Viele Ideen seien verworfen worden, bis sie sich auf den Namen ihres Heimatdorfes im kurdischen Teil der Türkei geeinigt hatten. Alle drei kommen aus der Gastronomie und so war es für sie ein natürlicher Schritt, sich irgendwann selbstständig zu machen. 2018 war es dann so weit.
Auf der Suche nach einem Ladenlokal stolperten sie schließlich über die kleinen Räumlichkeiten im Agnesviertel. „Als wir den Laden betreten haben, waren wir sofort begeistert. Alles entsprach genau unseren Vorstellungen“, erinnerte sich Qumri Celebi, die jüngste der drei Inhaberinnen. Die Nachbarn hätten sie sofort herzlich empfangen und mittlerweile freuen sich die Schwestern über eine große Anzahl an Stammgästen.
„Wohnzimmer mit Familienanschluss“ im Agnesviertel
Café Tore
Die beliebten Riesenzimtschnecken kosten 2,50 Euro. Ein Stück Kuchen 3,80 Euro. Wer es herzhafter möchte, kann sich zum Frühstück Shakshuka für 8,90 Euro bestellen oder zum Mittagessen eine der unterschiedlichen Suppen ab 5,50 Euro. Ihren Spezialcappuccino erhält man für 2,80 Euro.Das Café Toré ist Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr geöffnet, am Samstag von 9 bis 18 Uhr und am Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Dienstag ist Ruhetag.
Café Toré, Neusser Straße 41, Telefon: 0152/36602029
„Wir waren positiv überrascht, wie schnell sich eine so starke persönliche Bindung zu unseren Gästen entwickelt hat“, berichtete Qumri Celebi. Eine Kundin bezeichnete das Café sogar als „ihr Wohnzimmer mit Familienanschluss“. Viele Stammgäste kenne man so gut, dass sie sich abmelden, wenn sie in den Urlaub fahren. Und von dort schickten sie Karten. „Ich habe mittlerweile eine große Sammlung mit Postkarten aus aller Welt. Nächstes Jahr möchte ich zum fünfjährigen Jubiläum eine Ausstellung damit machen.“, erklärte Celebi. Bis dahin finde man im Café Toré wechselnde Kunstausstellungen Kölner und internationaler Künstler.
Nachbarn passen auf
Der Zusammenhalt im Agnesviertel gehe aber noch weiter. Als vor ein paar Jahren ein neuer Mitarbeiter abends zum ersten Mal das Lokal abgeschlossen habe, seien einige Nachbarn misstrauisch geworden und hätten ihn gefragt, wer er denn sei und was er hier tue. „Das hat uns alle so gefreut, dass die Leute gegenseitig aufeinander aufpassen“, erinnerte sich Celebi glücklich.
Vegane Riesenzimtschnecken sind beliebt
War am Anfang vor allem Kaffee die Bestellung der Wahl, so liegen jetzt die Kuchen vorne. Mit dabei auch vegane und glutenfreie Variationen. Die absolute Nummer eins seien allerdings die veganen Riesenzimtschnecken. „Aufgrund von Lieferproblemen während der Corona-Zeit sind wir darauf umgeschwenkt, alles, was irgendwie geht, selber zu machen“, so Celebi. Und die Gäste lieben es. So backe sie jetzt morgens alles frisch. „Man kann nicht gucken, so schnell sind vor allem die Zimtschnecken weg.“
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Doch die Kundschaft könne gar nicht genug von Qumris Backtalent bekommen. Schon mehrmals seien Gäste mit Rezepten auf sie zugekommen und hätten sie gefragt, ob sie die Sachen mal backen könne. „Zwei der Ideen, eine Schokobabka und eine Mousse-au-Chocolat-Torte, sind so gut angekommen, dass wir sie in unser Angebot aufgenommen haben“, erinnert sich Celebi. Wer möchte, könne auch gerne im Café mit eigenem Laptop arbeiten. Dafür werden Steckdosen und freies Wlan angeboten. Und da das Konzept so gut aufgegangen sei, hatten sich die Schwestern dazu entschieden, im August letzten Jahres auch noch das Lokal im Kulturbunker in Mülheim zu übernehmen, das heißt jetzt „Club Toré“.