Seit zehn Jahren servieren Beatrix und Yannik Bürger im Ecklokal an der Balthasarstraße Tapas. Sie schätzen das familiäre Ambiente des Veedels.
10 Jahre TapasSalera feiert Jubiläum mit Sangría und Fish’n’Chips

Yannik Bürger und seine Frau Beatrix betreiben das spanische Restaurant Salera im Agnesviertel.
Copyright: Uwe Weiser
„Es ist für uns etwas ganz Besonderes, das Zehnjährige in unserem Salera zu feiern“, erklären Beatrix und Yannik Bürger. 2015 hatte Beatrix Bürger den Laden an der Balthasarstraße 1 / Ecke Krefelder Straße übernommen, in dem sich einst ein portugiesisches Restaurant befand, sowie 14 Jahre lang das bei der lesbischen Community beliebte „Gezeiten“; Yannik kam etwas später zur Familie und in den Laden hinzu.
Bereits ab dem Alter von 22 hatte Beatrix Bürger zehn Jahre das damalige, ebenfalls spanische „La Campana“ an der Gürzenichstraße in der Altstadt geführt, gegenüber dem heutigen Hard Rock Café. Zur Gastronomie war sie auch deshalb gekommen, weil ihrer Schwiegermutter das „Canapé“ am Heumarkt gehörte. Nach einer Babypause hatte sie auf einem Internetportal gesehen, dass das Ladenlokal an der Balthasarstraße zu haben war. „Ich wollte eine Möglichkeit für Außengastro, und das Ganze nicht zu teuer“, erinnert sie sich. Zwar sei viel zu renovieren gewesen. „Irgendwas aber hatte der Laden, und dann hatten wir es durchgezogen.“
Familiäre Atmosphäre in der Tapasbar
Der Anfang war schwer. „Ich habe viele Gäste, die mir zur Anfangszeit geholfen haben, und Läden, die etwas Reklame für mich gemacht haben“, blickt sie auf die Zeit zurück, in der sie täglich im Laden stand; mittlerweile sind es fünf Abende die Woche. 2020 eröffneten beide zudem den Fischladen „Pescado“, den sie 2023 an neue Betreiber übergaben; inzwischen befindet sich das „Café Pauline“ in den Räumen.
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Inzwischen hat sich die Tapasbar fest im Veedel etabliert. Besonders mögen die beiden die Vertrautheit und Kleinteiligkeit des Agnesveedels. „Es ist gefühlt noch kleiner und dorfmäßiger als andere Kölner Veedel. Hier kennt man im Grunde genommen alle“, findet Yannik. „Es hat eine entspannte Atmosphäre mit vielen Familien und Cafés, in den vergangenen zehn Jahren hat sich das nochmals in diese Richtung entwickelt.“ Rund 70 Prozent der Gäste kämen regelmäßig, zum Teil hätten sie sogar ihren angestammten Tisch.
In ihrem Repertoire findet sich die reguläre Tapas-Karte, auf der man die Wahl zwischen 26 Gerichten hat – davon elf vegetarische, fünf mit Fleisch und sieben mit Fisch (zwischen 6,50 und 11,50 Euro). Hinzu kommt die wechselnde Tageskarte, auf der sich manchmal auch internationale und deutsche Einflüsse wiederfinden – die Inspiration holen sich die beiden oft beim Einkauf auf dem Markt. „Das Schöne am Tapas-Essen ist das Teilen der Speisen und die Kommunikativität. Das ist bei Tapas automatisch dabei, man kommt ins Gespräch, reicht sich gegenseitig die Schalen an und probiert Dinge aus, die man noch nicht kennt.“
Zur Feier ihres Jubiläums wollen die beiden ihren eigenen Sangría kreieren, mit hochwertigen Zutaten. Neu ist zudem der Fish-and-Chips-Tag am Freitagmittag, dem einzigen Tag mit Mittagsöffnung. Neben dem klassischen Fish'n-Chips mit Kabeljau, Pommes frites und Remoulade (13 Euro) gibt es auch eine Version mit Calamares (12 Euro) sowie das vegetarische Curry'n'Rice (13 Euro). „Fish'n'Chips mag ursprünglich ein englisches Gericht sein, aber beispielsweise in Barcelona gehört es inzwischen fest zum Streetfood hinzu und ist Teil der Kultur geworden“, erläutert Beatrix Bürger. Für den kommenden Sommer, wenn der Koch einige Wochen in Urlaub ist, planen die beiden eine „Rambla-Bar“, mit kleinerer Karte und Gerichten, dafür mit Musik und lockerem Ambiente.
Salera – Tapas y más, Balthasarstraße 1. Geöffnet: mittwochs bis sonntags 18 bis 24 Uhr (Küche bis 22 Uhr), freitags zusätzlich 12 bis 15 Uhr.