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Beim Weltmeister gelerntPizza in ungewöhnlichen Varianten bei „Der Italiener“ in Köln

Lesezeit 3 Minuten
Nermin Music (links) und Marco Baron stehen in ihrem Restaurant, im Hintergrund sieht man an der Backsteinwand einen Neon-LED-Schriftzug mit "Der Italiener".

Nermin Music (links) und Marco Baron sind die Betreiber von „Der Italiener“.

„Der Italiener“ bietet neapolitanische Pizza und Pasta. Der Pizzabäcker des Ladens lernte beim amtierenden Pizza-Weltmeister.

Nicht irgendeiner, sondern „Der Italiener“ hat auf der Ecke Moltkestraße/Aachener Straße in Köln eröffnet: Neapolitanische Pizza, Pasta, Meeresfrüchte und Fleisch stehen auf der Speisekarte – typisch italienisch. In der Einrichtung haben sich die Betreiber des kleinen Eck-Restaurants aber auf einen modernen Stil festgelegt, um ein möglichst breites Publikum anzusprechen.

„Es sollte nicht zu nobel sein“, sagt Betreiber und Geschäftsführer Marco Baron. Das haben sie auch bei der musikalischen Untermalung umgesetzt: Es läuft Deep House, also eine langsamere und melodische Stilart des House. Am Abend kann es hier auch etwas lauter werden, am Wochenende hat „Der Italiener“ bis in die Nacht geöffnet.

Das helle, stuckverzierte Gebäude mit dem Restaurant von außen. Über der Tür ist ein Neon-Schild angebracht.

Der Italiener liegt auf der Ecke Moltkestraße/Aachener Straße.

Das Wichtigste aber ist das Essen. Die Zutaten dafür stammen nach Möglichkeit aus der Region. Insbesondere Obst und Gemüse, betont Nermin Music. „Es ist uns sehr wichtig, dass wir da auch den deutschen Markt unterstützen.“ Vieles stammt aber auch aus Italien, so etwa die Pistazien aus Bronte, die auf der Pizza Brontese liegen: Die kommt mit Pistaziencreme, Mortadella, Parmesan, gehackten Pistazien und Büffelmozzarella und kostet 18,90 Euro.

Sie ist die teuerste Pizza im Angebot und eine von drei „Gourmet“-Pizzen, die die Tomatensoße mit einer ungewöhnlicheren Variante ersetzen: Die Siciliana (16,90 Euro) wird mit Rotkohlcreme bestrichen, darauf kommt Salsiccia, Pecorinocreme, Rucolafritt und schwarzer Pfeffer. Die Pizza Alto Adige (17,90 Euro) wird mit Kürbiscreme, Bacon, Burrata, Rucolafritt und Pecorino garniert.

„Der Italiener“ in Köln: Pizza vom Lehrling des Weltmeisters

Damit wollen sich Music und Baron von den vielen anderen Pizzerias und italienischen Restaurants in Köln abheben. „Es ist sehr schwierig, etwas zu kreieren, das andere nicht haben“, so Music. „Nicht nur beim Essen, sondern auch beim Design“, sagt der 32-Jährige. Für die jungen Gäste gibt es da etwa eine kleine Margherita in Hasen-Form (8,90 Euro).

Die neapolitanische Pizza mit den typischen Leopardenflecken auf dem fluffigem Rand wird vom Bäcker gebacken, der bei niemand geringerem gelernt hat als beim amtierenden Pizzabäcker-Weltmeister Francesco Ialazzo. Das hatte sich bereits herumgesprochen, weshalb die Gäste in den ersten Wochen nach Eröffnung die Pastagerichte etwas vernachlässigten. „Erstmal wollten alle die Pizza testen. Mittlerweile ist es ein 50:50-Verhältnis“, so Music. Er sei selbst eher Pasta-Fan, erzählt er und empfiehlt die Tagliatelle al Tartufo mit frischem Trüffel, Trüffelbutter und Parmesan für 22,90 Euro.

Ein großer Pizzaofen. Drinnen leuchtet eine Flamme.

Der Pizzaofen ist Teil der Inneneinrichtung.

Mit der Resonanz seit dem Start im November sind die Zwei mehr als zufrieden. „Wir dachten, dass es am Anfang nicht so durchstartet, aber waren dann echt überrascht, dass es so gut klappt“, sagt Marco Baron, der aus einer Gastronomie-Familie stammt. „Ich bin damit aufgewachsen. Seit ich zwei, drei Jahre alt war, war ich dauernd in Restaurants“, erzählt der 42-Jährige.

Auch Music hat Gastro-Erfahrung: Er betrieb zuvor das Prince Sushi, ganz in der Nähe. Jetzt fokussieren sich die beiden gebürtigen Kölner aber ganz auf „Der Italiener“, in dessen Location zuvor eine Shisha-Bar beheimatet war. Innen ist Platz für 60 Gäste. Bezüglich der Außengastronomie sind Music und Baron noch in Gesprächen mit der Stadt: Wird es genehmigt, Parkplätze in Raum für Tische und Stühle umzuwandeln, ist hier zusätzlich Platz für bis zu 60 Menschen.

Ein kleine Statue mit der Aufschrift „Only Pizza can judge me“ - „Nur Pizza kann mich verurteilen“. Daneben zwei Modell-Vespas.

An der Bar finden sich kleine Blickfänge, wie diese Statue mit der Aufschrift „Only Pizza can judge me“ - „Nur Pizza kann mich verurteilen“.


„Der Italiener“, Moltkestraße 65A, 50674 Köln. Sonntags bis donnerstags von 12 bis 23 Uhr, freitags und samstags von 12 bis 1 Uhr geöffnet. Die Küche schließt um 22.30 Uhr.